Interventionelle Bildgebung

Blutfluss in 4K und digital: Sony und Healthineers vernetzen sich

8. August 2025, 10:56 Uhr | Ute Häußler
Dank modernster Angiografie können Katheter und Stents oft minimalinvasiv und damit ohne größere OP eingesetzt werden.
© Sony

Siemens Healthineers integriert Sonys Videoplattform Nucleus in seine Artis-Angiographiegeräte. Mit der strategischen Partnerschaft soll eine offene Architektur Arbeitsabläufe und Datenfluss in der interventionellen Chirurgie hochvernetzt und interoperabel gestalten – in 4K für Herz- und Gefäß-OPs.

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Visualisierung und Interaktion Im OP der Zukunft: So könnte die Essenz der folgenden, technologiegetriebenen Zusammenarbeit zwischen zwei Mega-Konzernen lauten. Die Video- und Display-Experten von Sony Healthcare Solutions Europe haben eine weltweit geltende strategische Kooperation mit Siemens Healthineers bekanntgegeben. Das Kernstück der Partnerschaft ist die technische Verschmelzung der Artis-Angiographiesysteme von Siemens Healthineers mit der smarten Audio-Video-Plattform Nucleus von Sony - mit dem Ziel bildgeführte Eingriffe und OPs konsequent zu digitalisieren und zu vernetzen. 

Im klinischen Alltag werden Interventionelle Verfahren und Systeme genutzt, um minimalinvasive, bildgesteuerte Eingriffe – wie etwa das Einführen von Kathetern oder Stents – präzise zu unterstützen. Sie dienen dazu, beispielsweise Gefäßerkrankungen oder strukturelle Herzdefekte gezielt und unter permanenter Bildkontrolle zu behandeln.

Angiographiesysteme wie die Artis-Plattform von Siemens Healthineers sind zentrale Bestandteile interventioneller Systeme: Mit der Hilfe von Kontrastmitteln machen sie Blutgefäße wie Arterien oder Venen in Echtzeit sichtbar, etwa mittels Röntgendurchleuchtung oder 3D-Bildgebung. In der interventionellen Radiologie und Kardiologie können Ärzte damit Eingriffe am Herzen oder an Gefäßen millimetergenau steuern und überwachen.

Vollständige Video-Integration in Interventions-Workflows

Mit der Integration von Nucleus wird erstmals ein vollständiges Audio-, Video- und Datenmanagement nativ in den interventionellen Workflow der Siemens Artis-Systeme eingebettet: Videoquellen, einschließlich Live-Bilddaten mit bis zu 4K-Auflösung, lassen sich intelligent routen, aufzeichnen und datensicher weitergeben – und das sowohl innerhalb des Krankenhauses als auch für Telekonsultationen weltweit. Neben Live-Streaming und Recording unterstützt die offene, herstellerneutrale Architektur auch die Anbindung an gängige Krankenhausinformationssysteme (KIS) und ermöglicht so effiziente Worklist-Planung und schnellen Zugriff auf Patientenakten.

Wir ermöglichen mit dieser Allianz optimierte Workflows, eine verbesserte Entscheidungsfindung und neue Formen von Schulung und Zusammenarbeit auf Basis digitaler Tools.“
Carsten Bertram, Head of Advanced Therapies bei Siemens Healthineers

Für Kliniken und deren IT- und Gerätetechniker ergeben sich daraus neue Perspektiven: Die Interoperabilität der Plattform vereinfacht die Einbindung in bestehende IT-Infrastrukturen und gestattet eine zukunftssichere Erweiterung um eigene Software-Komponenten beziehungsweise die Integration von Drittsystemen über standardisierte Schnittstellen. Zusätzlich werden durch die zentrale Verwaltung und Distribution von Bilddaten neue Workflows in Klinik und Forschung erschlossen – vom dynamischen Teleconsulting bis zu innovativen Schulungsformaten im Remote-Setup.

Nahtloser Datentransfer für Präzision, KI und digitale Vernetzung

Die Healthineer'schen Artis-Systeme gelten als führend in der interventionellen Angiographie und bieten bereits heute umfassende Lösungen für bildgeführte Eingriffe in Radiologie, Kardiologie und Chirurgie. Die Erweiterung um digitale Bildmanagement- und Kommunikationsfunktionen mit Sony soll Präzision und Effizienz im OP weiter erhöhen: Weniger Medienbrüche, reduzierte Fehlerquellen und optimierte Dokumentation stehen im Fokus der strategischen Partnerschaft. 

Beide Unternehmen sehen in der Kooperation einen wichtigen Schritt hin zu stärker modularisierten, skalierbaren und vernetzten Medizinsystemen, die zunehmend daten- und KI-getrieben arbeiten und so die zukünftigen Anforderungen interdisziplinärer Teams besser adressieren können. Aus Entwicklersicht gestalten Connectivity, Security und Bilddatenverarbeitung die digitale Transformation in der interventionellen Medizin. (uh)

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