Trotz wirtschaftlicher Unsicherheiten bleibt der Arbeitsmarkt für Elektroingenieure in einigen Sektoren stabil. René Gruner von Hays gibt einen Überblick über die aktuellen Entwicklungen und Zukunftsaussichten.
Die aktuelle Lage auf dem Arbeitsmarkt für Elektroingenieure ist von Unsicherheiten geprägt. Laut René Gruner, Bereichsleiter Rene Gruner, Bereichsleiter Digital Technology & Engineering bei Hays, verlangsamt die wirtschaftliche Situation das Wachstum in vielen Branchen. Unternehmen agieren zurückhaltend und reduzieren Neueinstellungen, während einige sogar Einstellungsstopps verhängen. „Unternehmen müssen stärker auf die Kosten achten, was die Jobperspektiven kurzfristig belastet,“ erklärt Gruner. Dennoch bieten die Energiewende und die Elektromobilität weiterhin gute Beschäftigungsmöglichkeiten.
Viele Unternehmen in der Tech-Branche reagieren auf die wirtschaftliche Situation, indem sie verstärkt auf datengetriebene Methoden und Künstliche Intelligenz setzen. Dies ermöglicht eine präzisere Planung und eine schnellere Identifikation passender Talente. Zudem sind flexible Arbeitsmodelle wie Remote- und Hybridarbeit stark im Kommen, um internationale Fachkräfte zu gewinnen.
Neben technischen Kompetenzen wie Künstliche Intelligenz und Automatisierungstechnik werden zunehmend Soft Skills gefordert. „Unternehmen suchen Kandidaten, die sich an neue Herausforderungen anpassen können und innovationsfreudig sind“, so Gruner. Nachhaltigkeit und Umweltbewusstsein gewinnen ebenfalls an Bedeutung, besonders in Branchen wie erneuerbare Energien und Industrie 4.0.
Trotz der allgemeinen Zurückhaltung bleibt die Nachfrage in Sektoren wie erneuerbare Energien, Elektromobilität und Automatisierungstechnik stabil. Projekte zur Entwicklung von Smart Grids und IoT-Technologien bieten ebenfalls gute Perspektiven für Elektroingenieure.
Unternehmen setzen laut Gruner in Krisenzeiten verstärkt auf erfahrene Fachkräfte. „Senior-Ingenieure bieten aufgrund ihrer Erfahrung mehr Sicherheit, während Junior-Ingenieure stärker von den Unsicherheiten betroffen sind“, sagt Gruner. Trainee-Programme bleiben jedoch bestehen, um junge Talente langfristig zu fördern.
Ein weiterer Trend ist der vermehrte Einsatz befristeter und projektbasierter Verträge. Unternehmen bevorzugen diese flexiblen Modelle, um auf Marktveränderungen reagieren zu können. Auch Freelancing und Beratertätigkeiten werden laut Gruner verstärkt nachgefragt.
Hays rechnet damit, dass die Nachfrage nach Elektroingenieuren mittelfristig wieder anziehen wird, insbesondere in Bereichen, die durch die Digitalisierung und Energiewende geprägt sind. Im Frühjahr 2025 sieht Gruner Chancen auf eine Markterholung.