Wird Intel in zwei Einheiten aufgespalten? Broadcom könnte an Intels Chipdesign-Organisationen interessiert sein, TSMC prüfe bereits die Übernahme von Intel-Fabs.
Von entsprechenden Aktivitäten will das Wall Street Journal von Insidern erfahren haben. Wie die Zeitung weiter berichtet, würde Broadcom die Pläne nur unter der Voraussetzung vorantreiben, dass entsprechende Partner gefunden würden, die künftig die Fertigung der Chips in den Fabs übernähmen.
Diese Rolle könnte TSMC übernehmen, die bereits prüfen würde, Fabs von Intel weiter zu führen, vielleicht auch im Rahmen eines größeren Konsortiums. Bisher liefen die Gespräche zwischen Intel und Broadcom sowie Intel und TSMC laut Wall Street Journal auf informeller Ebene, Broadcom und TSMC würden dabei nicht zusammenarbeiten.
Frank Yeary, der Interim Executive Chairman von Intel, hat Gespräche mit Beamten der Regierung sowie mit potenziellen Käufern über die Zukunft des Unternehmens geführt – immer auch in Hinblick darauf, den Wert der Aktien von Intel zu maximieren.
Die Regierung der USA sieht Intel als ein für die nationale Sicherheit der USA wichtiges Unternehmen an. Ob sie zustimmen würde, dass ein nichtamerikanisches Unternehmen die Fabs von Intel übernimmt, ist derzeit nicht klar.
In Taiwan sind angebliche Pläne, ein Joint-Venture zwischen Intel und TSMC zu gründen, nicht unumstritten. Die Taipei Times zitiert Liu Pei-chen, Forscher an der Taiwan Industry Economics Database des Taiwan Institute of Economic Research, mit den Worten, dass ein solches Joint-venture für TSMC schlussendlich ungünstiger sei, als die Zölle auf die Chips des Unternehmens zu bezahlen, deren Erhebung derzeit ebenfalls in den USA diskutiert wird.
Denn er fürchtet, dass im Rahmen eines Joint-Ventures mit Intel Technologiewissen von TSMC in die USA abfließen könnte – was wiederum die Position von TSMC als Technologieführer gefährden könnte. In den bisherigen Joint-Ventures des Unternehmens in Dresden und in Japan sieht er diese Gefahr nicht, weil TSMC dort ausschließlich mit Kunden kooperieren würde und es nicht um die Entwicklung neuster Technologien für die Chipfertigung ginge.
Bisher haben Intel, Broadcom, TSMC und die US-Regierung nicht auf den Bericht von Reuters reagiert.