Die Auswahl der für ein bestimmtes Systemprojekt optimal geeigneten Embedded-Hardware ist alles andere als trivial. Zu beachten sind dabei viele verschiedene Aspekte. Welche sind das, welche Rolle spielen sie, und wie greifen sie ineinander?
In modernen Embedded-Systemen treffen unterschiedlichste Anforderungen aufeinander: Grafische Benutzeroberflächen, Wireless-Connectivity, energieeffizienter 24/7-Betrieb, Echtzeitverarbeitung und nicht zuletzt wachsende Anforderungen an IT-Sicherheit. Die richtige Wahl der Hardwareplattform beeinflusst dabei nicht nur die technische Leistungsfähigkeit, sondern auch Entwicklungsaufwand, Time-to-Market, Zertifizierungsprozesse und langfristige Wartbarkeit. Für Embedded-Engineers stellt sich eine zentrale Frage: Wie lässt sich eine fundierte, zukunftsfähige und wirtschaftlich sinnvolle Entscheidung bei der Auswahl von CPU, Modul und Gesamtsystem treffen? Der Beitrag richtet sich an Entwickler und technische Entscheider, die vor einer Auswahlentscheidung für eine Embedded-Plattform stehen. Ziel ist es, die wichtigsten technischen, regulatorischen und wirtschaftlichen Einflussgrößen darzustellen – ohne Herstellerfokus, aber zur Illustration mit Beispielen aus gängigen Plattformen, wie etwa der NXP-i.MX-Familie.
Die Auswahl beginnt häufig mit dem Prozessor. Dabei stehen heutzutage zahlreiche Plattformen zur Verfügung – mit verschiedenen Architekturvarianten (z.B. ARM Cortex-A/M, RISC-V), Leistungsniveaus, Energieprofilen und unterstützten Schnittstellen. Prozessorfamilien wie NXP i.MX, Renesas RZ, TI Sitara oder STM32MP sind in vielen Embedded-Projekten etabliert und bieten skalierbare Plattformen für unterschiedliche Anwendungsklassen. Die Wahl innerhalb der Familien ermöglicht es, unterschiedliche Anforderungen (Performance, Security, Energie) auf kompatibler Plattformebene zu lösen – etwa durch pinkompatible SoMs. Vom in Tabelle 1 aufgeführten Beispiel der i.MX-CPU-Familien von NXP lassen sich einige typische Fragen ableiten: Welche Anforderungen stellt die Anwendung an Grafikleistung, Peripherieintegration, Energieverbrauch und Sicherheitsfunktionen? Wie lässt sich das Design langfristig pflegen und erweitern? Und wie wirken sich Softwareverfügbarkeit und Ecosystem auf den Projekterfolg aus?
Zwei typische Anwendungsszenarien aus der Industrie seien nachfolgend skizziert:
Die Hardwareplattform muss dabei nicht nur funktional sein, sondern auch über den kompletten Lebenszyklus des Produkts hinweg tragfähig sein – technisch wie kommerziell.
Bei der Auswahl einer geeigneten Embedded-Hardwareplattform ist eine systematische Bewertung der technischen Anforderungen entscheidend. Fehlentscheidungen führen nicht selten zu überdimensionierten, ineffizienten oder schlecht wartbaren Systemen. Im Folgenden werden zentrale technische Einflussfaktoren vorgestellt.
Ein wesentlicher Entscheidungsfaktor ist die benötigte Rechenleistung. Diese ergibt sich nicht nur aus der Applikation, sondern auch aus nicht offensichtlichen Rahmenbedingungen wie Softwarearchitektur, Echtzeitanforderungen oder Multitasking-Fähigkeit. Typische Leistungsfragen hierbei sind:
Moderne Prozessoren bieten hier eine große Auswahl: Vom stromsparenden Single-Core ARM Cortex-A7 mit wenigen Hundert MHz bis zu Multicore-Varianten mit mehreren GHz, dedizierten Echtzeitkernen und integrierten GPU und VPU.
Benchmarks allein sind aber nicht immer entscheidend. Oft ist der Energieverbrauch in Ruhe- oder Teillastzuständen wesentlich relevanter, besonders bei batteriebetriebenen Geräten.
