Ziehl-Abegg geht mit Auftragsplus in das Jahr 2025 - dank der zunehmenden Nachfrage nach energieeffizienten Lösungen für Rechenzentren insbesondere in den USA und Asien. Bereits zum Jahreswechsel wurden über 200 Zeitarbeitskräfte übernommen.
Noch letztes Jahr war die Stimmung in Künzelsau eher mäßig, weil ein Umsatzrückgang von 893 Millionen Euro zu verkraften war, was einem Rückgang von rund 7 Prozent gegenüber dem Vorjahr (955 Mio. Euro) entspricht. Besonders deutlich war das Minus im deutschen Markt, wo das Unternehmen mehr als 20 Prozent verlor. Auch das übrige Europa blieb hinter den Erwartungen zurück.
„Das Wachstum in Americas und Asien konnte den negativen Effekt in Europa leider nicht kompensieren“, sagt Vorstandsvorsitzender Joachim Ley. Die Lufttechnik-Sparte machte erneut den Löwenanteil des Geschäfts aus (90 % des Umsatzes), während die Antriebstechnik 10 % beitrug.
Besonders der Bau neuer Rechenzentren – allen voran in den USA, aber auch in Asien – sorgt nun für frischen Wind. Die positive Entwicklung zeigt sich auch in der Personalplanung: Seit dem Jahreswechsel wurden alleine in Deutschland mehr als 200 Zeitarbeiter an Bord geholt. Insgesamt ist die Mitarbeiterzahl bei Ziehl-Abegg von 5.000 auf 5.300 gestiegen. Der Personalaufbau fand im Ausland statt; an den drei deutschen Standorten sind unverändert 2.800 Menschen beschäftigt.
Im August wurde in den USA ein neues Werk eröffnet – mit 100 Millionen Euro die größte Einzelinvestition der Unternehmensgeschichte. Bereits im Frühjahr 2024 nahm in Vietnam eine weitere Produktionsstätte den Betrieb auf. Und schon Ende 2023 wurde in Polen ein neues Werk errichtet – geplant für den erwarteten Boom bei Ventilatoren für Wärmepumpen, der allerdings ausblieb. „Lange Transportwege verteuern die Produkte und sind auch ökologisch nicht sinnvoll,“ erklärt Vorstandschef Ley. Diese Investitionen unterstreichen das langfristige Wachstumskonzept von Ziehl-Abegg, erfordern aber auch strikte Kostendisziplin, trotz der vollen Auftragsbücher.
Da energieeffiziente Rechenzentren weltweit im Fokus stehen, profitiert Ziehl-Abegg von der Nachfrage nach Hochleistungslüftern, die die Energieeffizienz der Anlagen verbessern.
Zahlen zum Gewinn veröffentlichte Ziehl-Abegg nicht. Das Unternehmen sei global aber bereit fürs Wachstum – man habe seine Hausaufgaben gemacht, betont Vorstandschef Ley.