Samsung in Schwierigkeiten

TSMC dominiert den 2-nm-Markt

25. März 2025, 8:18 Uhr | Heinz Arnold
Die Fab in Pyeongtaek/Südkorea, wo Samsung die Produktion von 2-nm-ICs hochfahren will.
© Samsung

TSMC prescht in der Fertigung von 2-nm-Chips voran: Die Produktion soll bis Ende des Jahres in zwei Fabs in Taiwan auf insgesamt 50.000Wafer pro Monat steigen.

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Apple werde die »A20«-Prozessoren im »iPhone 18 Pro« einsetzen, wie TrendForce berichtet. Das »iPhone 18 Pro« soll Ende 2026 auf den Markt kommen, dann würden auch AMD und Intel ihre Prozessoren mit Hilfe der 2-nm-Prozesse von TSMC fertigen lassen. Auch Broadcom und AWS könnten den Prozess dann für ASICs nutzen, die im KI- und HPC-Umfeld Einsatz finden. Die Fertigungskapazität könnte in den beiden Fabs von TSMC in Hsinchu und Kaohsiung in Taiwan 80.000 Wafer pro Monat erreichen, was genügen würde, um die Nachfrage zu decken. 

Samsung fährt ebenfalls den 2-nm-Prozess hoch, erreiche aber nach Quellen in Südkorea eine geringere Ausbeute als TSMC und hätte neben den In-House-Kunden wenige externe Kunden.

Anfang des Monates hatte TSMC verkündet, über die kommenden vier Jahre 100 Mrd. Dollar in den USA zu investieren, wodurch die Fertigungskapazität dort um 20 Prozent steigen könnte.

Auch Samsung wollte in den USA kräftig investieren. Schon Ende 2021 hatte Samsung beschlossen, in Tylor/Texas eine neue Fab in den USA zu bauen, 17 Mrd. Dollar sollten dort investiert werden. Im folgenden Jahr besuchte der damalige US-Präsident Biden die Fab von Samsung in Pyeongtaek, um nicht nur die 3-nm-Linie zu bestaunen, sondern auch Gespräche mit Südkoreas Präsidenten Yoon Suk-yeol zu führen. Die Regierung von Süd-Korea wollte die Allianz zwischen den USA und Südkorea über die Beziehungen in der Chipproduktion festigen. Umgekehrt erkannte Präsident Biden mit seinem Besuch die Leistungsfähigkeit Südkoreas und insbesondere Samsungs auf dem Gebiet der Chipfertigung an. 

Als der CHIPS and Science Act in den USA in Kraft trat, wollte Samsung davon profitieren und sein Engagement in den USA unter Beweis stellen: Der Konzern plante nicht weniger als 11 Fabs in den kommenden 20 Jahren in Texas zu bauen und 200 Mrd. Dollar zu investieren. 6,4 Mrd. Dollar Unterstützung hatte die US-Regierung dafür Anfang 2024 im Rahmen des CHIPS Act bewilligt. 

Die erste Fab in Taylor hat Samsung für die Fertigung mit Hilfe von 4-nm- und 2-nm-Prozessen vorgesehen. Zudem sollte das gesamte Ökosystem für die Chipfertigung in Texas aufgebaut werden, einschließlich von Advanced-Packaging-Fabs und R&D-Zentren.

Damit preschte Samsung mit sehr vollmundigen Ankündigungen voran. Der Rivale TSMC – nachdem Intel den Anschluss verloren hatte, war die größte Foundry der Welt der einzige Wettbewerber von Samsung – ist bekannt dafür, etwas vorsichtiger mit Ankündigungen und Versprechungen umzugehen. 

Doch jetzt sieht es so aus, als ob Samsung – was die Leistungsfähigkeit der eigenen Prozesse betrifft – den Mund etwa zu voll genommen haben könnte. Während TSMC erfolgreich mit Hilfe der neusten Prozesstechniken produziert, steckt Samsung in Schwierigkeiten. Die Koreaner traten in Texas etwas auf die Bremse, der Bau der Fab in Texas verzögert sich und in Pyeongtaek soll die Ausbeute der 2-nm-Linie hinter den Erwartungen zurückbleiben, wie zu hören ist. Die USA haben aufgrund der Verzögerungen die Subsidien inzwischen um ein Viertel auf 4,75 Mrd. Dollar gekürzt. 

Derweil hat die neue Fab von TSMC in Phoenix, Arizona, die Massenproduktion von Chips mit Hilfe von 4-nm-Prozessen bereits aufgenommen – und zwar früher als geplant. 
 


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