Unterstützt von Förderprogrammen der EU und den Mitteln einer neuen Finanzierungsrunde, wird sich Skeleton T. in Zukunft auf die Verschmelzung der Superkondensatoren- mit der Hochenergie- und Langzeitbatterie-Technologie konzentrieren, um eine EV-Batterie mit hoher Speicherkapazität zu entwickeln.
In diesem Sommer hat Skeleton Technologies bekannt gegeben, dass es dem Technologieführer im Bereich Ultrakondensatoren gelungen ist, zum Abschluss der Finanzierungsrunde D 70,4 Millionen Euro einzuwerben. Mehrere frühere Geldgeber des Unternehmens wie die MM Group und Harju Elekter sowie neue Investoren hatten sich entschlossen, ihre Anteile zu erhöhen, nachdem Skeleton in jüngster Zeit Erfolge im Vertrieb und bei der Entwicklung seiner Graphen-basierten Produkte der nächsten Generation erzielt hat.
»Skeleton wächst schnell und bereitet sich auf die nächste Phase des Unternehmens vor, die eine signifikante Skalierung unserer Aktivitäten beinhalten wird, unterstützt durch eine stark wachsende Kundennachfrage«, fasst Taavi Madiberk, CEO und Mitgründer des Unternehmens, die Entwicklung der letzten Monate zusammen. Da es Skeleton im März dieses Jahres gelungen ist, für die weitere Entwicklung seiner Produktionstechnologie sowie die vollständige Automatisierung in seinem Werk im sächsischen Großröhrsdorf vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie sowie dem Freistaat Sachsen im Rahmen des IPCEI-Programms „European Battery Innovation – EuBatIn“ eine Gesamtförderung von 51 Millionen Euro zu erhalten, summieren sich die in den letzten 15 Monaten eingeworbenen Mittel zum weiteren Ausbau des Unternehmens auf über 120 Millionen Euro.
»Hinsichtlich der Kommerzialisierung unseres patentierten Materials „Curved Graphene“ haben wir im ersten Schritt mit dem relativen Nischenmarkt der Superkondensatoren begonnen und gehen nun zu den Superbatterien über«, skizziert Madiberk die weitere Entwicklung des Unternehmens. Der Skeleton-Chef erläuterte dabei: »Als Nächstes ist es unser Ziel, die Superkondensatoren mit langer Lebensdauer und schneller Aufladung mit der Hochenergie- und Langzeitbatterietechnologie zu verschmelzen, um in Zukunft eine wettbewerbsfähige EV-Batterie mit längerer Reichweite anbieten zu können als derzeit auf dem Markt oder in der Entwicklungs-Pipeline verfügbar.« Welche Möglichkeiten allein der europäische Markt in diesem Bereich bieten wird, zeigen Prognosen, die das Marktvolumen 2025 auf rund 250 Milliarden Euro beziffern, wie Christian Müller, CEO von EIT InnoEnergy, einem der Investoren von Skelton, erläutert.
Vor dem Hintergrund dieser Zielsetzung dürfte auch die Ende Juli bekannt gegebene Ernennung von Dr. Sebastian Pohlmann zum Vice President Automotive and Business Development zu verstehen sein. Dr. Pohlmann war 2016 zu Skeleton Technologies gestoßen und war zuletzt als Vice President Innovation für das Unternehmen tätig. »Von der Material- und Zell-Entwicklung kommend sowie für die Entwicklungsanstrengungen der letzten Jahre bei Skelton verantwortlich«, so Dr. Pohlmann, »kann ich nicht nur unsere Technologie in ihrer vollen Tiefe erklären, sondern dem Kunden auch erläutern, in welchen Anwendungsbereichen unsere Technologie für ihn den größten Nutzen im Automotive-Segment oder anderen Anwendungsbereichen bietet«.
Welche Fortschritte Skeleton auf der Produktebene zuletzt gemacht hat, lässt sich an den letzten Produktneuvorstellungen Mitte September dieses Jahres ablesen. So brachte das Unternehmen mit dem SelCap SCX5000 eine großformatige 3-V-Zelle auf den Markt, die eine volumetrische Energiedichte von 16 Wh/l bietet. Das entspricht einer Steigerung um 72 Prozent gegenüber der Energiedichte in der von den Abmessungen her identischen SkelCap SCA3200.