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»Flexibilität statt Planung«

6. Februar 2020, 9:30 Uhr |
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Fortsetzung des Artikels von Teil 2

Beurteilung der Wettbewerbsfähigkeit

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Marie-Pierre Ducharme, Mouser: »Die Design-ins finden weiterhin statt, aber aufgrund der gesamtwirtschaftlichen Unsicherheiten starten viele Projekt aktuell nicht.«
© Markt & Technik

Auch für Helge Puhlmann (Yamaichi) ist im Bereich Elektromechanik die Leistungsübertragung für Automotive-Anwendungen ein Riesenthema. Die Prognose von Heinemann schränkt er allerdings etwas ein: »In fünf Jahren werden die meisten von uns eher ein Hybridfahrzeug als ein reines Elektroauto haben.« Als speziell für sein Unternehmen besonders relevante Technologie nennt Puhlmann zudem die schon häufiger erwähnte fünfte Mobilfunkgeneration.

Ein neues Stichwort kommt von Oliver Konz (Würth Elektronik Eisos): »Aus unserer Sicht gehört Robotik zu den stark wachsenden Bereichen.« Auch Konz wagt hier eine konkrete Prognose: »Ich habe mit meiner Frau gewettet, dass sie in ihrem Leben noch einen Roboter für zuhause bestellen wird. Und zwar nicht nur einfach einen Saug- oder Mähroboter, sondern einen richtigen Haushaltsroboter, der auch kochen und putzen kann.« Auch in der eigenen Fertigung werde versucht, so viel Robotik wie möglich einzusetzen. »Gerade in Kombination mit 3D-Bilderfassung entstehen in der Robotik zurzeit viele neue Ideen.«

Wo ist Deutschland international vorne, wo nicht?

Bei der Beurteilung der Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Elektronikbranche im internationalen Vergleich sehen die Forumsteilnehmer klare Stärken und Schwächen der hiesigen Unternehmen. So gilt die zunehmend von der Digitalisierung geprägte Industrieautomatisierung weiterhin als eine Paradedisziplin der deutschen Wirtschaft, die auch für neue Schlüsseltechnologien eine wichtige Rolle spiele: »Bei den meisten Batteriefabriken etwa, die gerade weltweit aufgebaut werden, kommt deutsche Automatisierungstechnik zum Einsatz«, berichtet Puhlmann.

Reßing wiederum hebt eine andere Stärke hervor, nicht ohne gleichzeitig auch eine Schwäche anzusprechen: »Deutschland hat zwar bei Basistechnologien etwa für die Mobilfunk-Infrastruktur den Anschluss verloren, doch dafür sind wir stark und führend bei der Vernetzung unterschiedlicher Technologien – also im Anwendungsbereich.« Dies gelte auch beispielsweise für KI-Anwendungen: »Mit welchen Hardware-Tricks ein Chip ein neuronales Netz abbildet, ist doch gar nicht die entscheidende Frage. Viel wichtiger sind auch hier die konkreten Anwendungen bis hin zur Realisierung eines sich selbst optimierenden Systems.« Als eine Chance nicht nur für Deutschland, sondern auch für Europa sieht Reiter speziell das Low Volume High Mix Business: »Für Europa mit seinen zahlreichen kleineren und mittleren Unternehmen ist das ein attraktives Geschäft.« Gerade bei komplexen Systemen etwa im Embedded- oder Agrar-Bereich, die keine Massenprodukte sind, böte sich die Gelegenheit, Entwicklungen wieder hierher zu holen.

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Helge Puhlmann, Yamaichi Electronics: »In fünf Jahren werden die meisten von uns eher ein Hybridfahrzeug als ein reines Elektroauto haben.«
© Markt & Technik

  1. »Flexibilität statt Planung«
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