»In wirtschaftlich herausfordernden Zeiten versuchen Unternehmen oft, mehr Kontrolle auszuüben«, weiß Dr. Annina Hering. Eine Folge sei der derzeit global zu beobachtende Trend, Mitarbeiter ins Büro zurückzuholen.
Die Elektronik folgt diesem Trend aber scheinbar nicht. René Gruner von Hays sieht ein Back to Office im Arbeitsalltag von Elektroingenieuren »nicht wirklich«. Auch Renate Schuh-Eder winkt ab: »Return to Office? Kein Unternehmen in unserem Kundenkreis drückt das durch.« Gängig sei eine Anwesenheit zwischen 40 und 60 Prozent im Büro, »das halte ich persönlich auch für höchst valide zum Wohle von Entscheidungsfindung und -wegen und Kommunikation«.
Laut Annina Hering von Indeed sei Flexibilität für viele Arbeitnehmende inzwischen sehr wichtig. Unternehmen, die flexible Arbeitsmodelle zurücknähmen, verlören deshalb an Attraktivität. »Und auch an Glaubwürdigkeit, wenn sie vorher damit geworben haben«, so Hering. Die Indeed-Daten zeigten zudem, dass die Nachfrage nach Remote-Jobs ungebrochen hoch sei.
»Unternehmen, die jetzt ihre Versprechen in Bezug auf flexible Arbeitsmodelle zurücknehmen, riskieren in der Tat ihre Glaubwürdigkeit. Der Anteil der Stellenanzeigen mit Homeoffice-Option hat sich in Deutschland bei etwa 15 Prozent eingependelt – viermal so hoch wie vor der Pandemie. Wer sich dem Trend zu mehr Flexibilität verschließt, wird im Wettbewerb um Talente Nachteile haben, besonders wenn sich der Arbeitsmarkt wieder erholt«, so Hering.