Neue Initiative für breitere Beteiligung: Mit einer neuen Plattform will die Bundesregierung zusätzliche Zulieferer für die Rüstungsindustrie gewinnen. Bislang getrennt agierende Industriezweige sollen künftig stärker verzahnt werden.
Die Bundesregierung will die Beteiligung ziviler Industrieunternehmen an der Rüstungsproduktion ausweiten. In Berlin stellten Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) und Wirtschaftsministerin Katherina Reiche (CDU) gemeinsam mit Verbänden und Industrievertretern die neue Plattform „SVI-Connect“ vor. Ziel ist es, bestehende Lieferketten schnell durch zusätzliche industrielle Ressourcen zu ergänzen.
Die Plattform soll Unternehmen aus anderen Branchen den Zugang zur Rüstungsproduktion erleichtern. Pistorius betonte, dass sich die bislang getrennt agierenden Industriezweige künftig stärker verzahnen müssten. Reiche ergänzte: „Sicherheitspolitik ist immer jetzt auch Wirtschaftspolitik.“
Durch die Einbindung neuer Zulieferer sollen Produktionskapazitäten gesteigert und Lieferketten widerstandsfähiger gestaltet werden. Dies sei laut Pistorius zentral für die sicherheitspolitische Zukunft Deutschlands.
Hans Christoph Atzpodien, Hauptgeschäftsführer des BDSV, unterstrich die Bedeutung eigenständiger Initiativen seitens der Unternehmen. Die Plattform könne eine erste Orientierung bieten, ersetze aber nicht die eigenverantwortliche Vorbereitung auf eine Rolle in der Rüstungslieferkette.
Peter Leibinger, Präsident des BDI, forderte eine grundlegende Vereinfachung der militärischen Beschaffung. Zivile Unternehmen müssten zudem eigene Kompetenzen für militärische Anforderungen entwickeln – hier bestehe Nachholbedarf.
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