In knapp einem Jahr, vom 10. bis zum 13. November 2026, findet die nächste electronica statt. Caroline Pannier, Projektleiterin der electronica, verrät im Interview, welche Neuerungen geplant sind und unter welchem neuen Motto die Weltleitmesse der Elektronik stattfinden wird.
Markt&Technik: In knapp einem Jahr trifft sich die Elektronikbranche wieder in München. Was können Sie denn schon zum jetzigen Zeitpunkt über die electronica 2026 sagen, etwa zur Hallenstruktur oder zur Buchungssituation?
Caroline Pannier: Die electronica 2026 wird wieder alle 18 Hallen des Münchner Messegeländes belegen, gemeinsam mit der parallel stattfindenden SEMICON Europa. Damit decken wir erneut die gesamte Bandbreite an Produkten, Technologien und Lösungen der Elektronikbranche ab. Bei den Ausstelleranmeldungen liegen wir Mitte November auf gleich hohem Niveau wie bei der Vorveranstaltung.
Die Hallenstruktur haben wir für 2026 optimiert, um sie stringenter und übersichtlicher zu gestalten. Im Zuge dessen wurde auch die Bezeichnung einiger Schwerpunkte angepasst. So haben wir beispielsweise den Bereich Embedded Systems in Embedded Computing umbenannt.
Die inhaltlichen Schwerpunkte lagen bei der electronica 2024 u.a. bei den Themen Nachhaltigkeit, Künstliche Intelligenz, Mobilität der Zukunft und Nachwuchskräfte. Das sind sicherlich Themen, die nichts an Aktualität eingebüßt haben. Sind denn noch weitere oder andere Schwerpunkte für 2026 geplant?
Diese Themen sind selbstverständlich nach wie vor aktuell. Momentan arbeiten wir dran, sie zu schärfen und gezielt auf die Messe auszurichten. Dabei stehen wir in regelmäßigem Austausch mit Branchenvertretern, deren Feedback wir einholen und einfließen lassen. Ziel ist es, die doch sehr umfangreichen Themenblöcke auf die Aspekte herunterzubrechen, die die Branche derzeit am stärksten bewegen.
Dabei wurde uns beispielsweise gespiegelt, dass Nachhaltigkeit nicht mehr als isoliertes Thema betrachtet wird, sondern heute eine selbstverständliche Basis ist für Prozesse, Produkte und Strategien in der Branche ist. Für 2026 haben wir drei übergeordnete Schlüsselthemen identifiziert, nämlich Künstliche Intelligenz, Cyber Resilience und Energieeffizienz, die auf der electronica im Fokus stehen werden und die am Ende alle auf eine All Electric Society einzahlen.
Lässt sich auch schon etwas über das zu erwartende Rahmenprogramm sagen?
Auf jeden Fall – wir sind gerade dabei, es inhaltlich im Detail auszuarbeiten, aber der grobe Rahmen steht bereits. Da wir uns als DER Innovationstreffpunkt und Impulsgeber der Branche verstehen, legen wir sehr großen Wert auf ein umfangreiches, zukunftsorientiertes Begleitprogramm, das viel Raum lässt, um Fachwissen und Ideen auszutauschen. Dazu gehören die electronica Stages, bei denen Experten praxisnahes Wissen vermitteln. Sie finden in den jeweiligen Ausstellungsbereichen statt und decken nahezu alle Anwendungsfelder ab. Dazu kommen Award-Verleihungen, Pitch-Formate und mehrere Karriere-Initiativen.
Den Auftakt zur electronica macht am Vorabend vor Messestart wieder der CEO-Roundtable mit hochkarätigen Gästen. Ebenfalls am Montag findet die electronica Automotive Conference statt. Dort treffen sich Fach- und Führungskräfte aus der gesamten automobilen Wertschöpfungskette und diskutieren über Trends und Herausforderungen der Branche.
2024 lautete das Motto der electronica »Leading the way to the All Electric Society«. Steht der Claim für 2026 schon fest?
Wir haben die Leitidee für die electronica 2026 weiterentwickelt und dabei etwas geschärft. Es lautet nun: »Empowering the All Electric Society«. Damit wollen wir noch stärker den aktiven Part betonen, den die Messe spielt, wenn es darum geht, Innovationen und Technologietrends zu präsentieren, Entscheider und Entwickler aus aller Welt zusammenzubringen und so gemeinsam das Zukunftsbild einer All Electric Society zu gestalten.
Gibt es noch andere Punkte, zu denen man bereits etwas sagen kann?
Bei den Ausstelleranmeldungen sehen wir derzeit, dass Europa sehr stark vertreten ist. Wir verzeichnen teils deutliche Zuwächse aus Ländern wie beispielsweise Frankreich, Großbritannien, Polen und Italien. Auch bei Ausstellern aus den USA und Asien beobachten wir wieder einen starken Zuspruch. Somit bildet die electronica erneut die ganze Welt der Elektronik ab.
Innovationen sind schon immer das Herzstück der electronica, hier entstehen Trends, die die Branche bewegen. Deshalb ist es uns sehr wichtig, Start-ups wieder eine große Bühne zu bieten. Hier arbeiten wir derzeit an neuen Konzepten, um jungen Unternehmen die Gelegenheit zu geben, sich noch besser zu präsentieren und Investoren sowie potenzielle Partner zu finden. Und da es beim letzten Mal so gut ankam, wird es erneut einen eigenen Stand für Influencer aus der Elektronikszene geben.