Die beiden Medizintechnikfirmen bündeln ihre Expertise in Robotik, Bildgebung und neurovaskulären Technologien für ein integriertes Robotersystem bei Schlaganfall- und Aneurysma-OPs. Der gemeinsame Neuro-Roboter soll Ärzten helfen, bei lebensrettenden Eingriffen präziser und schneller zu operieren.
Der Schlaganfall ist die zweithäufigste Todesursache und die dritthäufigste Ursache für Behinderungen bei Erwachsenen weltweit - trotz aller Fortschritte in der Medizin also höchstgefährlich. Wenn Sekunden über Leben, Tod oder schwere Folgeschäden entscheiden, zählt auch im OP jeder Handgriff. Bei neurovaskulären Notfällen wie einem ischämischen Schlaganfall müssen Ärzte jedoch häufig zwischen verschiedenen Systemen und Instrumenten jonglieren – eine Herausforderung, die Siemens Healthineers und Stryker nun gemeinsam angehen.
Die strategische Partnerschaft vereint zwei Technologieführer: Der Erlanger Medizintechnikriese Siemens Healthineers bringt seine Kompetenz in der Robotik und bildgestützten Therapie ein, während der amerikanische Chirurgieexperte Stryker seine Kenntnisse für neurovaskuläre Technologien wie etwa Aspirationskatheter oder Stent-Systeme zur Schlaganfalltherapie beisteuert. Die Entwicklungszusammenarbeit umfasst das Design von Robotik-Systemen, die Integration der Zugangsinstrumente und Implantate sowie die Bildgebung für die Roboternavigation.
Das geplante Robotersystem soll ein umfassendes Spektrum an elektiven und notfallmäßigen neurovaskulären Eingriffen abdecken, einschließlich der Behandlung von Schlaganfällen und Aneurysmen, etwa durch die Thrombusentfernung in den Hirnvenen. Durch die Zusammenführung von Robotik, Bildgebung und Therapie in einem einzigen OP-System sollen Ärzte effizienter arbeiten - und damit im Falle eines Schlaganfall den Patienten schneller und präziser behandeln.
Die erste Phase der Partnerschaft konzentriert sich auf die gemeinsame Entwicklung des integrierten Ökosystems und die Validierung des klinischen Nutzens in Zusammenarbeit mit Ärzten und Krankenhäusern. Besonders bei komplexen hämorrhagischen Fällen und zeitkritischen ischämischen Schlaganfällen ist das Ziel, die Mortalität wie auch die Schwere von Folgeschäden deutlich zu reduzieren. (uh)