Skeleton Technologies will die Produktionskosten für Ultrakondensatoren in den nächsten fünf Jahren um 90 Prozent senken. Im Rahmen des EuBatIn IPCEI wird dieses Vorhaben von der Bundesregierung und dem Land Sachsen mit 51 Millionen Euro gefördert.
Skeleton Technologies hat Mitte März seine Pläne zur Entwicklung einer neuen Produktionstechnologie für die Herstellung von Ultrakondensatoren vorgestellt. Infolge dieser Bemühungen und in Verbindung mit Skeletons patentiertem „Curved Graphene“-Material soll es nach Abschluss des 5-jährigen Projekts möglich sein, die Produktionskosten um fast 90 Prozent zu senken. Im Rahmen dieser Bemühungen wird die Fertigung im sächsischen Werk Großröhrsdorf vollständig automatisiert.
»Wir investieren kontinuierlich in Forschung und Entwicklung, entweder um die Leistung unserer Produkte oder den Herstellungsprozess zu verbessern«, so Taavi Madiberk, CEO und Mitgründer von Skeleton Technologies. »Mit der nächsten Produktionsstufe implementieren wir erstmalig in der Ultrakondensatorindustrie eine vollautomatisierte Industrie-4.0-Fertigungstechnik.« In Verbindung mit der Curved-Graphene-Technologie des Unternehmens sei Skeleton Technologies »dann in der Lage, die Kosten für Ultrakondensatoren drastisch zu senken«.
Momentan befinde sich die Ultrakondensatorindustrie in einem Stadium, das Madiberk mit der Situation der Lithium-Ionen-Batterie-Industrie im Jahr 1999 vergleicht. »Die drastischen Fortschritte in der Ultrakondensatortechnologie kombiniert mit unseren Produktionsfähigkeiten ermöglichen uns jedoch eine schnellere Kostensenkung als bei jeder anderen Energiespeichertechnologie«, so Madiberk. »Wir haben eine klare Roadmap und streben nach Abschluss unseres 5-Jahres-Projekts eine Kosteneinsparung um fast 90 Prozent an.«
Skeletons neue Entwicklungspläne werden vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) und dem Freistaat Sachsen im Rahmen des IPCEI-Programms „European Battery Innovation – EuBatin“ direkt gefördert. Dazu der Parlamentarische Staatssekretär und Beauftragte der Bundesregierung für die neuen Bundesländer, Marco Wanderwitz: »Mit den Batterievorhaben aus dem IPCEI schaffen wir die kritische Masse für eine nachhaltige und wettbewerbsfähige Batterie-Wertschöpfungskette in Deutschland. Es freut mich besonders, dass damit qualifizierte Arbeitsplätze in einem wichtigen Zukunftsfeld in unmittelbarer Nachbarschaft zur Lausitz entstehen, die den Strukturwandel dieser Energieregion unterstützen werden.«
»Mit einem ab 2025 prognostizierten jährlichen Marktvolumen von rund 250 Milliarden Euro spielt die europäische Batterieindustrie eine wesentliche Rolle bei der wirtschaftlichen Erholung des Kontinents. Mit der Unterstützung im Rahmen des neuen IPCEI kann Skeleton seine marktführende Ultrakondensatoren-Technologie weiterentwickeln und einen wichtigen Beitrag dazu leisten, aus Sachsen ein Innovationszentrum für klimafreundliche Technologien zu machen«, versichert ergänzend Christian Müller, CEO von EIT InnoEnergy in Deutschland, einem Treiber der Europäischen Batterieallianz (EBA) und gleichzeitig einer von Skeletons Investoren.
Im Rahmen des EUBatIn IPCEI unterstützt das BMWi elf Unternehmen mit Standorten in Deutschland bei Nachhaltigkeits-, Entwicklungs- und Innovationsprojekten entlang der gesamten Wertschöpfungskette. Neben Skeleton Technologies sind dies die Unternehmen CI Systems, Alumina Systems, BMW, Cellforce Group, ElringKlinger, Liofit, Manz, Northvolt, SGL Carbon und Tesla.
Skeleton Technologies‘ Ultrakondensatoren zeichnen sich durch eine vierfach höhere Leistungsdichte im Vergleich zu anderen Herstellern aus. Das Unternehmen liefert heute Ultrakondensator-basierte Lösungen für Lastkraftwagen, Busse und Netzanwendungen. Zu den Kunden zählen neben führenden Tier-One-Automobilunternehmen und Erstausrüstern von Industrieanlagen LKW-Flottenbetreiber sowie Unternehmen der Luft- und Raumfahrt. Seit seiner Gründung im Jahr 2009 hat das Unternehmen über 90 Millionen Euro aufgebracht, um den Ausbau der Produktion in Estland und Deutschland zu unterstützen und voranzubringen. Die Zahl der Mitarbeiter hat sich in dieser Zeit von 4 auf 140 Personen erhöht.