Der vorsichtige Optimismus der Branche wird auch in der Antwort von Dr. Albertsen deutlich. Zwar sieht man bei Jianghai geringere Bedarfe bei Kunden, die den Maschinenbau mit Automatisierungs- und Steuerungstechnik beliefern, sowie bei Kunden, die im Bereich weißer Ware aktiv sind, »aber wir gehen davon aus, dass sich das Geschäft in der zweiten Jahreshälfte 2020 nahezu auf dem Vorjahresniveau halten wird«.
Zwei Schritte nach hinten, einen nach vorne, so könnte man die Einschätzung von Turbanisch für die zweite Jahreshälfte zusammenfassen: »Wir hatten ein gutes Q1 und ein sehr schlechtes Q2. Q3 wird sicher geringfügig besser als Q2 und Q4 besser als Q3, aber schlechter als Q1. Somit sind wir guter Dinge, das Ergebnis des ersten Halbjahres im zweiten Halbjahr 2020 zu bestätigen und wieder auf höherem Niveau zu stabilisieren.«
»Wir sehen einen Aufwärtstrend verglichen mit dem 2. Quartal«, so Sutalo; »ob sich dieser Trend bestätigen wird, kann man vermutlich erst ab August vorhersagen«. »Falls keine zweite Welle und kein weiterer Gesamt-Lockdown kommen, kann es ab September zu einem starken Anziehen der Bedarfe kommen«, warnt Quecke in diesem Zusammenhang. »Das sieht man speziell in China und den USA schon jetzt sehr deutlich.«
Branchenbarometer
Heftiger Einschlag!
So unvorhersehbar das Auftreten von Covid-19 und die globale Corona-Pandemie waren, um so heftiger waren die Auswirkungen der Lockdowns und der Maßnahmen gegen die Pandemie auf die Branche der passiven Bauelemente. Einen Index-Absturz wie diesen gab es noch nie in unserer Aufzeichnung. Verglichen dazu waren die Auswirkungen der Dreifachkatastrophe von Fukushima gering. Erstmals geht die Branche von zwei negativen Halbjahren aus. Und die Einschätzung geht davon aus, dass es zu keiner zweiten Pandemiewelle kommt und spätestens Anfang 2021 ein wirksamer Impfstoff zur Verfügung steht.