Die TU München untersucht und analysiert im Forschungsprojekt ForNeRo die Integration unterschiedlichster Robotik-Systeme aus Chirurgie und Bildgebung in den OP-Alltag. Der Freistaat unterstützt die »digitale Revolution im Operationssaal« mit zwei Millionen Euro.
Der Operationsroboter Da Vinci gehört bereits zum guten Ton in Spitzenkliniken, sein Kollege Hugo aus dem Hause Medtronic darf bereits Prostata-Eingriffe durchführen und sogar auf der ISS arbeitet gerade ein Roboter-Chirurg. Diese Leuchtturm-Projekte sind die offensichtlichsten Zeichen einer neuen Ära in der Chirurgie: Roboter werden künftig häufiger bei Operationen assistieren, insbesondere bei kleineren Eingriffen, und sollen perspektivisch für mehr Präzision in der Chirurgie sorgen.
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Wenn Ärzten und medizinischen Fachkräften künftig der Kollege Roboter zur Seite steht, gehört zur Kerseite des mediznischen Fortschritts aber auch, dass die klinischen Arbeitsabläufe im Operationssaal noch komplexer werden. Um möglichst effizient zu arbeiten, müssen Mediziner neu denken und planen: Hier setzt der Forschungsverbund für nahtlose und ergonomische Integration der Robotik in den klinischen Arbeitsablauf (ForNeRo) unter Leitung der Technischen Universität München an. Der Freistaat Bayern unterstützt die Initiative mit zwei Millionen Euro aus dem Topf der Bayerischen Forschungsstiftung.
Der bayerische Wissenschaftsminister Markus Blume betont bei der Übergabe des Förderbescheids die Bedeutung von ForNeRo für die innovative Medizintechnik in Bayern. Durch die Zusammenarbeit von hochkarätigen Start-ups, führenden Unternehmen und klinischer Gesundheitsforschung sollen Roboterassistenzsysteme optimal in klinische Arbeitsabläufe integriert werden. Dadurch wird höchste individuelle Präzision und Sicherheit für jeden Patienten bei komplexen Eingriffen ermöglicht und gleichzeitig die Chirurgen entlastet.
»Der Einsatz von Robotik wird die Präzisionsmedizin entscheidend voranbringen.« |
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TUM-Präsident Prof. Thomas F. Hofmann |
Die Ärztin Prof. Juliane Winkelmann, Vizepräsidentin der TUM, unterstreicht die interdisziplinäre Expertise im Bereich der medizinischen Robotik an der TUM. Die Zusammenarbeit von Wissenschaft und Industrie in Bayern sei ein gutes Beispiel für die notwendigen Synergien, um innovative Medizintechnik auf den Weg zu bringen.
Das Kooperationsprojekt ForNeRo wird vom Lehrstuhl für Ergonomie an der TUM unter der Leitung von Prof. Klaus Bengler geleitet. Es greift auf die wissenschaftliche Kompetenz des Klinikums Rechts der Isar der TUM, der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU) und des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) zurück. Gemeinsam mit Industriepartnern aus Bayern soll das Team die Arbeitsabläufe im OP maßgeblich verbessern.
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Der multidisziplinäre Verbund konzentriert sich auf die nahtlose Integration von Roboterassistenzsystemen in klinische Abläufe. Im Mittelpunkt steht die Verbesserung der Effizienz und Sicherheit im medizinischen Bereich. Durch den Einsatz von Technologien wie Maschinellem Lernen und Augmentierter Realität wird eine optimale Einsatzplanung, Platzierung und Nutzung der Robotersysteme angestrebt. Das Projekt legt außerdem großen Wert auf die ergonomische und nutzerzentrierte Gestaltung der Roboterassistenz, um die Arbeitsabläufe zu optimieren und das OP-Personal zu entlasten. (uh)