Siemens Healthineers sieht großes Potenzial: Mit der App für Apples neue 3D-Brille können Mediziner immersive, interaktive Hologramme des menschlichen Körpers in einer realen Umgebung betrachten. Die Visualisierung von medizinischen Scans soll bei der Chirurgie-Planung und Ärzte-Ausbildung helfen.
»Cinematic Reality gibt uns die Möglichkeit, in eine Welt fotorealistischer Darstellungen der menschlichen Anatomie einzutauchen. Die Apple Vision Pro ist dank ihrer großen Flexibilität und eigenständigen Nutzung perfekt für dieses dreidimensionale Erlebnis geeignet. Wir sehen großes Potenzial sowohl für klinische Zwecke als auch für die medizinische Ausbildung.« |
---|
Christian Zapf, Leiter Digital and Automation bei Siemens Healthineers |
Die »Vision Pro« ist der erste räumliche Computer von Apple. Die 3D-Brille verbindet digitale Inhalte nahtlos mit der physischen Welt und macht es Nutzenden möglich mit Apps zu interagieren, indem sie diese einfach ansehen, mit den Fingern tippen, um etwas auszuwählen, ihre Hände bewegen, um zu scrollen, oder eine virtuelle Tastatur oder die Spracherkennung zur Texteingabe verwenden.
Mit der Cinematic Reality-App auf Apple Vision Pro kann man in die Feinheiten klinischer Bilder zoomen, Inhalte vergrößern, ein Rendering des menschlichen Körpers drehen, und grundlegende zweidimensionale Werkzeuge wie Scrolling nutzen. Klinische Fälle können direkt über die native App visualisiert werden – eine Verbindung zu einem zusätzlichen Computer ist nicht notwendig.
Siemens will mit der neuen Cinematic Reality-App das derzeitige 3D-Hardware-Flagschiff aus Cupertino, um eine solide Grundlage für zukünftige AR-/VR-Entwicklungen zu schaffen. Die App soll dazu beitragen, Organe oder Körperteile realistischer darzustellen. So könnten klinische Fälle leichter verständlich mit Patienten, klinische Fragen rund um Überweisungen zwischen Mediziner besprochen oder auch die Anatomie-Ausbildung im Medizinstudium unterstützt werden.
»Wir haben den bestehenden Algorithmus von Cinematic Reality weiter optimiert, um rechenintensive Methoden auf dem M2-Prozessor von Apple Vision Pro zu ermöglichen«, sagt Sebastian Krüger, leitender Entwickler der Cinematic Reality-App bei Siemens Healthineers. »Die Rendering-Technik wird verwendet, um die Art und Weise zu simulieren, wie Licht mit Objekten in einer virtuellen Umgebung interagiert. So werden eine hochrealistische Beleuchtung und Reflexionen in den resultierenden Bildern erzeugt.«
Die 3D-Anwwendung soll Siemens Healthineers zufolge zukünftig auch bei der präoperativen Planung in der Chrirugie zum Einsatz kommen kann, die interdisziplinäre Kommunikation zwischen Fachleuten fördern, oder NichtRadiologinnen und -Radiologen und Betroffenen dabei helfen, Scans und ihren Gesundheitszustand besser zu verstehen.
Die Cinematic Reality-App befindet sich im Status eines Prototypen, wann und ob die Anwendung in den medizinischen Alltag kommt, ist derzeit noch unklar. Dennoch kann steht die App ab sofort im Apple App Store zum Download bereit. Besucher der HIMSS-Messe in Orlando, Florida, USA, können sie außerdem vom 12. bis 14. März am Siemens Healthineers Stand live erleben. (uh)