Was wird aus Intel Foundry?

Tesla kauft bei Samsung – nicht bei Intel

29. Juli 2025, 9:50 Uhr | Heinz Arnold
Samsung Nano City in Hwaseong
© Samsung

Tesla hat mit Samsung einen Vertrag über die Lieferung von AI6-Chips der nächsten Generation im Wert von 16,5 Mrd. Dollar unterzeichnet – nicht mit Intel.

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Das kann als Rückschlag für Intel gewertet werden. CEO Lip-Bu Tan hatte gerade verkündet, dass der 18A-Prozess nur für die interne Produktion geeignet sei, erst mit dem 14A-Prozess könne Intel an den freien Markt gehen – wenn denn genügend Kunden gefunden würden, sonst müsse das Foundry-Geschäft eingestellt werden. Als ein solcher Kunde fällt nun Tesla schon einmal aus. 

Samsung konnte aufholen

Tesla hatte seit 2019 Chips bei Samsung fertigen lassen, war dann aber für die Produktion mit Hilfe von 4- und 5-nm-Prozesse auf TSMC umgestiegen. Vermutlich will Samsung AI6-Chips mit Hilfe eines 2-nm-Prozesses herstellen. Das ist ein Zeichen dafür, dass Samsung technologisch wieder aufholen konnte. 

Samsung selber hatte offiziell lediglich erklärt, einen Achtjahresvertrag mit einem »großen globalen Unternehmen« abgeschlossen zu haben. Der Vertrag wird also bis Ende 2033 laufen. Der Wert entspricht rund 7,6 Prozent des Jahresumsatzes von Samsung. 

Tesla verspricht sich höhere Produktionseffizienz

Die vornehme asiatische Zurückhaltung ist nun nicht die Art von Elon Musk, CEO von Tesla: »Die riesige neue Fabrik von Samsung in Texas wird sich der Herstellung des AI6-Chips der nächsten Generation von Tesla widmen. Die strategische Bedeutung davon kann gar nicht hoch genug eingeschätzt werden«, verkündete er auf X. Samsung wolle Tesla dabei helfen, die Produktionseffizienz zu maximieren, was der entscheidende Punkt der Vereinbarung sei. Er würde persönlich dazu beitragen, die Fortschritte zu beschleunigen. Da träfe es sich günstig, dass die Fab von Samsung in Texas in der Nähe seines eigenen Domizils läge.  

Samsungs Fab in Texas startet 2026 

Samsung baut in Taylor/Texas eine Fab, in die bis 2030 37 Mrd. Dollar fließen sollen. Nächstes Jahr soll dort die Produktion aufgenommen werden, nachdem der Start ursprünglich für Ende 2024 vorgesehen war. 

Das Abkommen mit Tesla dürfte das Foundry-Geschäft von Samsung beflügeln, das sich in den vergangenen Jahren nicht nach Wunsch des Unternehmens entwickelt hatte. Im Bereich der Fertigung von KI-Chips liegt TSMC unangefochten auf Platz 1. Laut TrendForce hatte TSMC seinen Marktanteil im ersten Quartal 2025 auf 67, 6 Prozent gesteigert. Im Vorquartal hatte er noch bei 67,1 Prozent gelegen.

Samsung hatte Anfang Juli eingeräumt, dass wegen des Rückgangs im Halbleitersektor der Betriebsgewinn um 56 Prozent gegenüber dem Vorjahr und um 31 Prozent gegenüber dem Vorquartal fallen werde. Analysten hatten vor allem das Foundry-Geschäft dafür verantwortlich gemacht. Im ersten Quartal hatte Samsung dort weiter verloren: Der Marktanteil fiel im ersten Quartal 2025 auf 7,7 Prozent. Im Vorquartal hatte er laut TrendForce bei 8,1 Prozent gelegen. 
 


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