In einigen Anwendungen – z. B. Bild- oder Spracherkennung, Predictive Maintenance oder Objekterkennung – spielt KI an der Edge, also Auswertung direkt am Gerät, eine zunehmende Rolle. Prozessoren mit integrierter NPU (Neural Processing Unit), etwa i.MX 8M Plus mit 2,3 TOPS oder CPUs mit optimierter GPU-Architektur, versprechen hier Vorteile. Allerdings ist die Integration nicht trivial. Einige typische Stolpersteine seien hier genannt:
Ein Embedded-System mit KI-Unterstützung erfordert daher oft enge Zusammenarbeit zwischen Hardwareentwicklung, Softwareengineering und Data Science. Gerade Entwickler stehen hier im Zugzwang, weil seitens Geschäftsleitung, Marketing oder Vertrieb das Thema KI gefordert wird, ohne dass eine sinnvolle Anwendung definiert wird. Das ist ein wenig mit dem Hype um Multitouch vor einigen Jahren vergleichbar.
Ein weiterer zentraler Aspekt ist die Anbindung des Displays. Je nach Größe, Auflösung und Farbtiefe ergeben sich unterschiedliche Anforderungen an die Prozessor-Grafikeinheit und die physikalische Schnittstelle. Zu den typischen Hardware-Schnittstellen zählen:
Darüber hinaus ist zu beachten:
Nicht zuletzt beeinflussen Displaywahl und Interface den Stromverbrauch, die EMV und die thermische Auslegung des Systems. Oft hat man ein passendes Display gefunden, das kostengünstig und auch langzeitverfügbar ist, allerdings in Kombination mit einer angedachten CPU einen Konflikt verursacht, weil die Display-Schnittstelle nicht nativ von der CPU unterstützt wird.
Die scheinbar triviale Frage nach der Displaygröße und Auslösung hat weitreichende Auswirkungen:
Ein zu kleines Display erschwert die Bedienung, ein zu großes erfordert überdimensionierte Hardware – auch im Bereich Stromversorgung und Kühlung.
Die üblichen Schnittstellen in der Industrie (UART, I2C, SPI, USB) sind auf fast allen Plattformen vorhanden. Viel entscheidender ist oft deren Anzahl und die Flexibilität bei der Pin-Belegung. Wichtige Überlegungen hierbei:
Gerade bei SoM-basierten Designs ist sorgfältig zu prüfen, ob alle benötigten Schnittstellen auf den Carrier herausgeführt werden können oder ob Einschränkungen bestehen. Grundsätzlich lassen sich einige Schnittstellen per Einstellungen z. B. im Device-Tree anpassen, allerdings kann dies zu Konflikten mit dem ausgewählten SoM-Formfaktor führen.
Viele Embedded-Systeme benötigen heutzutage drahtlose Kommunikation: WLAN, Bluetooth, LTE, NB-IoT, LoRa, ZigBee, Thread, Matter – die Liste ist lang. Häufig ist aber nicht die Technik, sondern die Zertifizierungs- und Integrationsfähigkeit das entscheidende Kriterium. Was zu prüfen ist:
In vielen Fällen ist ein integriertes und vorzertifiziertes Funkmodul die sicherste Wahl – trotz Mehrkosten –, weil es CE, FCC oder IC bereits erfüllt und Entwicklungszeit spart.
Früher war Security oft ein optionales Feature, heute ist sie eine gesetzliche Anforderung. Verordnungen wie der EU Cyber Resilience Act (CRA), die RED-Richtlinie oder die EN 18031 verpflichten Hersteller, bereits auf Hardwareebene geeignete Schutzmechanismen zu implementieren.
Typische Security-Features auf Hardwareebene:
Viele moderne Prozessoren bieten solche Features, jedoch ist ihre korrekte Implementierung komplex. Entscheidend ist die funktionierende Integration ins Gesamtsystem.
Moderne SoCs wie die i.MX-9-Serie von NXP bieten hier integrierte Funktionen wie Secure Boot, TrustZone und eine Secure Enclave. Sie bieten aber nur dann echten Schutz, wenn sie korrekt konfiguriert und verwaltet werden.
Gerade bei lüfterlosen Systemen im 24/7-Betrieb ist die Wärmeabfuhr ein zentrales Thema. Selbst ein scheinbar stromsparender Prozessor kann in typischer Last schnell 3 bis 5 W verbrauchen, was bei kleinem Gehäuse ohne aktive Kühlung kritisch werden kann. Dabei ist zu beachten:
Ein solides Wärmekonzept erhöht die Zuverlässigkeit, verlängert die Lebensdauer und vermeidet spätere Designänderungen.
