Einmal mehr trifft sich die Welt der Leistungselektronik in der Frankenmetropole Nürnberg zur PCIM. Mehr als 620 Aussteller aus 33 Ländern präsentieren auf rund 38.000 m2 neue Produkte und Dienstleistungen. Auf der begleitenden Konferenz werden über 450 Vorträge präsentiert.
Man mag es kaum für möglich halten, aber auch in diesem Jahr finden sich namhafte Unternehmen, die zum ersten Mal auf der PCIM ausstellen; stellvertretend seien hier nur NXP, Fronius und Taiyo Yuden genannt. In erstmals vier Messehallen (5, 6, 7 und 9), und damit einer mehr als 2023, zeigen mehr als 620 Unternehmen aus 33 Ländern ein vielseitiges Angebotsspektrum entlang der gesamten Wertschöpfungskette der Leistungselektronik. Auf den ersten vier Plätzen der ausstellenden Nationen liegen China, Deutschland, Taiwan und die USA.
Dass rund 100 Aussteller mehr als im letzten Jahr auf der PCIM zu finden sind, dürfte mit der inzwischen erfolgten Aufhebung der weltweiten Reiseeinschränkungen im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie zu tun haben. So wurden inzwischen die Reisebeschränkungen in einer Reihe asiatischer Staaten, darunter auch China, völlig aufgehoben. Thematisch dürften auch in diesem Jahr auf vielen Ausstellerständen Neuheiten rund um das Thema Wide Bandgap im Mittelpunkt stehen; so hat eine Reihe von Unternehmen Neuheiten in Sachen SiC und GaN angekündigt.
Begleitend zur Messe PCIM findet traditionell die begleitende Konferenz statt. In diesem Jahr haben die Teilnehmer die Möglichkeit, bei über 450 Erstveröffentlichungen thematisch noch tiefer in die Welt der Leistungselektronik einzutauchen und sich aus erster Hand über die neuesten Forschungsergebnisse und Entwicklungen zu informieren. Prof. Leo Lorenz, General Conference Director oft the PCIM Europe Advisory Board, hebt besonders hervor, »dass in diesem Jahr rund 40 Prozent der Vorträge von Hochschulen kommen«. Zu den Highlights der Konferenz zählen traditionell die zum Auftakt eines jeden Konferenztages gehaltenen Keynote-Vorträge.
So eröffnet Rolf Hellinger, Head of Company Core Technology and Center of Competence Power Electronics von Siemens, die Konferenz mit der ersten Keynote zum Thema »AI between Hype and Industrial Grade«. Am zweiten Konferenztag referiert Martin Wietschel, Head of Competence Center Energy Technology and Energy Systems vom Fraunhofer ISI, über das Thema »Infrastructure Requirements for Electrified Heavy Goods Transport in Germany and the EU«. Am dritten Tag der Konferenz hält dann Dr. Gerald Deboy, Fellow von Infineon Technologies Austria, die Keynote »Challenges and Solutions to Power – Latest Processor Generations for Hyper Scale Datacenter«.
Neben dem Kongress bietet auch das Programm auf den vier Stages in den vier Hallen Besuchern die Möglichkeit, sich intensiv mit verschiedenen Themen zu beschäftigen. So erwartet die Besucher in Halle 5 die neue Smart Power System Integration Stage. Sie bildet den Mittelpunkt des erstmaligen Themenschwerpunkts Leistungselektronikfertigung und ergänzt so das umfangreiche Rahmenprogramm der Fachmesse um ein weiteres Trendthema der Branche. Zu den Vorträgen zählen hier etwa »Novel Interconnect and Packaging Technologies for Power Module Manufacturing« von Boschman Technologies oder »BMS as a Comprehensive System Solution« von STMicroelectronics.
In Halle 7 erwartet die Interessierten die Technology Stage mit wissenschaftlichen Präsentationen und Podiumsdiskussionen aus den Forschungs- und Entwicklungsbereichen führender Unternehmen und Universitäten der Branche. Zur Agenda gehören auch Podiumsdiskussionen wie etwa zum Thema »Will SiC Ultimately Hold its Own against GaN?« Oder »GaN Wide Bandgap, The Future of Power« sowie die Session »Technical Working Groups’ Updates: IEC, PECTA, IEEE, CIGRE«.
Neueste Produktinnovationen und Lösungen ausstellender Unternehmen auf der PCIM, darunter beispielsweise onsemi und Nexperia, werden auf der Exhibitor Stage in Halle 9 in den Fokus gerückt.
In Halle 6 schließlich beleuchten die Vorträge der E-Mobility & Energy Storage Stage die aktuellen und zukünftigen Entwicklungen der Leistungselektronik für die Elektromobilität und Energiespeicherung. Neben dem Vortragsprogramm lädt eine Networking-Fläche zum intensiven Austausch ein.
Neues aus der Forschung erfahren die Besucher in der University Research Zone in Halle 7. Dort geben täglich wechselnde nationale und internationale Universitäten und Institute tiefgehende Einblicke in die aktuelle Forschungslandschaft der Leistungselektronik. Vorgestellt werden dabei unter anderem aktuelle Forschungsprojekte der Technical University of Denmark, der Universität der Bundeswehr Deutschland sowie der RWTH Aachen University.
Wer sich bereits an den beiden Tagen vor der Messe, also Sonntag, dem 9. Juni, und am Montag, dem 10. Juni, mit diversen Themen der Leistungselektronik vertraut machen will, dem bieten dazu 18 Halbtages-Seminare die Möglichkeit. Zu den Vorteilen dieser blockweise angebotenen Seminare zählen der interaktive Charakter der Seminare und der direkte Austausch zwischen Seminarleitenden und Teilnehmenden.
Dem Ruf der PCIM Europe als Technologie- und Lösungs-Messe dürften in diesem Jahr vor dem Hintergrund der weggefallenden weltweiten Reisebeschränkungen wohl wieder deutlich mehr als die 16.550 Besucher des Vorjahres folgen.