»Wenn im Hutschienen-Markt alle über Verdrängung wachsen, dann kommen wir da am Ende auf eine Marktgröße von 500 Prozent«, meint Bernhard Erdl, President und CEO von Puls schmunzelnd. Auch bei Puls gab es ein starkes erstes Halbjahr 2015. »Ich denke, der starke Dollar hat uns da 2 bis 3 Prozent Rückenwind gegeben. Wenn man in Dollar verkauft und in Euro bilanziert, wirkt sich das positiv aus.« Letztlich endete 2015 für Puls zweistellig. Für dieses Jahr setzt Erdl auf ein solides einstelliges Wachstum. »Die Sondereffekte des letzten Jahres fallen 2016 weg.« So spürt man bei Puls die Bremsspuren der Öl-, Gas- und Prozessindustrie, zudem ist Puls traditionell stark im Schweizer Maschinenbau vertreten. Seit der Franken-Aufwertung des letzten Frühjahrs fährt die Schweizer Maschinenbaubranche Kostensenkungsprogramme, »da müssen wir noch sehen, wie wir darauf reagieren«. Als kostengünstiges, konvektionsgekühltes Frontend kommen Hutschienen-Netzteile inzwischen zwar auch außerhalb der klassischen Automatisierungstechnik zum Einsatz, »aber damit kann man bislang nur ein paar Umsatzprozentpunkte gewinnen«, wie Erdl meint.
Nicht klagen kann auch Michael Peters, Sales Director bei MTM Power, über die Umsatzentwicklung des letzten Jahres. »Es war ein sehr gutes Jahr mit einem knapp zweistelligen Wachstum«, berichtet er, »für 2016 bin ich zufrieden, wenn wir ein solides einstelliges Wachstum hinlegen, schließlich wachsen die Bäume ja nicht in den Himmel«. Peters führt die gute Entwicklung unter anderem auf den gelungen Mix zwischen Standardprodukten und kundenspezifischen Lösungen zurück, aber auch darauf, dass es gelungen ist, den Fahrzeugbereich der DC/DC-Wandler auf immer mehr Applikationen im E-Mobility-Bereich auszudehnen.
Manchmal ist weniger auch mehr, und so freut sich Oliver Walter, CEO/Geschäftsführer der Camtec Power Supplies, dass sich das Wachstum des Jahres 2014, das bei 38,5 Prozent lag, 2015 nicht direkt fortgesetzt hat. »Der Verlauf des Jahres 2015 wurde ja schon einige Male geschildert. Genau so war es auch bei uns, und wir sind am Ende mit einem Wachstum von 11,8 Prozent rausgekommen.« In diesem Jahr scheint nach dem ersten Halbjahr ein Wachstum von 18,5 Prozent möglich zu sein. Überraschender Weise ist zuletzt speziell die Nachfrage aus dem Inland gestiegen. »Wenn wir früher 90 Prozent durch Export erzielt haben«, erläutert Walter, »sieht es inzwischen so aus, dass wir gut 20 Prozent durch Geschäft im eigenen Land machen könnten«.
Von einer monatlichen Steigerungsraten von 20 Prozent in diesem Jahr berichtet Birgit Tunk, verantwortlich für die Leitung Materialwirtschaft, Projektmanagement, Syko Gesellschaft für Leistungselektronik. »Speziell in diesem Jahr sind wir froh über die zusätzlichen Produktionskapazitäten, die wir uns geschaffen haben. Wo wir dann am Ende des Jahres wachstumstechnisch rauskommen, wird sich zeigen«. Es sind neue Projekte wie Drehrichter, Batterieladegeräte und Wechselrichter, die das Wachstum treiben. »Wir haben uns in den letzten Jahren von einem Komponentenlieferanten zu einem Anbieter entwickelt, der Lösungen bis zur Leistung von 7 kW anbietet, und bei einigen Projekten sind wir jetzt bis 30 kW hochgegangen«, berichtet Tunk. Syko ist auch internationaler geworden: »Während wir früher 80, 90 Prozent Umsatz in Deutschland gemacht haben«, schildert Tunk, »ist dieser Anteil inzwischen auf 60 Prozent zurückgegangen. Kundenspezifische Stromversorgungen werden eben weltweit benötigt!«