Stromversorgungen im Anlagenbereich

Risiken auf der DC-Seite minimieren

25. Juli 2022, 14:56 Uhr | Von Thomas Waggershauser, Director Product Management, und Maximilian Köhler, Product Manager, beide bei Puls
Diesen Artikel anhören

Fortsetzung des Artikels von Teil 1

Investition statt Kostenfaktor

Für die Fabriken bedeuten diese Stillstände höhere Kosten- und Zeitaufwände. Durch den plötzlichen Wegfall der Netzspannung können Anlagen und Maschinen beschädigt werden. Wartungsarbeiten und die aufwendige Reinigung der Anlagenkomponenten, zum Beispiel in der Prozesstechnik oder Lebensmittelbranche, kosten viel Zeit. Hinzu kommen komplexe Anlauf- und Shutdown-Prozesse, die zu weiteren Kapazitätsausfällen führen.

Auch ist es wichtig, die Schutzmaßnahmen (Lichtschranken, Notausschalter, Notbeleuchtung etc.) für Bediener aufrechtzuerhalten. Denn selbst im Fehlerfall müssen die Anlagen alle Sicherheitsstandards erfüllen und das Risiko für das Personal minimieren. Bei einem Stromausfall können präventiv installierte Schutzmaßnahmen im Stromversorgungssystem für Abhilfe schaffen. Eine Möglichkeit ist die Absicherung durch eine unterbrechungsfreie Stromversorgung (USV) in Kombination mit einem Batteriemodul.

Netzausfälle lassen sich so lückenlos überbrücken. Durch die gewählte Batteriegröße und die bekannte Last ergibt sich die mögliche Pufferzeit. Je nach Anwendungsfall kann die USV die Stromversorgung DC-seitig über mehrere Minuten oder Stunden überbrücken, bis die AC-Spannung wiederhergestellt wurde oder das Instandhaltungsteam den Fehler behoben hat. Häufig genügt jedoch auch schon eine Pufferung im Sekundenbereich, um ein sicheres Herunterfahren der Maschine zu gewährleisten. Dadurch werden wertvolle Daten gesichert sowie die Maschine und Personal vor Schaden geschützt.

Redundanz und Sicherung auf der DC-Seite

Um die Sicherheit weiter zu erhöhen und das Netzteil selbst als potenziellen Risikofaktor auszuschließen, bietet sich ein redundantes Stromversorgungssystem an. Hierzu werden zwei identische Netzteile an ein Redundanzmodul angeschlossen. Durch die resultierende 1+1-Redundanz kann das System im Fehlerfall – beispielsweise bei einem Ausfall eines Netzteils oder auch bei einem Kabelbruch zum ersten Netzteil – sofort auf das zweite Gerät umschalten. Die MOSFET-Redundanzmodule von Puls verfügen zudem über einen effizienten Parallel-Use-Modus, um den Laststrom und damit auch die Verlustleistung auf beide Netzteile gleichmäßig aufzuteilen.  Dadurch steigt die Lebensdauer der Stromversorgungen.

Wenn ein Netzteil verschiedene Lasten versorgt, bietet ein elektronischer Schutzschalter – beispielsweise die 8-Kanal-Variante Pisa-B von Puls – zusätzliche Sicherheit. Pisa-B verteilt den Strom auf die entsprechenden Kanäle und bietet unterschiedliche Auslösecharakteristika. Die Kanäle 1 und 2 sind für Lasten mit großen Kapazitäten optimiert. Über eine LED-Anzeige an der Gerätevorderseite lassen sich die aktuellen Ausgangsströme sowie die Schwellwerte für das Auslöseverhalten je Kanal darstellen. Ist ein Kanal überlastet und der elektronische Schutzschalter löst aus, erhält das Bedienpersonal auch ein Alarmsignal. Das Wartungsteam wird somit stets über den aktuellen Zustand der Anlage informiert und kann zeitnah reagieren. Abgeschaltete Kanäle lassen sich beispielsweise über einen Relais-Eingang auch aus der Ferne wieder aktivieren. Das reduziert die Stillstandzeiten.

Um das System vor Eingriffen durch ungeschultes Personal oder vor gezielter Manipulation zu schützen, lässt sich Pisa-B zudem mit einem PIN-Code sperren.

Investition statt Kostenfaktor

Die Investition in ein zuverlässiges und gut durchdachtes Stromversorgungssystem kann sich auszahlen. Ausfallkosten in der Betriebsphase lassen sich dauerhaft senken, wenn Anwender die Stromversorgung nicht nur als notwendiges Übel sehen. Die Ausfallkosten schließen den entgangenen Gewinn durch eine geringere Produktionsleistung sowie weitere Zusatzkosten ein, zum Beispiel höhere Personalkosten. Selbst bei kleineren Anlagen und kurzen Ausfällen kann sich der Schaden auf mehrere zehntausend Euro belaufen. Puls unterstützt seine Kunden dabei, passende Stromversorgungssysteme zu planen und dadurch rechtzeitig vorzusorgen. Dadurch lässt sich das Risiko solcher Zeit- und Kostenfallen in jeder Lebensphase der Anlage minimieren.

