Europas Halbleiterindustrie
EIB stellt STMicroelectronics 500 Mio. Euro bereit
Die European Investment Bank (EIB) und STMicroelectronics haben eine Finanzierungsvereinbarung über 500 Mio. Euro unterzeichnet. Das Ziel: Die Wettbewerbsfähigkeit und strategische Autonomie Europas stärken.
Die Finanzierung stellt die erste Tranche einer kürzlich von der EIB genehmigten Kreditlinie über insgesamt eine Milliarde Euro zugunsten von STMicroelectronics dar.
Seit 1994 hat die EIB neun Projekte von STMicroelectronics unterstützt und dabei Finanzierungen in Höhe von insgesamt rund 4,2 Milliarden Euro bereitgestellt. Die neue Vereinbarung dient der Unterstützung des Investitionsprogramms von ST in innovative Halbleitertechnologien und -bauelemente in Italien und Frankreich, wo das Unternehmen sowohl Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten als auch Fertigung in hohen Stückzahlen betreibt. Rund 60 Prozent der Finanzierung sind für den Ausbau der Hochvolumenproduktion vorgesehen, insbesondere an den Standorten Catania, Agrate und Crolles. Die verbleibenden 40 Prozent fließen in Forschung und Entwicklung.
»Europas Fähigkeit, bei Halbleiterinnovationen eine führende Rolle einzunehmen, ist entscheidend für unsere Wettbewerbsfähigkeit, unsere Widerstandsfähigkeit und unsere Klimaziele. Diese Vereinbarung unterstreicht das Engagement der EIB, strategische Industrien zu unterstützen, die den grünen und digitalen Wandel ermöglichen und Europas technologische Souveränität stärken«, erklärt Gelsomina Vigliotti, Vice President der EIB.
Jean-Marc Chery, President und CEO von STMicroelectronics, betont: »ST bekennt sich weiterhin klar zum Ausbau des europäischen Halbleiterökosystems. Dieses bedeutende Darlehen der EIB stärkt unsere Anstrengungen in Forschung und Entwicklung differenzierter Technologien sowie in der Hochvolumenfertigung an unseren Standorten in Italien und Frankreich. Die langjährige Zusammenarbeit mit der EIB unterstreicht unser gemeinsames Ziel, die technologische Führungsrolle Europas im globalen Halbleitermarkt zu sichern.«
Auch Ambroise Fayolle, Vice President der EIB, hob die Bedeutung der Vereinbarung hervor: »Halbleiter sind das Herz moderner Volks»wirtschaften – sie treiben alles an, von Elektrofahrzeugen bis hin zu digitaler Infrastruktur. Mit der Finanzierung von STs Investitionen in Forschung und moderne Fertigung helfen wir Europa, kritische Technologien zu sichern und hochqualifizierte Arbeitsplätze für die Zukunft zu schaffen.«
Allgemeine Informationen zu den EIB-Aktivitäten
Die Europäische Investitionsbank (EIB) ist die langfristige Finanzierungsinstitution der Europäischen Union und befindet sich im Eigentum ihrer Mitgliedstaaten. Auf Grundlage von acht zentralen Prioritäten finanziert sie Investitionen, die zur Umsetzung der EU-Politik beitragen, insbesondere in den Bereichen Klimaschutz und Umwelt, Digitalisierung und technologische Innovation, Sicherheit und Verteidigung, Kohäsion, Landwirtschaft und Bioökonomie, soziale Infrastruktur, Kapitalmarktunion sowie zur Stärkung Europas in einer friedlicheren und wohlhabenderen Welt.
Die EIB-Gruppe, zu der auch der Europäische Investitionsfonds (EIF) gehört, unterzeichnete im Jahr 2024 neue Finanzierungen in Höhe von fast 89 Mrd. Euro für mehr als 900 Projekte und stärkte damit die Wettbewerbsfähigkeit und Sicherheit Europas. Sämtliche von der EIB-Gruppe finanzierten Projekte stehen im Einklang mit dem Pariser Klimaschutzabkommen, wie im Klimabanken-Fahrplan der EIB zugesagt. Fast 60 Prozent der jährlichen Finanzierungen der EIB-Gruppe fließen in Projekte, die unmittelbar zum Klimaschutz, zur Anpassung an den Klimawandel und zu einer gesünderen Umwelt beitragen.
Die EIB-Gruppe hilft dabei, Investitionen innerhalb Europas zu erleichtern und zusätzliches Kapital zu mobilisieren. Im Jahr 2024 wurden so Investitionen von über 100 Milliarden Euro zur Stärkung der europäischen Energiesicherheit ermöglicht. Weitere 110 Mrd. Euro flossen als Wachstumskapital an Start-ups, schnell wachsende Unternehmen und technologische Vorreiter in Europa. Rund die Hälfte der Finanzierungen innerhalb der EU geht an wirtschaftlich schwächere Regionen mit unterdurchschnittlichem Pro-Kopf-Einkommen, um regionale Unterschiede auszugleichen.
Jobangebote+ passend zum Thema
Lesen Sie mehr zum Thema
Das könnte Sie auch interessieren
Schlüsseltechnologie für Souveränität
»Jetzt bauen wir Advanced Packaging in Europa auf!«
Fabs in Dresden und Erfurt
Kommission genehmigt staatliche Beihilfe von 623 Mio. Euro
Brandenburg fördert Chip-Forschung
IHP wird Teil der Forschungsfabrik Mikroelektronik Deutschland
