Von der Verwaltung des Mangels zu einem priorisierten Investment in Automotive-Kapazitäten. Die weltweite Bauelemente-Branche reagiert auf den Notruf der Automobil-Branche.
Am Rande seines Technologie-Symposiums hat TSMC letzte Woche bekannt gegeben, Automotive-Chips in Zukunft höchste Priorität einzuräumen. »In jedem großen Land, das Autos herstellt, spielt die Automotive-Industrie eine wichtige Rolle als Arbeitgeber und für das Bruttoinlandsprodukt«, stellte Maria Marced, President TSMC Europe, dazu fest, »das ist einer der Gründe, warum wir die Automotive-Chips in diesem Jahr priorisiert haben, nachdem im vergangenen Jahr Produktionslinien zeitweise heruntergefahren werden mussten«.
In der aktuellen Situation der Lieferknappheit von Halbleitern für Automotive-Applikationen spielt nach Einschätzung vieler Vertreter namhafter Hersteller gerade auch die Leistungsfähigkeit von Foundries eine entscheidende Rolle bei der Beseitigung der aktuellen Lieferengpässe. Vor dem Hintergrund steigender Bedarfe im Automotive-Bereich, die durch verschiedene, gerade zeitgleich sich vollziehende Transformationsprozesse vorangetrieben werden, erhöhen inzwischen Halbleiter-Hersteller und -Foundries ihre Investitionen in gesteigerte Fertigungskapazitäten.
Das gilt auch für den Bereich passiver Bauelemente. Auch dort sieht sich die Branche mit massiv steigenden Bedarfen der Automotive-Branche konfrontiert. Neben dem E-Mobility-Trend treibt vor allem auch die Entwicklung hin zum autonomen Fahren die Bedarfe in die Höhe. Wir haben darum namhaften Vertretern aktiver und passiver Bauelemente sowie Distributoren dazu folgende drei Fragen gestellt:
Wie stellt sich aus Ihrer Sicht aktuell die Versorgungssituation und -sicherheit bei Halbleitern für den Automotive-Bereich dar?
Hat sich das Geschäft mit passiven Bauelementen im Automotive-Bereich für Sie seit Anfang des Jahres 2021 verändert?
Rechnen Sie mit einem Überschießen des Bedarfs und der Order bei passiven Bauelementen, wenn sich die Situation bei den Halbleitern in der zweiten Jahreshälfte 2021 entspannt?