Von 20 bis 35 Wochen reichen derzeit die Lieferzeiten für die wichtigsten Leistungshalbleiter. Der weltweite Bedarf ist höher als die Produktionskapazität. Mit Entspannung wird zum Jahresende gerechnet.
Von 100 km/h auf Null und dann wieder Vollgas! So in etwa stellt sich die Situation der Leistungshalbleiter-Branche in Deutschland aktuell dar. Besonders betroffen waren die Leistungshalbleiter-Hersteller und -Anbieter von den Produktionsstopps in der Automobil- und Automotive-Branche im März/April letzten Jahres. Produktionsstopps, die es in dieser Form etwa in der Industrieelektronik nicht gegeben hat. Mit der Erholung der Automobil- und Automotive-Branche verschärfte sich zuletzt jedoch die Situation in den Lieferketten. Die Lieferzeiten und bei einigen Herstellern und Anbietern stiegen auch die Preise.
Entwicklung des Marktes bei Leistungshalbleitern
Aktuell liegen die Lieferzeiten vieler Hersteller bei etwa einem halben Jahr. Es gibt aber auch eine Reihe von Produkten, deren Lieferzeiten sich aktuell bei etwa einem dreiviertel Jahr bewegen. Obwohl offenbar von Seiten der Hersteller einiges versucht wird, die Produktionskapazität zu erhöhen, werden sich diese Anstrengungen wohl erst zum Jahresende 2021 oder gar erst im ersten Halbjahr 2022 auswirken. Zurückzuführen ist das vor allem darauf, dass die Maschinenlieferzeiten gerade im Frontend-Bereich derzeit bei bis zu einem Jahr liegen. Für Entspannung könnte ab dem 4. Quartal 2021 auch die Inbetriebnahme von derzeit noch im Ramp-Up befindlichen 300-mm-Fabs sorgen.
Im Rahmen einer aktuellen Marktrecherche haben wir Manager führender Hersteller und Anbieter von Leistungshalbleitern unter anderem drei Fragen gestellt, deren Antworten Sie in der Bilderstrecke finden: