Sensodrive und Curevision

Medizintechnik gewinnt beim Innovationspreis Bayern 2024

16. Oktober 2024, 10:01 Uhr | Ute Häußler
Aller Gewinner des Innovationspreises Bayern auf einem Bild.
© Innovationspreis Bayern

Gleich zwei Medizintechnik-Firmen landeten beim diesjährigen Innovationspreis Bayern 2024 auf dem Treppchen. Ausgezeichnet wurden die Münchner von Curevision und ihr 3D-Wundscanner sowie Sensodrive aus Weßling mit einbaufertigen Komplettantrieben für die Medizinrobotik.

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Am 14. Oktober 2024 wurden im Münchner Residenztheater die begehrten Innovationspreise Bayern verliehen. Der vom Bayerischen Wirtschaftsministerium und mehreren Wirtschaftsverbänden ausgelobte Preis würdigt alle zwei Jahre herausragende technische, produktbezogene und prozessorientierte Neuerungen aus dem Freistaat.

In diesem Jahr stand besonders die Medizintechnik im Rampenlicht. Unter den Preisträgern befanden sich mit Curevision und Sensodrive gleich zwei vielversprechende Unternehmen aus der Medizintechnikbranche, die mit ihren zukunftsweisenden Entwicklungen die Jury überzeugten.

3D-Wundscanner mit KI-Analyse

Curevision erhielt den zweiten Hauptpreis für ihr gleichnamiges Produkt zur Wundanalyse. Das 2021 gegründete Münchner Unternehmen hat einen 3D-Wundscanner entwickelt, der die Versorgung von Patienten mit chronischen Wunden deutlich verbessern soll. Der Scanner nutzt KI-gestützte Bilderkennung und mehrere Sensoren, um Wunden millimetergenau und berührungslos zu vermessen. Dabei werden nicht nur die Abmessungen, sondern auch verschiedene Gewebearten im Wundbett bestimmt.

»Unser Produkt verkürzt den Dokumentationsprozess von 20 auf 2 Minuten pro Wunde«, erklärt Kerstin von Diemar, Co-Founderin von Curevision. Das System verspricht eine objektivere und effizientere Wundversorgung, da die Ergebnisse unabhängig vom subjektiven Eindruck der behandelnden Person sind. Mit dieser Innovation will Curevision die Versorgungsqualität von weltweit zwölf Millionen Patienten mit chronischen Wunden verbessern und gleichzeitig Kosten für das Gesundheitswesen senken.

Von der Raumfahrt in die Medizintechnik

Der Robotik-Spezialist Sensodrive aus Wessling wurde für seine einbaufertigen Komplettantriebe für die Medizinrobotik mit dem dritten Hauptpreis ausgezeichnet, bei dem bereits alle Antriebskomponenten in einem einbaufertigen Bauteil zusammengefasst sind – optimal aufeinander abgestimmt und mit marktführender Technologie.

Die sogenannten Sensojoints der DLR-Ausgründung gelten als Gamechanger für die Entwicklung von Cobots und Medizinroboter. Der neue Paketansatz sorge dafür, dass mit den Komplettantrieben jedes Unternehmen in die Lage versetzt wird, in kürzester Zeit technisch führende Cobots und Medizinroboter zu entwickeln.

Fachartikel zu den Sensojoint Komplettantrieben
Neues Rezept für die Medizinrobotik

Sowohl Kosten als auch Aufwand für Entwicklung und Zertifizierung der Antriebe werden auf ein Minimum reduziert, sagte Geschäftsführer Norbert Sporer: »Wer unsere Sensojoint Komplettantriebe einsetzt, benötigt statt mehrerer Jahre jetzt nur noch wenige Monate für die Entwicklung von Cobots und Medizinrobotern,« verspricht Geschäftsführer Norbert Sporer. »So können Robotik-Hersteller ihre Time-to-Market halbieren und dabei Entwicklungs- und Zertifizierungskosten in Millionenhöhe sparen.«

Den ersten Hauptpreis des Innovationspreises Bayern erhielt Orbem. Das Spin-Off der Technischen Universität München bestimmt das Geschlecht von Hühnern via MRT- und KI-Technik. Die nächste Preisverleihung findet 2026 statt. (uh)

 

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