25 Jahre inpotron Schaltnetzteile

»Ein Umsatzvolumen von 100 Millionen Euro wäre denkbar«

11. August 2023, 9:00 Uhr | Engelbert Hopf
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"Wir profitieren von den Megatrends"

Hinter uns allen liegen Ausnahmejahre – wie wird sich das Geschäft bei inpotron Schaltnetzteile nach Ihrer Einschätzung in diesem Jahr entwickeln? Wollen Sie eine Prognose für 2024 abgeben?

Für das laufende Geschäftsjahr erwarten wir ein Umsatzvolumen von rund 32 Millionen Euro. Das würde einem Zuwachs gegenüber dem Vorjahr von 10 Prozent bedeuten. Aktuell liegen wir mit 15 Prozent deutlich über dieser Prognose. Dazu trägt auch das wieder angelaufene Neukundengeschäft bei. Mit der Verbesserung der Versorgungssituation im Bauelementebereich sind wir auch wieder für Projekte von Neukunden offen. Dazu waren wir in der Hochphase der Allokation einfach nicht mehr in der Lage! Aus heutiger Sicht rechne ich auch, ungeachtet der technischen Rezession, in der sich die deutsche Wirtschaft derzeit befindet, für 2024 mit einem weiteren Wachstum von rund 10 Prozent. Unser langfristiges Ziel für 2028 liegt bei einem Umsatzniveau von 48 Millionen Euro. Für mich ist das eine konservative Prognose; wenn nichts Außergewöhnliches passiert, das wir nicht beeinflussen können, werden wir dieses Ziel mit Sicherheit erreichen.

Knapp 50 Millionen Euro in 2028 – wäre für Sie als Spezialist für kundenspezifische Stromversorgungen auch ein Umsatzziel von 100 Millionen Euro realistisch? Oder wäre dazu eine Veränderung des Geschäftskonzepts oder die Übernahme eines anderen Stromversorgungsspezialisten notwendig?

Erst vor Kurzem wurde ein Übernahmeangebot für einen anderen Stromversorgungshersteller an mich herangetragen. Ich habe abgelehnt, für eine solche Maßnahme fehlten uns in der Allokation einfach die Managementkapazitäten. Bezüglich des 100-Millionen-Euro Ziels: Wir profitieren von den Megatrends dieser Zeit, wir bedienen mit unseren Produkten keine exotische Nische. Ich denke, Ende dieses Jahrzehnts wird sich besser absehen lassen, ob es für uns in Zukunft möglich sein wird, in einen dreistelligen Millionenumsatzbereich vorzudringen.

Regionalisierung und De-Risking: Wäre für inpotron ein zusätzlicher Fertigungsstandort in Asien oder den USA sinnvoll? Wäre er überhaupt realisierbar?

Wir beliefern unsere Kunden dort, wo sie unsere Produkte benötigen. An eine Aktivität in Asien glaube ich derzeit nicht, für mich ist eine zu deutliche Abkehr der deutschen Wirtschaft und auch unserer Kunden speziell von China zu beobachten. Eine Fertigung in einem anderen westlichen Industrieland würde ich, Stand heute, dagegen nicht ausschließen wollen. Ob das dann letztlich ein Werk in den USA oder in einem anderen europäischen Land sein wird, kann ich heute noch nicht sagen. Auf jeden Fall wäre eine solche Maßnahme eine Ergänzung für den Markt und für uns ganz klar eine Maßnahme des Risk-Managements.

Hat sich während und unter dem Eindruck der Corona-Pandemie etwas an der Umsatzverteilung, am Anteil der verschiedenen Marktsegmente geändert?

Zu Beginn der Corona-Pandemie schnellte natürlich der Auftragseingang im Bereich Medizintechnik in die Höhe. Aber auch die allgemeinen Investitionen in die Digitalisierung schlugen sich bei uns nieder; ein anderes Thema war die Systemtechnik im Smart-Home-Bereich. Inzwischen hat sich das geändert. Der Auftragseingang im Maschinenbau ist rückläufig, das Thema Smart Home ist seit März, April auftragstechnisch fast abgerissen, da bekommen wir die Krise der Baubranche zu spüren. Ganz allgemein lässt sich nach dem Ende der Pandemie nicht wie erhofft ein Aufschwung feststellen, vielmehr wird allerorten Investitionszurückhaltung geübt.

Wie stellt sich heute die Verteilung zwischen AC/DC- und DC/DC-Wandlern bei inpotron dar? Verändern sich die Anteile? Wird die Verteilung in fünf Jahren anders aussehen?

Wir sind vor allem ein AC/DC-Spezialist, etwa 60 bis 70 Prozent unseres Umsatzes erzielen wir mit Netzteilen. Daran dürfte sich bis 2028 wenig ändern. Wir registrieren aber ein wachsendes Interesse an DC-USV-Lösungen.

Beschäftigt sich Ihre Entwicklungsabteilung inzwischen intensiv mit dem Thema GaN? Oder wird über den Einsatz von SiC im höheren Leistungsbereich nachgedacht?

Ob es Sinn macht oder nicht, wird sich nach meiner Einschätzung erst in den nächsten zwei, drei Jahren zeigen. Aus heutiger Sicht macht der Einsatz von SiC-MOSFETs sicher bei Geräten mit mehr als 1 kW Sinn. Über den Einsatz von GaN-FETs wage ich heute noch keine Prognose abzugeben.

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