MIPI Alliance

Neue Version der I3C-Basic-Schnittstelle

18. August 2025, 17:24 Uhr | Andreas Knoll
MIPI I3C unterstützt Optionen für leistungsfähigere Modi mit hohen Datenraten, die im Single-Lane-Modus Geschwindigkeiten von mehr als 30 Mbit/s ermöglichen, ohne dass dies zu Lasten eines stromsparenden Designs geht.
© MIPI Alliance

Die MIPI Alliance hat die Version 1.2 der skalierbaren Utility- und Steuerungsbus-Schnittstelle »I3C Basic« für den Anschluss von Peripheriegeräten an Mikrocontroller oder Prozessoren in mobilen, IoT- und Datacenter-Anwendungen vorgestellt.

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Mit Version 1.2 von MIPI I3C Basic wurde die Spezifikation neu aufgestellt, mit separaten Sektionen für obligatorische und optionale Funktionen, die sich je nach den Erfordernissen der einzelnen Anwendungen implementieren lassen.

MIPI I3C Basic ist eine umfangreiche Untervariante der Member-Version von MIPI I3C, die lizenzfrei zur Verfügung gestellt wird. Die I3C-Schnittstelle, die 2016 eingeführt und 2019 auf Version 1.1 erheblich aktualisiert wurde, baut auf den wichtigsten Eigenschaften der älteren seriellen Schnittstellen I2C, SPI und UART auf und vereinfacht zugleich die Implementierung. Gleichzeitig bietet sie eine höhere Leistung und Energieeffizienz und integriert eine Reihe zusätzlicher Funktionen, die laut MIPI Alliance viele der Probleme von Entwicklern lösen.

MIPI I3C Basic stand auch im Mittelpunkt einer Reihe von Industriekooperationen. Es wurde von PCI-SIG und NVM Express als Systemmanagement-Bus (SMBus) übernommen, von JEDEC in den Seitenband-Bus und den DDR5-Standard integriert sowie von ETSI in ihrer Smart Secure Platform (SSP) und Universal Integrated Circuit Card (UICC) eingebunden. Zudem ist MIPI I3C Basic ein Schwerpunkt der MIPI-Liaison mit der DMTF (Distributed Management Task Force).

Anwender können die I3C-Basic-Spezifikation von der MIPI-Website herunterladen.

Schlüsselanwendungen von MIPI I3C und MIPI I3C Basic

Die MIPI-I3C-Technologie, implementiert auf einem Standard-CMOS-I/O, verwendet eine Zweidrahtschnittstelle und unterstützt In-Band-Interrupts, was die Anzahl der Pins und Signalpfade reduziert und Systementwicklern weniger Komplexität und mehr Flexibilität bringt. Sie bietet eine Standard-Datenrate von 11,1 Mbit/s mit Optionen für leistungsfähigere Modi mit hoher Datenrate von bis zu 100 Mbit/s, was im Vergleich zu herkömmlichen Schnittstellen eine erhebliche Leistungs- und Energieeinsparung bedeutet.

Zu den wichtigsten Anwendungsfällen gehören:

● Das Anschließen von Peripheriegeräten an Prozessoren in mobilen und eingebetteten Geräten.
● Die Systemfehlerbeseitigung und -verfolgung (System Debug and Trace).
● Die Nutzung als Control Sideband Bus für DDR5-DRAM-Speicherschnittstellen, SSD-Steuerungsschnittstellen und MIPI-Kamerasteuerungsschnittstellen (CCI).

Wachsendes Ecosystem für MIPI I3C

Das I3C-Produkt-Ecosystem umfasst Mikrocontroller, Mikroprozessoren, drahtlose IoT-SoCs, Sensoren und spezielle integrierte Schaltungen. Darüber hinaus ist eine große Auswahl an Tools zur Unterstützung von Entwicklung und Tests erhältlich – von Protokollanalysatoren über Entwicklungsboards bis hin zu USB-Host-Adaptern. Für Linux und das Zephyr-Echtzeitbetriebssystem sind Softwaretreiber verfügbar, und einige Unternehmen stellen Referenz-Implementierungen für ihre spezifischen Produkte bereit.

Folgende MIPI-Mitgliedsunternehmen integrieren MIPI I3C in ihre Produkte und Services: Binho, Boréas Technologies, Diodes, Microchip Technology, Montage Technology, NXP Semiconductors, Prodigy Technovations, Renesas Electronics, Robert Bosch, SmartDV Technologies India, STMicroelectronics, Synopsys, TDK InvenSense, Teledyne LeCroy, Texas Instruments und weitere.

»Das Ecosystem für MIPI I3C ist in den letzten Jahren schnell gewachsen, und wir gehen davon aus, dass diese schnelle Akzeptanz anhalten wird«, erläutert Hezi Saar, Vorsitzender der MIPI Alliance. »Viele Unternehmen haben die I3C-Schnittstelle aufgrund ihrer innovativen Funktionen und der erheblichen Verbesserungen bei Leistung und Energieeffizienz im Vergleich zu älteren Schnittstellen begeistert angenommen. I3C bietet Entwicklern eine außergewöhnliche Flexibilität und eignet sich daher für eine Vielzahl von Produkten – von Smartphones und Wearables bis hin zu Systemen für Rechenzentren.«

Unterstützende Ressourcen für MIPI-I3C-Entwickler

Zur Unterstützung von Entwicklern hat MIPI eine Reihe von Spezifikationen ergänzt, die eine Integration von MIPI I3C vereinfachen. Dazu gehören eine Discovery and Configuration Specification (DisCo) for I3C, ein I3C Host Controller Interface (MIPI I3C HCI), ein Transfer Command Response Interface (MIPI I3C TCRI) und eine Debug Over I3C Specification, die jeweils öffentlich verfügbar sind. Außerdem ist ein I3C-HCI-Treiber im Linux-Kernel verfügbar, und eine I3C Conformance Test Suite liegt ebenfalls vor.

Darüber hinaus hat die neu gegründete I/O Bridges Working Group mit der Entwicklung einer I/Os-over-I3C-Bridge-Spezifikation begonnen, die voraussichtlich Mitte 2026 fertiggestellt sein wird. In Kürze werden aktualisierte FAQs und Anwendungshinweise auf der I3C-Website zum Download bereitstehen, die mit I3C/I3C Basic v1.2 übereinstimmen.

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