Medizintechnik ist eines der Kernthemen auf der Lopec 2024. Die Messe für flexible, organische und gedruckte Elektronik findet vom 6. bis 7. März in München statt. Die wichtigsten Informationen sowie Aussteller und ihre Produkte auf einen Blick.
Gedruckte Elektronik zählt zu den Schlüsseltechnologien des 21. Jahrhunderts. Neben Mobilität und Energie profitiert besonders der Gesundheitssektor mit kleinen, digitalen Medizinprodukten wie Wearables und deren Sensorik von den Möglichkeiten der hauchdünnen, leichten und flexiblen Elektronikkomponenten. Medizintechnik wird auch 2024 wieder eines der wichtigsten Themen auf der Lopec (Large-area, Organic & Printed Electronics Convention) am Münchner Messegelände in Riem sein. In diesem Jahr haben sich 176 Aussteller in ICM eingebucht, die Veranstalter erwarten an den beiden Messetagen wieder rund 170 Aussteller und rund 2.500 Besucher.
Die LOPEC auf einen Blick | |
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Termin | 6. bis 7. März 2024 |
Ort | Messe München |
Kongress | 5. bis 7. März 2024 |
Tickets |
1-Tages-Karte ab 46 Euro Dauerkarte ab 63 Euro |
Webseite | https://lopec.com/de |
Der Messeführer nennt speziell für die Medizintechnik 17 Firmen. Das klingt wenig, aber mit Blick auf die restlichen Aussteller wird schnell klar, dass für Medizingeräte-Entwickler ein Besuch auf jeden Fall lohnt, da viele der gezeigten Materialien, Verfahren, Systeme, Bauelemente und Services nicht auf eine bestimmte Branche beschränkt sind.
Dennoch werden auf der Lopec 2024 wieder spezielle Systeme für die Medizintechnik präsentiert. Ein Beispiel dafür ist Covestro, der Aussteller zeigt in München tragbare Patches. Diese Patches können drahtlos verschiedene Vitalparameter überwachen. Covestro hat sogar einen Sensor entwickelt, der Feuchtigkeit an einem künstlichen Darmausgang registriert. Dadurch wird der Alltag der Betroffenen sorgenfreier gestaltet.
Ein weiteres Unternehmen, Beneli aus Schweden, zeigt dehnbare, smarte Pflaster mit eingebetteter Elektronik. Diese Pflaster haften sicher über einen längeren Zeitraum, auch bei Bewegung. Sie können beispielsweise die Herzfrequenz und Temperatur der Patienten messen. Die Sensor-Socken von Metafas aus den Niederlanden unterstützen die Pflege von beeinträchtigten Personen, die ihre Bedürfnisse nur schwer äußern können. Diese Socken erkennen Stresszustände durch die Messung des Hautleitwertes.
Firma / Halle und Stand | |||
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Conductive Technologies |
B0.714 |
Contag AG |
B0.313 |
Elantas Europe |
B0.505 | Hahn-Schickard | FO.03 |
Hamamatsu Photonics | B0.605 |
Henkel AG |
B0.607 |
Kimoto | B0.416 |
Kundisch GmbH |
B0.307 |
Linxens | FO.24 | OE-A | FO.33 |
RHP-Group |
B0.214 |
RK Siebdrucktechnik |
B0.611 |
Serilith - Soral AG |
FO.23 |
Sun Chemical |
B0.201 |
Voltera | FO.29 |
Flexible, organische und gedruckte Elektronik spielt eine entscheidende Rolle im Gesundheitswesen. Sie ermöglicht unter anderem das Tracking von Patienten und die intelligente Verpackung von Medikamenten. Besonders im Bereich der Fernüberwachung von Patienten und vor Ort befindlichen Geräten findet diese Technologie Anwendung. Immer mehr tragbare Gesundheits- und Wohlfühlgeräte nutzen flexible, organische und gedruckte Elektronik. Die Vorteile dieser Technologie liegen in der Möglichkeit, sie auch auf großen Flächen einzusetzen, ihrer gestalterischen Freiheit, ihrer umfangreichen Funktionalität und den potenziell niedrigeren Kosten.
Gesundsheitsdaten am Körper erfassen
Flexible, organische und gedruckte Elektronik hat das Potenzial, das Gesundheitswesen zu revolutionieren und das Gesundheitsmanagement zu einem natürlichen und unauffälligen Bestandteil des Alltags zu machen. Im medizinischen Bereich ermöglichen flexible, organische und gedruckte Elektroniklösungen eine zunehmende Flexibilität bei der Messung und Kontrolle wichtiger Gesundheitswerte. Beispiele hierfür sind gedruckte Diagnosesensoren in Form von kompakten Einwegarmbändern, Messstreifen oder ultradünnen Elektroden, die einfach am Körper angebracht werden können.
Drahtlose Übertragung auf Smartphones und Medizingeräte
Ein interessantes Anwendungsbeispiel im Endverbrauchermarkt sind spezielle Kinderthermometer. Diese zeichnen kontinuierlich die Körpertemperatur auf und übertragen die Daten auf das Smartphone der Eltern. Auch im Bereich der häuslichen Ultraschall-Überwachung werden bereits erste Schritte unternommen, um eine freihändige und kostengünstige Lösung zu entwickeln. Flexible Displays werden eingesetzt, um die Funktionalität von Körperfunktionstrackern und Smartwatches zu erweitern.
Smarte Kleidung zur Patientenkontrolle
Des Weiteren ermöglicht flexible, organische und gedruckte Elektronik die Integration von Überwachungsfunktionen in Kleidung für Patienten. Bereits erhältlich sind Funktionsshirts mit integrierten Sensoren, die verschiedene Kontrollfunktionen übernehmen können. Die nächste Entwicklungsstufe sind Klinikkleider, die eine kontinuierliche Überwachung aller wichtigen Körperparameter ermöglichen oder die Wärme automatisch regulieren können.
Medikamenten-Tracking und intelligente Dosierung
Pharmazeutische Hersteller können mit multifunktionalen elektronischen Etiketten, die auf die Verpackung gedruckt werden, Arzneimittelfälschungen verhindern. Durch aufgedruckte NFC-Etiketten können einzelne Packungen oder ganze Chargen während des gesamten Produktions- und Verwendungszyklus digital identifiziert werden. Zusätzlich können diese Etiketten den Patienten an die Einnahme der nächsten Tablette erinnern, um die richtige Dosierung und somit die bestmögliche Wirkung der Medikamente zu unterstützen. Es ist zu erwarten, dass solche Produkte zuerst im Sport- und Freizeitbereich auf den Markt kommen, aufgrund der strengen Haftungsbedingungen.
Leuchten für die Medizin
Schließlich finden auch gedruckte Leuchten und Leuchtelemente, sogenannte OLEDs, zunehmend Anwendung in der Medizin. Dank ihrer enormen Flexibilität eröffnen sie neue Möglichkeiten, beispielsweise in der Lichttherapie. (uh)