Krisenzeiten sind Gründerzeiten - immer mehr Menschen in Deutschland wagen den Sprung in die Selbstständigkeit. Im Jahr 2024 wurden 2766 Startups gegründet – 11 % mehr als im Vorjahr. Nur im Corona-Jahr 2021 waren es noch mehr.
Damit ist 2024 das zweitstärkste Gründungsjahr, zeigen die aktuellen Daten aus der Report-Reihe „Next Generation – Startup-Neugründungen in Deutschland“, die vom Startup-Verband und startupdetector veröffentlicht wurden.
»Krisenzeiten sind Gründungszeiten. Die aktuellen Zahlen sind ein starkes Signal für den Standort Deutschland«, sagt Prof. Dr. Helmut Schönenberger, stellvertretender Vorstandsvorsitzender des Startup-Verbands. »In Krisenzeiten entstehen besonders widerstandsfähige und wettbewerbsstarke Unternehmen. Die künftige Bundesregierung sollte diese Dynamik unterstützen und Startups zur Priorität machen. Deutschland muss zum Magneten für Spitzentalente werden und Technologie-Startups optimale Wachstumsbedingungen bieten.«
An erster Stelle steht der Software-Bereich: Mit 618 Neugründungen und 33 Prozent Plus im Vergleich zu 2023 entstand hier 2024 mehr als jedes fünfte neue Startup - Rekordniveau. Als Treiber identifiziert der Verband den Wunsch der Unternehmen, ihre Effizienz zu steigern und produktiver zu arbeiten. Künstliche Intelligenz beschleunigt dabei die Entwicklung.
Auch die Bereiche Bildung (EdTech) und Gaming, die nach dem Corona-Boom 2021 zwei schwierige Jahre hatten, legen wieder zu. Lebensmittel- und eCommerce-Startups stabilisieren sich bei den Gründungen, jedoch sind gerade in diesen Sektoren auch vermehrt Insolvenzen zu beobachten.
Die positive Entwicklung der Start-up-Gründungen zeigt sich zwar im gesamten Bundesgebiet, Hotspots sind aber weiterhin Berlin und München. Lokale Anstiege gibt es vor allem dort, wo Hochschulen und Forschungseinrichtungen das lokale Ökosystem prägen. Heidelberg führt die Liste der Gründungen pro Kopf an und profitiert wie München, Aachen, Darmstadt und Potsdam von der Nähe zur Forschung.