Trennung von Geschäftsgebieten, die nicht zum Kerngeschäft gehören, Entwicklung kundenspezifischer ICs, besser auf Kundenwünsche eingehen als bisher: So sieht das Rezept von CEO Lip-Bu Tan für die Rettung von Intel aus.
Über Nacht werde das nicht gelingen – aber er werde bleiben, bis seine Aufgaben erfüllt seien, sagte Lip-Bu Tan bei seinem ersten öffentlichen Auftritt als CEO auf der Intel Vision-Konferenz in Las Vegas, wie Bloomberg berichtet. Er sei überzeugt, dass Intel es schaffen könnte. Von welchen Geschäftsbereichen Intel sich trennen könnte, erwähnte er nicht. Das Unternehmen müsse verloren gegangenen Ingenieure ersetzen, seine Bilanz verbessern und die Fertigungsprozesse besser auf die Bedürfnisse potenzieller Kunden abstimmen.
Es käme darauf an, auf die Wünsche der externen Kunden hinsichtlich der Prozesstechniken einzugehen und ihnen die Möglichkeit zu geben, das Design und die Herstellung ihrer Produkte zu spezifizieren, anstatt als Intel zu diktieren, wie dies geschehen soll.
»Wir haben eine Menge harter Arbeit vor uns«, sagte er an die Adresse der Kunden gerichtet. »Es gibt Bereiche, in denen wir hinter Ihren Erwartungen zurückgeblieben sind.« Das gelte insbesondere für Chips, die auf den Einsatz in der KI und in Rechenzentren abzielten
Keinerlei Hinweise gab Tan darauf, Teile von Intel verkaufen zu wollen. Vielmehr legte er Wert darauf darzulegen, wie aus seiner Sicht sowohl das Design von Chips als auch die Fertigung der Chips erfolgreicher gemacht werden könnte.
Tan, 65, hatte den Posten des CEO am 18. März übernommen, also relativ spät in seiner Karriere. Auf die Frage, was ihn dazu motiviert hätte, antwortete er, dass es schmerzlich für ihn gewesen sei, dem Niedergang von Intel zusehen zu müssen – und gleichzeitig überzeugt davon zu sein, helfen zu können: »Ich konnte einfach nicht an der Seitenlinie bleiben.«