Im Allgemeinen, so die Diskussionsteilnehmer, unterscheidet sich Deutschland aktuell nicht groß von der weltweiten Entwicklung. »Natürlich gibt es immer regionale Sonderthemen«, so Kagel. »Wir sind in den USA stark im Bereich der Halbleiterfertigung, LEM und Applied Materials gehören dort zu unseren größten Kunden. Damit sind wir mit dem Investitionszyklus dieser Branche verbunden.«
Walter berichtet, dass sich für ihn die Entwicklung in Europa etwas abgeschnitten darstelle: »In Nordeuropa herrscht mit E-Mobility und Energie Aufbruchstimmung, da wird investiert. In Mitteleuropa ist man eher verhalten, und in Südeuropa verläuft die Entwicklung langsamer.« Fischer bestätigt, dass in Europa tendenziell ein Rückgang der Aufträge zu beobachten sei, »während wir etwa in den USA einfach Marktanteile hinzugewinnen, weil wir dort seit 2016 mit einer Niederlassung vertreten sind«. Ähnliche Erfahrung macht man auch bei Block Transformatoren-Elektronik: »In den USA und China wachsen wir einfach durch das Hinzugewinnen von Marktanteilen, wir sind dort aber noch zu jung, um das in einen Vergleich setzen zu können«, so Heinemann.
Eine Herausforderung sehen alle Diskussionsteilnehmer und ihre Unternehmen darin, dass sie sich attraktiver aufstellen müssen, wenn sie neue Mitarbeiter für sich gewinnen wollen. »Mobiles Arbeiten anzubieten ist heute ein Standard, das ist mehr eine Voraussetzung als ein Motivator«, versichert Erdl. Er hat den Eindruck, dass die Chancen, neue Mitarbeiter zu gewinnen, heute höher seien als vor der Pandemie, »da ist Bewegung im Markt, da hat ein Gefühl der Befreiung um sich gegriffen, und wir konnten das bisher gut für uns nutzen«.