Unter Power Reliability versteht Phoenix Contact ein umfassendes Konzept zur Sicherstellung der Anlagenverfügbarkeit in der Industrie. Dabei geht es nicht nur um die Bereitstellung elektrischer Energie, sondern um ein smartes Zusammenspiel aus Stromversorgung, Schutz, Überwachung und Kommunikation.
Ziel von Power Reliability (Bild 1) ist es, eine durchgängige Transparenz über das Energiesystem zu schaffen, Fehler frühzeitig zu erkennen und Ausfälle proaktiv zu vermeiden. Power Reliability bedeutet also maximale Betriebssicherheit durch intelligente Systemintegration. Das Produktportfolio von Phoenix Contact umfasst dazu aufeinander abgestimmte Produktkombinationen, die spezifische Anforderungen in der industriellen Energieversorgung adressieren. Diese Produkt-»Teams« sorgen neben technischen Vorteilen auch für wirtschaftlichen Mehrwert durch reduzierte Stillstandzeiten, einen geringeren Wartungsaufwand sowie eine vereinfachte Einbindung in bestehende Systeme. Die fünf folgenden Beispiele verdeutlichen den Mehrwert, der sich aus dem Zusammenspiel der Geräte ergibt.
Diese Kombination schützt die Stromversorgung zuverlässig vor transienten Überspannungen, wie sie durch Blitzeinschläge oder Schaltvorgänge entstehen können. Die Stromversorgung »Quint Power« bietet eine hohe Störfestigkeit, während der Überspannungsschutz PLT-SEC für eine schnelle Reaktionszeit und eine lange Lebensdauer steht. Der Vorteil des Zusammenspiels liegt in der deutlichen Verlängerung des Nutzungszeitraums der Stromversorgung. Zudem bleibt die Anlage selbst bei externen Störungen betriebsbereit (Bild 2).
»Trio Power« vereint die Stromversorgung und den elektronischen Geräteschutz in einem kompakten Gehäuse. Die Integration spart Platz im Schaltschrank, verringert den Verdrahtungsaufwand und erhöht ferner die Verfügbarkeit durch ein intelligentes Lastmanagement. Das intelligente Lastmanagement beschreibt den Lastabwurf bei Überlast zum Schutz parallel geschalteter Verbraucher. Aufgrund der IO-Link-Schnittstelle lassen sich Diagnose- und Konfigurationsdaten einfach auslesen. Darüber hinaus senkt die Produktkombination den Verdrahtungsaufwand um bis zu 70 Prozent und erleichtert die Inbetriebnahme durch vorkonfigurierte Parameter (Bild 3).
Das Zusammenspiel der »Quint DC-USV« und des Batteriemoduls sorgt dafür, dass die Energieversorgung bei einem Netzausfall unterbrechungsfrei weiterläuft. Die intelligente Quint DC-USV steigert die Anlagenverfügbarkeit durch das Batteriemanagementsystem mit »IQ Technology« und einen starken Batterielader. Die IQ Technology überwacht kontinuierlich den Batterieladezustand und gleichzeitig die restliche Lebensdauer. Zusätzlich erfolgen eine automatische Batteriedetektion und Ladestromanpassung abhängig von den Einsatzbedingungen und dem Batterietyp. Mithilfe eingebauter Ethernet-Schnittstellen lässt sich die Lösung problemlos in etablierte industrielle Netzwerke integrieren, was eine vorausschauende Wartung ermöglicht (Bild 4).
Mit dieser Lösung lassen sich vorhandene Anlagen zur Energieüberwachung nachrüsten. Die Rogowski-Spule ermöglicht eine berührungslose Strommessung, während das »EMpro«-Gerät die Daten aufbereitet und über verschiedene Schnittstellen bereitstellt. Dies ermöglicht eine schnelle Installation ohne Anlagenstillstand sowie eine mühelose Einbindung in Energiemanagementsysteme (Bild 5).
Die Kombination aus der Stromversorgung Quint Power und dem Geräteschutzschalter-System »Caparoc« erweist sich als gutes Beispiel für die Umsetzung des Power-Reliability-Konzepts. Sie bietet nicht nur eine zuverlässige Stromversorgung, sondern auch eine durchgängige Kommunikation und Überwachung – von der Einspeisung bis zum einzelnen Verbraucher. Die verschiedenen Schnittstellen Profinet, EtherNet/IP, EtherCAT, Modbus oder IO-Link sorgen für einen nahtlosen Datenaustausch zwischen Stromversorgung, Geräteschutz und Steuerungsebene. Alle relevanten Daten – wie Stromaufnahme, Spannung, Temperatur, Lastverteilung und Fehlerzustände – werden in Echtzeit erfasst und übermittelt. Dies schafft eine hohe Transparenz im Schaltschrank (Bild 6).
