Schatten-KI

Private KI-Nutzung nimmt in Firmen zu

21. Oktober 2025, 10:03 Uhr | Corinne Schindlbeck
Digitale Helferlein im Job: Der Bitkom rät zur Festlegung klarer Rahmenbedingungen für den Umgang mit KI am Arbeitsplatz. In Unternehmensrichtlinien sollte definiert werden, welche Tools erlaubt sind und wofür sie genutzt werden dürfen.
© AdobeStock/phonlamaiphoto

Viele Beschäftigte nutzen privat KI-Tools – häufig ohne Freigabe durch das Unternehmen, meldet der Bitkom. Und warnt vor unreguliertem Einsatz. 

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In deutschen Unternehmen kommt generative KI zunehmend auch über private Wege zum Einsatz. Laut einer Bitkom-Umfrage unter 604 Unternehmen mit mindestens 20 Beschäftigten gehen 42 Prozent davon aus, dass Mitarbeitende nicht-offizielle KI-Tools wie ChatGPT für berufliche Aufgaben nutzen. In 8 Prozent der Unternehmen ist das bereits weit verbreitet – doppelt so häufig wie im Vorjahr.

In 17 Prozent kommt die Nutzung vereinzelt vor, ebenso viele Unternehmen vermuten einen inoffiziellen Einsatz, können diesen aber nicht bestätigen. Ein weiteres Viertel hält es für unwahrscheinlich, dass Mitarbeitende auf eigene Faust KI-Werkzeuge nutzen. Nur 29 Prozent sind sich sicher, dass dies nicht geschieht.

Bitkom-Präsident Dr. Ralf Wintergerst warnt vor unreguliertem Einsatz: »Die Unternehmen sollten KI-Wildwuchs vermeiden und der Entwicklung einer Schatten-KI vorbeugen. Dazu müssen sie klare Regeln für den KI-Einsatz aufstellen und ihren Beschäftigten KI-Technologien zur Verfügung stellen.«

Ein knappes Viertel (26 Prozent) der Unternehmen stellt derzeit generative KI aktiv bereit. Während kleine Firmen (20–99 Beschäftigte) mit 23 Prozent noch zurückhaltend sind, liegt der Anteil bei mittelgroßen Unternehmen (100–499 Beschäftigte) bei 36 Prozent, bei Großunternehmen (ab 500 Beschäftigten) sogar bei 43 Prozent. Weitere 17 Prozent planen entsprechende Angebote, 30 Prozent können sich dies vorstellen.

Zugleich wächst die Zahl der Unternehmen mit eigenen KI-Richtlinien: 23 Prozent haben bereits entsprechende Vorgaben etabliert, vor einem Jahr waren es erst 15 Prozent. 31 Prozent planen dies konkret, 24 Prozent haben sich damit bislang nicht befasst. 16 Prozent lehnen feste Regeln weiterhin ab.

Empfehlungen für den KI-Einsatz

Der Bitkom rät zur Festlegung klarer Rahmenbedingungen für den Umgang mit KI am Arbeitsplatz. In Unternehmensrichtlinien sollte definiert werden, welche Tools erlaubt sind und wofür sie genutzt werden dürfen. Darüber hinaus seien Vorgaben zur Kennzeichnung von KI-generierten Inhalten und zum Schutz von Geschäftsgeheimnissen sowie zur Vermeidung von Urheberrechts- und Datenschutzverstößen sinnvoll.

Die Befragung wurde von Bitkom Research telefonisch im Zeitraum von KW 27 bis KW 32 im Jahr 2025 durchgeführt und ist laut Verband repräsentativ. Befragt wurden 604 Unternehmen mit mindestens 20 Beschäftigten.


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