Der niederbayerische Verein Technik für Kinder e. V. kann dabei gut unterstützen. Angefangen als kleines Projekt an einer Schule in Deggendorf, hat der Verein heute an über 250 Schulen »Schüler entdecken Technik« angeboten, wie Vorstandsmitglied Prof. Reinhard Höpfl berichtet. »Wir sind sogar in Tschechien drüben, die haben dort ähnliche Probleme.«
Das Prinzip: Ein Unternehmen schickt Auszubildende oder Studenten nachmittags zwei, drei Stunden an eine Schule vor Ort. Und dann wird mit Elektronik gebastelt. Daneben werden »Technik-Ferien« in der schulfreien Zeit angeboten. Diese finden in fünf speziellen »Technik-Häusern« im Raum Niederbayern/Oberpfalz statt und können jeden Nachmittag von Gruppen besucht werden. »Auch Schulen gehen gerne in die Technik-Häuser«, erklärt Höpfl.
Der Bedarf sei enorm, »wir könnten gut und gerne das Dreifache machen«. Stets sind ein oder zwei Meister vor Ort – meist schon in Rente – die vor Ort die Schülerinnen und Schüler anleiten. Die Kosten? »Relativ gering«, so Höpfl. Die Schulen hätten sehr oft Interesse, sagt das Rotary-Mitglied, »aber man muss dann eben auch ein Unternehmen finden, das mitmacht«. Dann könne man das Projekt auch jederzeit ausweiten, auch überregional wachsen. Höpfl: »Viele Unternehmen, die sich beteiligen, erhoffen sich Nachwuchs für ihre duale Ausbildung oder für ein anschließendes duales Studium«. Denn »bei uns auf dem Land« sei der Run auf die Realschulen groß.
So ganz aber werde man den Fachkräftemangel durch den demographischen Schwund ohnehin nicht kompensieren können, zweifelt Gunther Olesch, »auch wenn die Maßnahmen gut sind, die wir diskutiert haben«.
Man brauche zusätzlich Jugendliche aus dem Ausland. Und, fast noch wichtiger, forcierte Digitalisierung, Maschinisierung und Automatisierung »Denn mit KI kann man auch entwickeln«. Die Digitalisierung müsse den Mangel an Menschen kompensieren, »damit wir unser Wirtschaftswachstum halten können«, so Olesch. Digitalisierung sei der große Schritt, der vieles erleichtern könne in Sachen Fachkompetenz. Fazit: Es gibt nicht den einen Hebel. Man muss an allen gleichzeitig ansetzen. Hauptsache, früh.