Durch die permanente Überwachung lässt sich Wartungsbedarf frühzeitig erkennen und beheben, bevor er den Fertigungsprozess beeinflusst. Außerdem können Fehler sofort detektiert und ohne eine lange Suche gezielt beseitigt werden. Lastprofile innerhalb der Anlage lassen sich analysieren und optimieren. Auf diese Weise wird stets nur so viel Energie verwendet, wie es der Prozess benötigt. Ein integrierter Webserver ermöglicht den Zugriff auf sämtliche Systemdaten über einen Standardbrowser – ohne zusätzliche Software. Dies vereinfacht die Inbetriebnahme, Wartung und Fehleranalyse. Konfigurationsänderungen können direkt über die Weboberfläche vorgenommen werden. Das Caparoc-System ist vollständig modular aufgebaut. Bis zu 20 Geräteschutzschalter-Module sind kombinierbar – je nach Anforderung mit festen oder einstellbaren Stromwerten, mit oder ohne Kommunikation. Die Module lassen sich werkzeuglos austauschen und erweitern, was eine hohe Flexibilität bei der Projektierung und im laufenden Betrieb eröffnet.
Die Technologie »Selective Fuse Breaking« (SFB) von Quint Power löst die Leitungsschutzschalter bei einem Kurzschluss gezielt aus, ohne dass andere Lasten beeinträchtigt werden. Dies erhöht die Betriebssicherheit und verhindert Kaskadeneffekte im Fehlerfall. Elektronische Schutzschalter profitieren im Fehlerfall ebenfalls von der SFB-Technologie. Denn nicht alle Geräte verfügen über eine aktive Strombegrenzung, die einen Spannungseinbruch im System im Kurzschlussmoment verhindert. Die kurzzeitige Leistungsreserve begünstigt auch hier ein stabiles System ohne längere Spannungseinbrüche im Fehlerfall.
In Zeiten zunehmender Digitalisierung und Automatisierung wird die Energieversorgung zur strategischen Komponente industrieller Anlagen. Phoenix Contact betrachtet das Konzept der Power Reliability als zukunftssichere Lösung, die weit über die klassische Stromversorgung hinausgeht. Die Kombination aus intelligenter Hardware, durchgängiger Kommunikation und modularer Erweiterbarkeit ermöglicht ein hohes Maß an Transparenz, Sicherheit und Effizienz. Die vorgestellten »Produkt-Teams« zeigen, wie durchdachte Produktkombinationen nicht nur technische Anforderungen erfüllen, sondern ebenso wirtschaftliche Vorteile bringen. Besonders die Lösung »Eine Schnittstelle – volle Datentransparenz« hebt sich durch ihre ganzheitliche Systemintegration hervor und ermöglicht eine proaktive Steuerung und Überwachung des gesamten 24-V-Systems. In Zukunft steigt die Bedeutung solcher Systeme – besonders im Kontext von Industrie 4.0 sowie vorausschauender Wartung und eines energieeffizienten Anlagenbetriebs. Power Reliability wird damit zum Enabler einer nachhaltigen, sicheren und wirtschaftlichen Produktion.
Mehr Informationen sind unter https://www.phoenixcontact.com/perfectteam zu finden.
SPS 2025: Halle 9, Stand 310
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| Die Kombination macht´s |
| Durch die zunehmende Elektrifizierung, Vernetzung und Automatisierung wächst der Bedarf an zuverlässigen Stromversorgungs- und Monitoring-Lösungen. Moderne Anlagen benötigen sichere Konzepte für die gesamte Energieinfrastruktur - von der Einspeisung bis zum Endgerät. Mit seinem Power-Reliability-Produktportfolio bietet Phoenix Contact nicht nur Funktionen einzelner Produkte an, sondern auch Funktionen, die erst aus der Kombination mehrerer Produkte entstehen. Die ganzheitliche Überwachung elektrischer Energiedaten oder die verlässliche Versorgung sind nur zwei der vielen Funktionen, die sich aus dem Zusammenspiel von Produkten ergeben können. Für den sicheren und vor allem heutzutage immer wichtigeren Faktor Effizienz sind zuverlässige Versorgungslösungen ein Muss in industriellen Anwendungen. |