Stabiler deutscher Stromversorgungsmarkt

Die Bedeutung kundenspezifischer Lösungen wächst kontinuierlich

13. Juli 2016, 13:49 Uhr | Engelbert Hopf
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Fortsetzung des Artikels von Teil 2

Zweistelliges Wachstum

Autronic
Sandra Maile, Autronic Steuer- und Regeltechnik: »Nur weil ein Produkt einen 110-V-Eingang hat, heißt das noch lange nicht, dass das ein Bahnwandler ist. Auch ein EN30155 sagt wenig aus, das ist dann eben die niedrigste Einstufung, die für viele Applikationen nicht reicht.«
© Markt&Technik

Zweistelliges Wachstum, darüber konnte man sich 2015 auch bei Etasyn freuen. »In diesem Jahr werden wir das vermutlich nicht wiederholen können«, meint Torsten Wolf, der Entwicklungsleiter der Etasyn. »Das Wachstum wurde im letzten Jahr vor allem von Netzteillösungen für Logistikanwendungen getrieben. In diesem Jahr sind wir breiter aufgestellt und reduzieren damit unsere Abhängigkeit von einigen Kunden«.

»Weil wir zum 30. Juni bilanzieren, konnten wir im Vorjahr das erste Halbjahr voll mitnehmen«, freut sich Sandra Maile, Managing Director bei der Autronic Steuer- und Regeltechnik. Es war insgesamt das beste Jahr der Fortec-Unternehmensgruppe. Allerdings hat auf der Ertragsseite der starke Dollar weh getan. »Wir werden in diesem Jahr sicher nicht das Wachstum des Vorjahres erreichen«, so Mailes Einschätzung, »aber wir können wahrscheinlich die Umsatzrendite gegenüber dem Vorjahr wieder verbessern«. Aufgefallen ist ihr aber auch, dass sich die Projektzeiten auch im kundenspezifischen Bereich verkürzen, »in den letzten zwei Jahren, haben sich die Projektzeiten um ein, zwei Monate verkürzt«.

Nach Einschätzung von Kai Heinemann, Produktmanager Elektronik bei Block Transformatoren Elektronik, könnte man in Verden 2016 sogar noch über dem Wachstum von 2015 liegen. »Das hängt aber von Projektgeschäften ab«, schränkt er ein. Sollte es trotzdem gelingen, läge das Wachstum über den 14 Prozent des Vorjahres. Auch bei Block fällt das Wachstum bei den kundenspezifischen Lösungen höher aus als das für das Standardsortiment. Gut läuft bei Block nach den Worten von Heinemann auch das Geschäft mit den Zubehörteilen für die Hutschienen-Netzgeräte.

Keine wirkliche Aussage über die Wachstumserwartungen für 2016 kann Hermann Springindschmitten, President und CEO der Marschner Tabuchi Electric machen. »Als traditioneller, kleiner Trafo-Hersteller sind wir jetzt dabei, uns in Tabuchi zu integrieren«, erläutert er die Hauptaufgabe der letzten Monate, »unsere Kunden haben den Schritt positiv aufgenommen, und wir haben auch schon interessante Anfragen im Bereich Hochfrequenz-Trafos bekommen«. Gemeinsam mit den japanischen Kollegen wird nun am Projekt kundenspezifischer Stromversorgungslösungen im Leistungsbereich von 30 bis 350 W gearbeitet. »Ich gehe davon aus, dass wir im nächsten Jahr mit der ersten kundenspezifischen Stromversorgung auf den Markt kommen werden«, erläutert Springindschmitten, »und wir dann auch einen ersten Umsatzbeitrag aus diesem Bereich vorweisen können«.

Im Fortgang kreiste die Diskussion dann um wiederkehrende Themen wie die Möglichkeiten, die sich durch den Einsatz von Wide-Band-Gap-Materialien im Stromversorgungsbereich bieten. Als Beispiel für das, was möglich ist, wurde der Siegerentwurf der „Little-Box-Challenge“ von Google und dem IEEE genommen. Diesen Inverter mit seiner Leistungsdichte von 142,9 W/Inch3, bei einem Volumen von 14 Inch3, vergleicht Bernhard Erdl jedoch mit einem Weltrekordauto, das mit 1500 km/h über einen Salzsee düst. »Solche Beispiele sind als Technologietreiber gut, aber ein Inverter müssen keine Energie speichern, so wie das bei Stromversorgungen der Fall ist.«


  1. Die Bedeutung kundenspezifischer Lösungen wächst kontinuierlich
  2. Hutschienen-Markt
  3. Zweistelliges Wachstum
  4. In kundenspezifischen Projekten
  5. Netzteile 4.0
  6. Eher Nachfolgeregelung als Marktkonsolidierung
  7. Forumsdiskussion „Stromversorgungen“: Die Forumsteilnehmer

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