»Egal, wo man hinschaut, das IoT mit Connectivity, Sensorik und Security ist überall und dafür sind wir mit unserem Portfolio bestens aufgestellt«, bekräftigt Jan Pape, EMEA Distribution Director von Texas Instruments. Bestätigt werde das durch die FAEs im Feld, POS-Daten der Katalogdistributoren oder auch die Smart-Data-Analysen der eigene Website. Hier sehe TI sehr genau, in welche Märkte die Bauteile einfließen. »Die Communities helfen natürlich auch dabei, Trends zu identifizieren«, erklärt Pape.
»Wir sehen die Designs und Projekte auf sehr breiter Basis«, erklärt Sven Krumpel, CEO von Codico. Als Dreh- und Angelpunkte hat Codico die beiden Segmente Connectivity und Power-Management identifiziert, zwei Schwerpunktthemen, in denen sich Codico aktuell auch sehr intensiv engagiere, so Krumpel.
Der Passiv-Spezialist TTI setzt nach Bekunden von Uwe Reinicke, Regional Vice President Sales Central & East Europe, hingegen vor allem auf seine Industriekunden, die die Top 10 im Kunden-Ranking anführen. »Mit den passiven Bauelementen werden wir vor allem dort in der Breite wachsen.« Aber natürlich sei TTI auch beim Schlagwort „IoT“ mit dabei, denn schließlich spiele das IoT in der Masse überall eine Rolle. »In Europa wird sicher in den nächsten Jahren auch die Medizintechnik noch einen Anstieg mit sich bringen«, so Reinicke.
Die klassische Industrie und ganz speziell die Industrial Automation ist bei Bürklin derzeit applikationsübergreifend einer der wichtigsten Markttreiber, wie Alfred Lipp, Vertriebsleiter von Bürklin, bestätigt. Und das kommt nicht von ungefähr: »Firmen, die in der Industrieautomatisierung und Prozesstechnik tätig sind, benötigen eine hohe Bandbreite an Produkten. Jeder möchte seine ganz spezifischen Komponenten, das gilt für die Elektronik und hat sich auch in der Industrieautomatisierung so durchgesetzt. Man verwendet nicht mehr einen Stecker oder ein Relais „für alles“. Dank unserer engen Zusammenarbeit mit unseren wichtigsten 75 Herstellern konnten wir unser Portfolio entsprechend aufbauen. Und wenn man dann die entsprechende Lagerhaltung hat, wird man für den MRO-Sektor interessant.“
Makerkult und Renaissance
des Lötkolbens
Stefan Fuchs, VP von Conrad Business Supplies, stellt fest, dass sich der Education-Sektor bestens entwickelt, was sich in der ansteigenden Anzahl und Bestellungen von Makern und jungen Ingenieuren zeigt, die sich aktiv mit Elektronik und ihrem Entstehungsprozess auseinandersetzen. »Vor fünf Jahren interessierten sich die jungen Leute nicht mehr für Lötprozesse, heute machen wir etwa auf Maker-Fairs die Erfahrung, dass junge Leute wissbegierig sind und sich gerne auch mit der Funktionsweise eines Lötkolbens auseinandersetzen.«
Auch Marie-Pierre Ducharme, Supplier Marketing Director von Mouser Electronics, pflichtet dieser Entwicklung bei: „Junge Ingenieure sind auch bei uns eine sehr interessante neue Zielgruppe. Hinzu kommt, dass durch das vielfältige Angebot an Dev-Kits und Design-Hilfen der Einstieg in das Elektronik-Design einfacher wird und dadurch einer breiteren Basis ermöglicht, sich als „Maker“ zu betätigen.« Was die Märkte anbelangt, ist den Worten Ducharmes zufolge kaum eine scharfe Trennlinie zwischen einzelnen Marktsegmenten möglich: »Wenn wir über IoT sprechen, dann umfasst das bei uns quasi alle anderen Märkte.«
»Die großen Key-Themen sind sicher Health, Mobility und Industrie 4.0. Besonders in der Maker-Szene spielen aber Health und Non-Profit-Projekte eine große Rolle, wie wir aus eigener Erfahrung wissen«, resümiert Ralf Bühler, Senior Vice President von Farnell. „Dass sich Startups und nicht nur Pharma- und Medizintechnik-Firmen mit praktischen Lösungen für die Gesundheit beschäftigen, ist aus unserer Sicht eine schöne Demokratisierung der Supply-Chain.“ Die Projekte solcher Startups entstehen laut Bühler oft aus der eigenen persönlichen Motivation heraus, um eine Lösung für ein gesundheitliches Problem in der Familie oder im Freundeskreis zu finden. »Solche Erfinder machen sich erst einmal keine Gedanken über die Hardware und den Business-Case, sondern es geht darum, zu helfen.« Solchen Gründern steht Farnell mit Rat und Tat zur Seite, bis hin zur Serienproduktion ihres Produktes über das Backbone der Mutter Avnet.