Anbieter zum Thema

zu Matchmaker+

  1. Risiken auf der DC-Seite minimieren
  2. Investition statt Kostenfaktor

Lesen Sie mehr zum Thema


Das könnte Sie auch interessieren

Dezentrale Automatisierung

Sensoren und Aktoren sicher versorgt

Bicker Elektronik

Bis zu 100 Stunden Langzeit-Backup

Zuverlässige Stromversorgung

Mehr als nur einfache AC/DC- und DC/DC-Wandlung

Gebremste Wachstumserwartungen für 2023

Auftragsbestand sorgt für Planungssicherheit

Markt&Technik-Umfrage: Stromversorgungen

MOSFETs bleiben das Sorgenkind

DC/DC-Wandler im MicroModul-Format

Kompakt und leistungsfähig

Neuvorstellungen von TDK-Lambda

Nicht nur für Bahntechnik und Industrieapplikationen

Cosel erweitert Produktspektrum

Ausbau des DIN-Schienen- und Open-Frame-Programms

Design-in von Netzteilen

Böse Überraschungen bei der EMV-Messung vermeiden

AC/DC-Stromversorgungen

Mehr Kurzzeit-Energie, Scotty!

Deutsche Laborstromversorgungs-Branche

Bitte keine Lohn-Preis-Spirale!

Belieferung mit kritischen Bauelementen

Stimmungswechsel am Markt

Designs mit hoher Leistungsdichte

Low-Voltage-3A-Abwärtswandler für Automotive-Anwendungen

DC-USV für die Hutschiene

Gegen Unterbrechungen gewappnet

Puls Expands Production Site

Manufacturing in Europe: More important Than Ever Before

Elektrisches Fliegen

DC-DC-Wandler mit 32 kW pro Liter für elektrische Flugzeuge

19-Zoll-Schränke

Rack-Stromversorgungen auswählen

PowerTalk 2022 (Teil 4)

Was nach der Pandemie bleibt

PowerTalk 2022 (Teil 3)

Globalisierung vs. Regionalisierung

PowerTalk 2022 (Teil 2)

Steigende Kosten und Chancen für neue Lieferanten

PowerTalk 2022 (Teil 1)

Herausforderungen in der Lieferkette

EA-Elektro Automatik

Erweiterung der EA-10000er-Serie

Online-Themenwoche „Stromversorgung“

Optimismus in der Power-Branche

Kenngrößen und EMV-Messung

EMV bei Schaltnetzteilen (Teil 1)

Stromversorgungen für New Space

Wenn der terrestrische Breitbandausbau stockt

Advertorial

Erweiterte Serie EA-10000: Bidirektional, regenerativ, effizient

Versteckte Kosten von Stromversorgungen

Wenn billig am Ende teuer kommt

Power over Ethernet

Viele PoE-Ports sicher versorgen

Point-of-Load-Wandler

Prozessoren und FPGAs mit Strom versorgen

Produkte des Jahres 2022

Die Sieger der Kategorie »Power«

Stromversorgungen

Advanced Energy übernimmt SL Power

Puls baut Werk in Tschechien aus

Fertigung in Europa – wichtiger denn je

Volle Auftragsbücher, lange Lieferzeiten

»Von Entspannung keine Spur«

inpotron Schaltnetzteile

»Wir kaufen alle Komponenten, die wir kriegen können«

Einkäufer disponieren bis 2025

»Jede einzelne Lieferung geht direkt in die Produktion«

Preisdruck hält unvermindert an

»Eine solche Knappheit an Gütern gab es noch nie«

Automotive-PoL-Anwendungen

Kleine 3,8- bis 32-V-Abwärtswandler

Umsatz von Puls steigt und steigt

»Wir sind inzwischen im Modus der Warenzuteilung«

Bidirektionaler DC-DC-Wandler

2-kW-Referenzboard von EPC und MPS

Open-Frame-Netzteile

Design-in optimal gestalten

Platinenlayout von DC-DC-Wandlern

Spulenorientierung und EMV

Verstärkung bei Hochspannung

XP Power übernimmt FuG Elektronik und Guth Hochspannungstechnik

Digital geregelte DC-DC-Wandler

Power für die 5G-Infrastruktur

Prognosen von Vicor für 2022

Covid-19 beschleunigt die Elektrifizierung

USV für erneuerbare Energien

Lebensversicherung für Windräder

Umsatz des DIN-Schienen-Markts steigt

Wachstumsmarkt Stromversorgungen

Humanitäres Engagement

Puls spendet Schutzmasken für Indien

Bicker Elektronik

Modulare 24-V-Notstromversorgung

Jetzt kostenfreie Newsletter bestellen!

Weitere Artikel zu PULS GmbH

Weitere Artikel zu Energieerzeugung

Weitere Artikel zu DC/DC-Wandler