Start-Up des Monats

Windeln adé: Per Sensor und App gegen Inkontinenz

13. Dezember 2023, 9:54 Uhr | Ute Häußler
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inContAlert aus Bayreuth will die Versorgung von Inkontinenz in Krankenhäusern und Kliniken auf den Kopf stellen. Windeln sollen dank der Überwachung der Blase per Sensor und App bald der Vergangenheit angehören.

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Wie lautet euer Elevator Pitch?

inContAlert ist ein Wearable zur Messung des Blasenfüllstands von Inkontinenzpatienten. Der Sensor wird mit einem Gurt oberhalb des Schambeins befestigt und erfasst kontinuierlich Daten über die Blase. Diese Daten werden von Deep-Learning-Algorithmen analysiert und der somit ermittelte Blasenfüllstand auf einer App angezeigt, gleichzeitig warnt die App bei zu hohen Blasenfüllständen. Mit inContAlert können sowohl Patienten als auch Krankenhäuser und Pflegeeinrichtungen Entleerungen gezielt planen und dadurch ihre Kosten deutlich senken. Patienten erhalten die Kontrolle über ihr eigenes Blasenmanagement zurück und können dadurch langfristige Gesundheitsprobleme vermeiden. inContAlert ermöglicht eine kontinuierliche (24/7) und komfortable Überwachung der Blase. Patienten erlangen somit die Kontrolle über ihre eigene Blase zurück.

Wie seid Ihr auf die Idee gekommen?

Jannik, einer unserer Gründer, nahm 2017 an einem internationalen Businessplan-Wettbewerb in Hong Kong teil, bei dem es um die technologische Weiterentwicklung medizinischer Hilfsmittel wie Windeln oder Katheter ging. Jannik war dabei schnell der Ansicht, dass die Weiterentwicklung von Windeln und Kathetern der falsche Ansatz sei. Stattdessen sollten die Patienten gar nicht erst in die Situation einer unkontrollierten Entleerung kommen und bereits frühzeitig vor drohendem Urinverlust gewarnt werden. So entstand die Idee für inContAlert, die seitdem gemeinsam von dem Gründerteam Jannik, Tristan, Pascal und Nico entwickelt und konkretisiert wurde.

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Was war euer größter Erfolg bisher?

Mit dem Abschluss unserer Finanzierungsrunde im September dieses Jahres wurde das Fundament für unsere unternehmerische Zukunft und damit auch für die Weiterentwicklung von inContAlert gesetzt. Der Übergang aus der Wissenschaft in ein Startup ist oftmals eine große Hürde, an welcher viele herausragende Ideen scheitern. Wir sind sehr froh diesen Übergang geschafft zu haben!

Und der größte Rückschlag?

Gleichzeitig war der Prozess bis zum erfolgreichen Abschluss der Finanzierungsrunde sehr langwierig und herausfordernd. Es gab Zeitpunkte, an denen wir nicht genau wussten, wie sich die Runde entwickeln wird und ob wir sie in dieser Form erfolgreich abschließen können. Hier war extremes Durchhaltevermögen und Ehrgeiz gefragt.

Wo soll inContAlert in fünf Jahren stehen?

In fünf Jahren wollen wir auf dem deutschen und europäischen Markt etabliert sein und einer möglichst großen Zahl an Patienten ihren Alltag erleichtern, Folgeerkrankungen reduzieren und das Gesundheitssystem durch inContAlert ein Stück weit effizienter machen. Zudem wollen wir den Markteintritt in den USA und Kanada gemeinsam mit unseren Partner-Kliniken vor Ort bestritten haben.

Wie sieht die Medizin der Zukunft aus?

Aufgrund des steigenden Bedarfs nach medizinischen Leistungen und dem Mangel an Ressourcen muss sich die Medizin in Zukunft gesteigert Hilfe durch digitale Anwendungen und Innovationen holen. Innovation an der Schnittstelle zu digitalen Technologien ist die Zukunft und wird helfen Prozesse im medizinischen Alltag effizient zu unterstützen und die Lebensqualität der Patienten deutlich steigern. (uh)

Fakten zum Start-Up
Gründung: 2022
Mitarbeiter: 13
Finanzierung: 1,5 Mio Pre-Seed
Go-to-Market: ca. Mitte 2024
Webseite: www.incontalert.de

 


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