Zur Ankündigung eines neuen »Super-Hightech-Ministeriums« durch die Bundesregierung äußert sich der Verein Deutscher Ingenieure (VDI) zurückhaltend. VDI-Direktor Adrian Willig begrüßt die Pläne grundsätzlich, kritisiert aber unter anderem, dass nirgends der Begriff 'Ingenieur' vorkomme.
CSU-Chef Markus Söder hatte das Ministerium für Forschung, Technologie und Raumfahrt als zentrales Element einer „Technik-Attacke“ angekündigt. VDI-Direktor Adrian Willig begrüßt die Pläne grundsätzlich, sieht aber auch Nachholbedarf.
„Der Aufbau eines zentralen Ministeriums für Zukunftstechnologien ist ein starkes Signal und ein überfälliger Schritt“, erklärt Willig. Entscheidend sei jedoch, dass dem politischen Willen auch konkrete Maßnahmen folgen. Als erste Amtshandlung fordert der VDI die Einberufung eines Innovationsgipfels sowie eine langfristige Innovationsstrategie des Bundes. Diese solle gezielt Schlüsseltechnologien wie Künstliche Intelligenz, Quantentechnologie und klimaneutrale Produktion stärken.
Obwohl die Erhöhung der F&E-Ausgaben auf mindestens 3,5 Prozent des Bruttoinlandsprodukts begrüßt wird, mahnt der VDI, dass für die Umsetzung qualifizierte Fachkräfte nötig seien. Willig kritisiert, dass im Koalitionsvertrag der Begriff „Ingenieur“ nicht erwähnt werde: "Ingenieurinnen und Ingenieure werden für all diese Pläne eine zentrale Rolle spielen und daher ist es umso bedauerlicher, dass im Koalitionsvertrag das Wort „Ingenieur“ überhaupt nicht vorkommt."
Neben der angekündigten Investitionsoffensive in Höhe von zehn Milliarden Euro sieht der VDI die Innovationskraft der Wirtschaft als entscheidend. Um die Technologiepolitik der Regierung strategisch zu begleiten, schlägt der Verband ein unabhängiges, externes Beratungsgremium vor. Dieses solle wissenschaftliche und technologische Expertise bündeln und den politischen Prozess unterstützen.