EMV (elektromagnetische Verträglichkeit) ist für viele Projekte eine der größten Hürden. Bereits die Wahl der Hardwareplattform beeinflusst, wie gut ein System abschirmbar und entstörbar ist.
Wichtige Einflussfaktoren:
Bereits bei der Auswahl von Modul und Carrier sind diese Punkte zu berücksichtigen – andernfalls droht später ein teurer und zeitintensiver Redesign-Prozess zur Erlangung der Zertifizierungen. Die sogenannte Ott-Grafik (Bild 1) zeigt sehr gut, dass es in jedem Fall günstiger ist, gleich am Projektstart das Thema EMV zu bedenken, wenn noch viele Möglichkeiten vorhanden und Maßnahmen mit geringen Kosten möglich sind.
Die technische Bewertung von Embedded-Hardware ist eine interdisziplinäre Aufgabe, die nicht nur CPU-Benchmarks umfasst. Grafik, Schnittstellen, Funk, Security und EMV beeinflussen einander wechselseitig. Eine strukturierte Anforderungsanalyse hilft dabei, die optimale Plattform zu finden. Besonders in Embedded-Systemen gilt: Stabilität, Wartbarkeit und Realisierbarkeit wiegen oft schwerer als maximale Performance und geringste Kosten.
Während technische Kriterien die grundsätzliche Machbarkeit eines Embedded-Designs definieren, entscheiden kommerzielle und strategische Überlegungen häufig über die wirtschaftliche Tragfähigkeit eines Projekts. Besonders in Märkten mit langen Produktlebenszyklen, hohem Zulassungsaufwand oder knapp kalkulierten Margen sind Planungs- sicherheit und Flexibilität mindestens so wichtig wie Performance oder Energieverbrauch.
Eine der grundlegendsten Entscheidungen betrifft die Architektur des Hardwaredesigns: Soll eine komplette Embedded-Plattform als Single Board Computer (SBC) verwendet werden oder setzt man auf ein System-on-Module (SoM), das mit einem Carrierboard kombiniert wird?
Die Vorteile eines SBC:
Strategisch entscheidend ist die Frage nach dem Zeithorizont: Wer ein flexibles, langlebiges Produkt mit Variantenfähigkeit entwickeln will, wird mit einem SoM-Ansatz besser fahren – trotz der höheren Anfangskomplexität. Für kurzfristige Produktstarts oder Proof-of-Concepts kann ein SBC dagegen die pragmatischere Wahl darstellen.
Viele Hardwareplattformen scheitern in der Praxis nicht an der CPU-Leistung, sondern an schlecht gepflegten oder unausgereiften Board Support Packages (BSP). Selbst leistungsfähige Prozessoren werden wertlos, wenn sie nicht sauber in ein Embedded Linux oder RTOS integriert sind.
Wichtige Fragen zur Softwarebasis:
Ein gutes BSP reduziert drastisch den Aufwand bei Integration, Test und Wartung. Achten sollte man auch auf Verfügbarkeit von Device Tree Overlays, Qualität der Dokumentation und Responsivität des Supports bei Problemen. Plattformanbieter, die regelmäßig Sicherheitsupdates und Upstream-Kompatibilität pflegen, ermöglichen langfristig stabile Produkte – auch über mehrere CPU-Generationen hinweg.
Viele Embedded-Produkte unterliegen regulatorischen Anforderungen: CE-Kennzeichnung in Europa, FCC-Zulassung in den USA, Funkfreigaben, Medizinnormen (z.B. EN 60601), Bahnstandards (z.B. EN 50155) oder Sicherheitsrichtlinien nach ISO 26262 (Automotive). Die Wahl der Hardwareplattform kann hier großen Einfluss haben. Relevante Aspekte sind:
Wichtig: Viele Zertifizierungen erfordern, dass während des gesamten Lebenszyklus die verwendeten Bauteile und Softwareversionen dokumentiert und kontrolliert werden. Plattformen mit starkem Lifecycle-Management sparen erheblich Kosten und Aufwand.
Die vergangenen Jahre haben gezeigt, wie empfindlich Embedded-Projekte auf Störungen in der Lieferkette reagieren. Lange CPU-Lieferzeiten, knappe Power-Management-ICs, nicht verfügbare Speicherbausteine – alles Faktoren, die Projekte verzögern oder verwerfen können.
