CAR-Prognose

Deutsche Auto-Hersteller werden auch 2026 verlieren

15. Dezember 2025, 6:21 Uhr | dpa
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Der weltweite Automarkt boomt, während die deutschen Autowerke schrumpfen. Die Zukunft der Automobilhersteller wird nach Einschätzung von Ferdinand Dudenhöffer, Direktor des privaten Centers Automotive Research (CAR), maßgeblich in China entschieden.

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Dudenhöffer geht davon aus, dass die Autoproduktion in Deutschland auch im kommenden Jahr weiter zurückgehen wird. Als Reaktion auf die Trump-Zölle verlagern die Hersteller einen Teil ihrer Produktion in die USA. In der Folge könnte die Zahl der Beschäftigten in den deutschen Autofabriken von derzeit rund 720.000 auf deutlich unter 700.000 sinken. Für das Jahr 2027 rechnet Dudenhöffer mit nur noch 650.000 Beschäftigten.

Im internationalen Vergleich spielten die Deutschen und mit ihnen ganz Europa eine immer kleinere Rolle. »Das Wachstum findet in Asien statt und die asiatischen Autobauer (Japan, Korea, China) dominieren immer stärker das Autogeschäft«, schreibt Dudenhöffer in seiner Marktprognose. Auf diese Hersteller entfallen in diesem Jahr rund 60 Prozent des Weltmarkts, den CAR mit 81,3 Millionen verkauften Fahrzeugen auf dem höchsten Stand seit acht Jahren sieht (2017: 84,4 Mio.). Bei einem weiteren starken Wachstum in China sollte der Weltmarkt 2027 auf einen Rekordwert von 85,4 Millionen Autos steigen.

Bereits mehr als jedes dritte Auto wird in China gebaut

Der weltweit größte Einzelmarkt China habe in diesem Jahr mit 24,3 Millionen Pkw-Verkäufen seine Bedeutung weiter ausgebaut. In China wurden in diesem Jahr rund 30 Millionen Autos gebaut, was einen Anteil von 36,6 Prozent an der globalen Produktion bedeutet. Auf Europa entfallen gerade einmal 15 Prozent.

Für das Jahr 2026 erwartet Dudenhöffer auf dem gesättigten deutschen Markt ein Wachstum um 2 Prozent auf knapp 2,9 Millionen Verkäufe. Treiber seien vor allem die geplanten neuen Fördermittel für Elektroautos. 2027 soll der deutsche Markt seiner Meinung nach wieder an Dynamik verlieren. Deutschland bleibt dennoch nach Stückzahlen gerechnet die fünftgrößte Automobilnation - nach China, USA, Indien und Japan.

Die Zukunft der deutschen Autobauer sei daher eng mit dem chinesischen Markt verbunden, so Duddenhöfer. Sie müssten nach dem Vorbild des VW-Konzerns »in China für China« Elektroautos entwickeln und bauen. In diesem Zusammenhang kritisiert Dudenhöffer das Aufweichen des eigentlich für 2035 geplanten Verbrenner-Aus. Man könne sich nicht von der Entwicklung abkoppeln, sondern müsse sich dem Wettbewerb auf dem harten chinesischen Markt stellen. »Wer nicht in China ist, ist nicht im Autogeschäft.«


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