Wegen Covid-19-Ausbruch

Murata schließt wichtiges MLCC-Werk vorübergehend

27. August 2021, 10:43 Uhr | Ralf Higgelke
© Kaisuke Ota, Murata

Wie das Nachrichtenportal Nikkei Asia berichtet, ist es in einem MLCC-Werk von Murata im japanischen Fukui zu einer Cluster-Infektion mit Covid-19 gekommen. Daher hat das Unternehmen das Werk bis Ende August geschlossen. Die Ausfälle sollen mit Lagerbestand kompensiert werden.

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Wegen einer starken Häufung von Covid-19-Infektionen hat Murata ein wichtiges Werk in Japan bis mindestens nächste Woche geschlossen, wie die Nikkei Asia berichtete. Dies schürt die Sorgen, dass es zu Engpässen bei elektronischen Bauteilen kommen könnte, die in Smartphones, Haushaltsgeräten, Autos und Rechenzentren verwendet werden.

Der Ausbruch ereignete sich in einem Werk in Echizen, in der zentraljapanischen Präfektur Fukui. Bis zum 24. August seien 98 Fälle in der Fabrik gemeldet worden, in der 7000 Menschen arbeiten, darunter auch Mitarbeiter von Partnerfirmen. Das Werk wird bis zum 31. August geschlossen bleiben.

Den ersten Erkrankungsfall dort meldete Murata am 3. August. Ein Mitarbeiter eines Partnerunternehmens hatte ohne Maske mit anderen zu Abend gegessen und Sport getrieben, so die Beamten des öffentlichen Gesundheitswesens, die die Herkunft des Ausbruchs verfolgten. Mitarbeiter, die möglicherweise mit der infizierten Person in Kontakt gekommen sind, wurden einem PCR-Test unterzogen. Murata plant, alle Mitarbeiter des Werks in Fukui zu testen und im September ein breit angelegtes Impfprogramm zu starten.

Nach eigenen Angaben wird das Unternehmen auf Lagerbestände zurückgreifen, um die Nachfrage zu decken, und gegebenenfalls andere Werke in Japan und Übersee nutzen, um den Produktionsausfall auszugleichen.

Delta-Variante breitet sich auf dem Land aus

Hintergrund für den Anstieg ist die Ausbreitung der hochinfektiösen Delta-Variante des Coronavirus von Tokio auf den Rest des Landes. In der Hauptstadt hat sich das Tempo der Infektionen mittlerweile verlangsamt, aber auf dem Land nimmt es zu. Die Regierung von Ministerpräsident Yoshihide Suga verhängte kürzlich in den ländlichen Präfekturen den vollständigen oder teilweisen Ausnahmezustand, um den Ausbruch einzudämmen.

»Der Covid-Ausbruch spielte sich vor allem in großen, überfüllten Städten ab. Die Menschen auf dem Land waren vielleicht nicht so vorsichtig wie die Menschen in den Großstädten«, erklärte Ko Ichihasi, Professor am Saitama Medical Center der Jichi Medical University und Experte für Infektionskrankheiten.


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