Empfehlungen zur Absicherung:
Prozessoren, die in mehreren Baugruppen oder Produktlinien verwendet werden, sollten bevorzugt werden, allein schon wegen der höheren Stückzahlen und Verhandlungsmacht in Engpasssituationen.
Der Stückpreis eines Prozessors oder Moduls ist ein sichtbarer, aber nicht der entscheidende Kostenfaktor. Total Cost of Ownership umfasst den kompletten Aufwand über den gesamten Lebenszyklus eines Produkts. Zu den typischen versteckten Kosten gehören:
Ein System mit höherem Initialpreis, aber starker Toolchain, Supportstruktur und Updatefähigkeit kann langfristig günstiger sein als ein billigeres System mit hohem Integrations- und Wartungsaufwand.
Viele Embedded-Projekte starten mit einem begrenzten Anforderungsprofil, wachsen jedoch im Laufe ihrer Entwicklung oder bei Variantenprojekten. Eine skalierbare Plattformfamilie ermöglicht es, innerhalb eines SoM- oder CPU-Portfolios verschiedene Leistungs- oder Ausstattungsstufen zu nutzen, ohne die gesamte Architektur umstellen zu müssen. Beispiele für Skalierbarkeit:
Ein gutes Family-Konzept erhöht die Wiederverwendbarkeit, reduziert den Entwicklungsaufwand bei Produktvarianten und ermöglicht einen modularen Produktbaukasten. F&S bietet sowohl Single-Board-Lösungen wie etwa die armStone-Familie als auch SoMs wie die steckbaren PicoCore-Module an.
Entscheidend für ein erfolgreiches Embedded-Projekt ist nicht nur die Qualität der Hardware, sondern auch die Qualität der Zusammenarbeit mit dem Anbieter. Technische Kompetenz, Verfügbarkeit von Support, Reaktionsgeschwindigkeit und transparente Kommunikation sind oft erfolgskritischer als Datenblätter und Benchmarks.
Worauf es dabei ankommt:
Manche Anbieter begleiten Kunden aktiv über Jahre hinweg, andere reagieren gar nicht oder nur verspätet. Embedded Engineering ist Teamarbeit, auch mit dem Hardwarepartner.
Die kommerzielle Perspektive auf Embedded-Hardware ist ebenso entscheidend wie die technische. Wer zu kurzfristig plant oder nur auf Datenblattwerte achtet, läuft Gefahr, im Laufe des Produktlebenszyklus in Sackgassen zu geraten – sei es bei Softwarepflege, Versorgungssicherheit, Zertifizierung oder Variantenbildung. Strategische Weitsicht und sorgfältige Plattformwahl zahlen sich immer aus, auch wenn sie zu Beginn aufwändiger erscheinen.
Nachfolgend exemplarisch einige Beispiele aus dem Alltag von F&S, die zeigen, wie Embedded Engineers durch gute Entscheidungen Projekte beschleunigen oder durch Fehlannahmen ausbremsen. Die Beispiele stammen aus typischen HMI- und Steuerungsprojekten, die auf Plattformen mit NXP-i.MX-Prozessoren beruhen.
Praxisbeispiel 1: HMI-Bediengerät mit kapazitivem 7-Zoll-Touch und WLAN
Anwendung: Ein Hersteller von Smart-Home-Komponenten entwickelt ein wandmontiertes Touchpanel zur Heizungssteuerung. Ziel ist ein reaktionsschnelles UI, integriertes WLAN und ein moderater Preis.
Technische Anforderungen:
Entscheidung und Umsetzung: Man entschied sich für ein SoM mit ARM Cortex-A55, RGB-Display und vorzertifiziertem Wi-Fi/BT-Modul. Das BSP beruhte auf Yocto LTS 5, Touch-Integration via I2C. Der Fokus bei der Entwicklung lag auf geringer Wärmeentwicklung und robuster EMV.
Lessons learned:
Fazit: Die Entscheidung für ein stromsparendes, grafikorientiertes SoM mit vorkonfiguriertem Funkmodul war wirtschaftlich und technisch erfolgreich. Das Projekt konnte unter zwölf Monate nach Kickoff serienreif ausgeliefert werden.
