Besonders Hersteller elektronischer Produkte melden Engpässe. Das Ifo-Institut warnt beim Chipmangel vor möglichen Folgen für das Wirtschaftswachstum. VW benennt die Probleme rund um Nexperia als Grund für mögliche Produktionsausfälle.
In der deutschen Industrie zeigt sich ein wachsender Mangel an Chips. Laut einer aktuellen Umfrage des Münchner Ifo-Instituts klagten im Oktober 10,4 Prozent der Hersteller elektronischer und optischer Produkte über Materialengpässe. Im April lag der Anteil noch bei 3,8 Prozent.
„Die Kontrollmechanismen und Handelsbeschränkungen für seltene Erden zeigen ihre Wirkung“, erklärte Ifo-Experte Klaus Wohlrabe. Sollte sich diese Entwicklung fortsetzen, sei das Wirtschaftswachstum in Gefahr.
Auch bei den Herstellern elektrischer Ausrüstungen meldeten 10 Prozent Lieferprobleme. Insgesamt berichten 5,5 Prozent der deutschen Industrieunternehmen von Materialmangel – ein Wert, der dem Niveau der Vor-Corona-Jahre entspricht, so das Institut.
Die Autoindustrie, bei der zuletzt ebenfalls über drohende Engpässe diskutiert wurde, zeigt sich in der Erhebung bisher kaum betroffen. Lediglich ein Prozent der befragten Unternehmen gab Lieferprobleme an. Allerdings stammen die meisten Antworten laut Wohlrabe vom Monatsanfang. Die Entwicklung im November bleibe daher abzuwarten.
Volkswagen hatte kürzlich vor möglichen Produktionsausfällen gewarnt. Hintergrund sind Lieferprobleme beim Halbleiterhersteller Nexperia.
Hier finden Sie die News zu Nexperia.
Derzeit ist die Situation noch deutlich entspannter als während der letzten großen Chipkrise im Dezember 2021. Damals berichteten 81,9 Prozent der Unternehmen von Engpässen bei Halbleitern.