Skeleton erhielt im März 2021 vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie einen Zuschuss in Höhe von 51 Millionen Euro für die Vollautomatisierung der Produktion im Werk Großröhrsdorf. Anfang 2022 kam Dr. Linus Froböse als neuer COO zu Ihnen. Zu seinen Aufgaben zählt die Realisierung der Vollautomatisierung. Ist es möglich, dass sich die angestrebte Automatisierung um mehr als neun Monate verzögert hat?
Skeleton ist ein Unternehmen mit mehr als 250 Fachleuten aus der Branche, und die Arbeiten zur Automatisierung der Herstellung von Superkondensatoren sind bereits im Gange und werden fortgesetzt. Wir haben unsere Pläne nicht aufgeschoben.
Nach Abschluss der Automatisierung wollen Sie in Großröhrsdorf 12 Millionen Superkondensatoren pro Jahr produzieren. Wann rechnen Sie damit, dieses Produktionsvolumen zu erreichen?
Wir werden dieses Produktionsvolumen im Jahr 2024 erreichen.
Eines Ihrer Ziele ist die Verschmelzung der Superkondensatortechnologie mit der Hochenergie- und Langzeitbatterie-Technologie. Wie weit sind diese Pläne bereits gediehen? Wann rechnen Sie damit, dass Skeleton Technologies hier ein marktreifes Produkt für den EV-Markt haben wird?
Unsere Superkondensatoren haben bereits ihren Weg in den EV-Markt gefunden, allerdings noch nicht in der Haupttraktion, sondern in Niederspannungsanlagen. Skeleton skaliert jetzt das Superkondensatorgeschäft, um die Nachfrage von Blue-Chip-Kunden zu befriedigen, und wir nehmen jetzt auch unser gebogenes Graphenmaterial und bringen es in die Batterie ein, um einen neuen Hochleistungsspeicher mit zehnfacher Energiedichte zu schaffen, den wir SuperBattery nennen. Was die Anwendungen für Langstrecken-Elektrofahrzeuge betrifft, so sind wir auf dem Vormarsch und haben mit der Erforschung einer Erweiterung der Festkörperbatterie begonnen.
Im September 2021 haben Sie Ihren bislang leistungsstärksten Superkondensator, den SkelCap SCX5000, mit einer volumetrischen Energiedichte von 16 Wh/l auf den Markt gebracht. Bisher ist das Produkt nur im Technologiebereich Ihrer Website zu finden. Gibt es eine Verzögerung bei der Markteinführung dieses Produkts?
Nein, da gibt es keine Verzögerung. Der SkelCap SCX5000 kann bereits vorbestellt werden und wir arbeiten an seiner Vermarktung. Wir sind sehr zufrieden mit dem Kundenzuspruch, den das Produkt bereits gefunden hat. Wir arbeiten bereits daran, zukünftig größere Mengen dieses Produkts zu produzieren.
Welche Verbesserungsmöglichkeiten sehen Sie hinsichtlich der Leistungsdaten Ihres gebogenen Graphens in den kommenden Jahren? Können Sie Zahlen nennen, die Sie in der Mitte dieses Jahrzehnts erreichen möchten?
Wir haben derzeit drei Hauptproduktlinien: Supercaps, Superbatterien und Festkörperbatterien. Unsere klaren Ziele bei der Verbesserung lauten dabei immer: Mehr Energie, mehr Leistung, höhere Sicherheit und niedrigere Kosten.
Welche Bedeutung hat für Sie der Einstieg von Taavet Hinrikus in der jüngsten Finanzierungsrunde? Finanzinvestoren beschränken ihr Engagement normalerweise auf einen kurzen Zeitraum. Strebt Skeleton Technologies in naher Zukunft einen Börsengang an oder wäre auch eine Übernahme ein mögliches Zukunftsszenario?
Wir sind sehr froh, dass wir von Taavet Hinrikus‘ Erfahrung beim Aufbau eines großen europäischen Einhorns profitieren können. Seit er als Investor eingestiegen ist, hat er den Willen bekundet, seine Anteile am Unternehmen zu erhöhen, und hat schließlich unsere D3-Finanzierungsserie geleitet. Es ist ein großartiger Beweis dafür, dass er von dem Team, der Technologie und dem enormen Potenzial des Unternehmens begeistert ist.
Ein Börsengang ist kein Selbstzweck, er muss einem bestimmten Zweck dienen. Im Laufe der Jahre haben wir 200 Millionen Euro eingenommen, die wir in die Skalierung und Forschung und Entwicklung investieren werden. Wie wir bereits gesagt haben, prüfen wir sowohl öffentliche als auch private Finanzierungsmöglichkeiten, und es wird davon abhängen, welche Optionen für unser Unternehmen am besten geeignet sind. Letztendlich wollen wir ein börsennotiertes Unternehmen werden.