Praxisbeispiel 2: Steuerungseinheit mit 2,7-Zoll-E-Paper, CAN und zehn Jahren Laufzeit
Ein Hersteller von Messgeräten entwickelt eine Steuerungseinheit mit E-Paper-Anzeige und extrem langer Batterielebensdauer. Eingesetzt werden soll sie in dezentralen Sensorboxen mit CAN-Kommunikation.
Technische Anforderungen:
Entscheidung und Umsetzung: Man entschied sich für die Ultra-Low-Power-CPU i.MX 8ULP, die direkt E-Paper ohne dedizierten Controller ansteuern kann. Das System bootet ein Minimal-Linux zur Konfiguration und wechselt dann in ultratiefen Sleep-Modus.
Lessons Learned:
Fazit: Technisch machbar, aber wirtschaftlich hart kalkuliert. Ein frühzeitigeres Power-Design und Security-by-Design hätten Entwicklungszeit gespart.
Fehler 1: CPU überdimensioniert. Oft wird »auf Nummer sicher« eine zu leistungsfähige CPU gewählt – mit höherem Stromverbrauch, größerem Layout, komplexerer Software. Das erhöht unnötig BOM-Kosten und EMV-Risiken.
Fehler 2: Funkintegration ohne Zertifizierungsstrategie. Projektstart, ohne CE oder FCC im Blick zu haben. Eigenes Antennendesign scheitert oft an EMV, Tuning oder Positionierung.
Fehler 3: Unterschätzung von Softwarepflege. Das BSP ist oft ein Snapshot bei Projektstart – Updates, CVE-Patches, Kernelwechsel kommen später und treffen auf ungenügend gepflegte Softwarebasis.
Fehler 4: EMV erst ganz am Schluss. Erste Muster bestehen EMV-Prüfung zufällig, das zweite Layout fällt komplett durch. Ursache: Ungünstige Masseführung, ungeschirmte Leitungen oder schlecht entkoppelte Clock-Signale.
Fehler 5: Keine Skalierungsstrategie. Ein Gerät wird um weitere Varianten ergänzt, aber der SoM oder das Carrier-Design lässt keine Erweiterungen zu (z.B. PCIe, USB Host, mehr GPIOs).
RED-Richtlinie (Radio Equipment Directive): Seit 2022 umfasst die RED-Richtlinie auch Anforderungen an die Cybersicherheit von Funkgeräten. Geräte mit WLAN, Bluetooth oder LTE müssen gewährleisten, dass:
Cyber Resilience Act (CRA): Die CRA-Verordnung der EU definiert Cybersicherheits-Anforderungen für alle »digitalen Produkte«. Im Zentrum steht:
Norm EN 18031: Diese Norm dient als technischer Bezugsrahmen für viele regulatorische Anforderungen. Sie umfasst Themen wie:
Fazit: Cybersicherheit ist keine Option mehr, sondern Teil der Produkthaftung.
Ein sicheres Embedded-System beginnt nicht bei der Software, sondern bei der Hardwarearchitektur. Die folgenden Prinzipien bilden den Kern von Security by Design:
Viele aktuelle Prozessoren, etwa die i.MX-9-Serie von NXP mit ihrem integrierten EdgeLock Secure Enclave, bieten bereits grundlegende Sicherheitsfunktionen, doch diese müssen korrekt implementiert werden.
Typische Sicherheitsfunktionen sind:
Die Auswahl einer geeigneten Embedded-Hardwareplattform ist heutzutage eine vielschichtige Aufgabe, die weit über reine Datenblattvergleiche hinausgeht. Embedded Engineers bewegen sich in einem Spannungsfeld aus technischen Anforderungen, regulatorischen Vorgaben, wirtschaftlichen Rahmenbedingungen und strategischen Entscheidungen. Der Prozess erfordert nicht nur Systemverständnis, sondern auch interdisziplinäres Denken, Risikobewusstsein und vorausschauende Planung. Hierzu ist folgendes zwingend notwendig:
Die nächsten Jahre werden von mehreren Trends geprägt sein:
Die Auswahl einer Embedded-Plattform ist komplex, aber lösbar, wenn technische Tiefe, regulatorisches Wissen und zuverlässige Partner zusammentreffen. F&S Elektronik Systeme versteht sich dabei nicht als reiner Modulhersteller, sondern als langfristiger Engineering-Partner, der Kunden befähigt, robuste, skalierbare und zukunftssichere Embedded-Produkte zu entwickeln – vom Prototyp bis zur zertifizierten Serie.