Im Forschungsprojekt DynaviL wird an einer kontaktlosen dynamischen Aufladung von elektrischen Fahrzeugen geforscht. Diese soll erstmals für einen räumlich ausgedehnten flächigen Bereich konzipiert werden.
Im öffentlichen Nahverkehr und im Lieferverkehr kommen elektrische Fahrzeuge zunehmend zum Einsatz. Auch fahrerlose Nutzfahrzeuge in industriellen Lagerhallen oder an Flughäfen sind häufig elektrisch. Solche Fahrzeuge nutzen in der Regel vielfältige Fahrwege, die sich auch kurzfristig ändern können. Bisher sind keine Systeme bekannt, die eine dynamische induktive Lademöglichkeit bieten, die auch einen flächigen Bereich versorgt. DynaviL soll diese Lücke im Stand der Technik mittels Matrix-Spulenanordnung und neuer Spulengeometrie schließen.
Im Projekt sollen zwei Anwendungsszenarien demonstriert werden, bei denen die Fahrzeuge mit unterschiedlichen Batterietypen und Spannungsebenen laufen. Für diese Use Cases existieren bereits konkrete Betriebskonzepte und Testsysteme: Zum einen eine Aufladung elektrifizierter autonomer Shuttles für den öffentlichen Nahverkehr, die mit Niedervolt-Batterien ausgestattet sind. Zum anderen die dynamische sowie statische Aufladung von industriellen Nutzfahrzeugen, die über Niedervolt- oder Hochvolt-Batterien verfügen.
Die Aufbauweise des Systems soll für beide Use-Cases möglichst identisch sein. Denn nur so kann im Hinblick auf eine spätere wirtschaftliche Verwertung eine kostenattraktive innovative Lösung generiert werden.
DynaviL ist ein Projekt des Instituts für Leistungselektronik (ILE) am Standort Benningen und wird über das Förderprogramm »Elektrische Systeme (Elsys)« vom Bayerischen Staatsministerium für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie mit rund 436.000 Euro gefördert. Die Projektdauer endet im November 2027. Projektpartner ist Finepower, die assoziierten Partner sind DB Regio und Goldhofer. Beim Projektträger handelt es sich um VDI/VDE Innovation + Technik.
Das ILE – Institut für Leistungselektronik der Hochschule Kempten am Standort Benningen ist eine anwendungsorientierte, interdisziplinäre Forschungseinrichtung an der Schnittstelle zwischen Wissenschaft und Industrie. Als Technologietransferzentrum begleitet und unterstützt es Industriepartner bei der Durchführung von Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten im Kontext der innovativen Leistungselektronik und erneuerbaren Energien.
»Elektrische Systeme« ist ein Förderprogramm der Bayerischen Staatsregierung, das Forschungs- und Entwicklungsprojekte an industriellen Anwendungen unterstützt, die nach Projektende zur Herstellung und Vermarktung von konkreten Produkten führen.