Der Gerätenachschub aus Asien gerät allmählich ins Stocken, die Gerätehersteller in der DACH-Region kämpfen zunehmend mit steigenden Lieferzeiten und Preisen von wichtigen Bauteilen.
In der jüngsten Marktbefragung der Markt&Technik haben die ersten Anbieter von Stromversorgungs-Lösungen aus Asien auf steigende Preise im 2. Quartal 2021 hingewiesen. Im Prinzip kämpfen derzeit sowohl Stromversorgungshersteller in Asien wie in der DACH-Region mit Bauteilverknappungen und im Gefolge davon mit steigenden Preisen und Lieferzeiten. Besonders massiv wirkt sich das derzeit in den klassischen Bereichen hochwertiger Elkos, MLCCs, Chipwiderstände, MOSFETs, Dioden und ICs aus – eben die ganze, für die Herstellung leistungsfähiger und zuverlässiger Stromversorgungen benötigte Bauteilpalette. Boom-Zeiten für Broker und eine Phase, in der einmal wieder besondere Sorgfalt darauf gelegt werden muss, dass es sich bei den verbauten Komponenten wirklich um die handelt, die man qualifiziert und freigegeben hat.
Im Normalfall lassen sich die Probleme durch Geld regeln. Doch wenn eingeplante Ware beispielsweise von dem durch die Blockade des Suez-Kanals verursachten Frachter-Staus betroffen ist, dürfte auch Geld wenig daran ändern, dass es deutlich länger dauern wird, bis die Ware in Deutschland ankommt. Die Auswirkungen der Havarie verknappen das ohnehin schon rare Gut der Container. In den nächsten Wochen wird es wohl wieder zu Priorisierungen kommen, und ob dann für die Logistikunternehmen unbedingt Hersteller von Stromversorgungen an oberster Stelle stehen, dürfte eher zweifelhaft sein.
Bekommen die Power-Spezialisten ihre benötigten Komponenten, dürften die ziemlich schnell verbaut sein. Seit dem Herbst letzten Jahres hat der Markt wieder deutlich angezogen. Bleibt zu hoffen, dass die Auftragseingänge auch wirklich den Bedarf am Markt widerspiegeln, und nicht dem Versuch geschuldet sind, irgendwie dafür Sorge zu tragen, dass man die gerade benötigten 450-W-Geräte, die man von Anbieter A derzeit nicht bekommen kann, dann eben versucht bei Anbieter B oder Hersteller C zu bestellen. Stornieren kann man schließlich im Zweifelsfall immer noch. Es sind also alles andere als ruhige Zeiten auf dem Stromversorgungs-Markt der DACH-Region.
Im Folgenden finden Sie die Antworten der befragten Branchenkenner zu drei aktuellen Fragen: