ZVEI Mikroelektronik-Trendanalyse bis 2018

Europas Ziele ambitioniert aber unrealistisch

11. April 2014, 16:37 Uhr | Gerhard Stelzer
Halbleitermarkt: Reife Industrie
© ZVEI, Dr. Ulrich Schäfer

Der Weltmarkt für Halbleiter ist erwachsen geworden. Während noch in den Neunzigern das Durchschnittswachstum 9,3 Prozent pro Jahr betrug, ist es im Zeitraum von 2000 bis 2013 auf 4,0 Prozent eingeschwenkt. Durch die regionale Verschiebung der Märkte nach Asien verlieren Europa, Amerika und Japan weiter an Boden.

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2013 erreichte der weltweite Halbleitermarkt ein Volumen von 306 Mrd. Dollar. Umgerechnet auf die Weltbevölkerung ergibt sich dabei ein Pro-Kopf-Verbrauch von 42 Dollar (1993: 11 Dollar). Bei den Stückzahlen geht es ungebremst mit einer Rate von durchschnittlich neun Prozent aufwärts, was darauf schließen lässt, dass die Chippreise immer weiter sinken. Gleichzeitig zeigt sich immer stärker eine regionale Verschiebung der Halbleitermärkte von den etablierten westlichen Industrienationen in Richtung Asien/Pazifik, insbesondere nach China.

Einmal im Jahr präsentiert der Fachverband „Electronic Components and Systems“ des ZVEI seine Mikroelektronik-Trendanalyse. Nun hat Dr. Ulrich Schäfer die bis 2018 fortgeschriebenen Zahlen vorgelegt und für Europa sieht es derzeit düster aus. Europas Anteil am Welthalbleitermarkt blieb im Jahresvergleich mit 11,4 Prozent gerade noch konstant und liegt nun gleichauf mit Japan, die fast drei Prozentpunkte (2012: 14,1 %) einbüßten. Gewinner sind Deutschland mit leichtem Wachstum von 4,3 auf 4,6 Prozent, die USA von 18,6 auf 20,1 Prozent und China, die von 27,8 auf 28,8 Prozent zulegten. Asien/Pazifik ohne China stagnierte mit 28,2 Prozent (2012: 28,1 %). Deutschland sorgte durch leichtes Wachstum dafür, dass Europa nicht weiter abrutschte. Derzeit belegt Deutschland mit einem Halbleiterverbrauch von 14 Mrd. Dollar den siebten Platz in der Welt und in Europa mit einem Anteil von 42,2 Prozent den Spitzenplatz.

4 Trends im Halbleitermarkt

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Soweit der Status Quo. Die Prognose für 2018 geht von einem Volumen des Halbleitermarktes in Höhe von 370 Mrd. Dollar aus, wobei Europa und Japan wohl gerade ihre Marktanteile von 11 Prozent halten sollen. Das entspricht einem Volumen von 40 Mrd. Dollar. Die USA dürften geringfügig zulegen auf 21 Prozent bzw. 79 Mrd. Dollar. Asiens Anteil dürfte 57 Prozent oder 211 Mrd. Dollar betragen. Davon soll allein China mit 112 Mrd. Dollar einen Anteil von 30 Prozent haben. Im-Pro-Kopf-Verbrauch wird Japan seine starke Stellung behaupten können. Der Spitzenwert von 273 Dollar/Kopf in 2013 dürfte bis 2018 auf 323 Dollar/Kopf anwachsen. Die USA und Deutschland brachten es 2013 auf 171 Dollar/Kopf, wobei der EU-Durchschnitt nur bei 66 Dollar/Kopf liegt.

Ausblick 2018

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  1. Europas Ziele ambitioniert aber unrealistisch
  2. Halbleiterproduktion konzentriert sich in Fernost

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