Intel mit Milliarden-Verlust

Intels CEO setzt auf neuen Foundry-Prozess

23. Juli 2025, 17:44 Uhr | Heinz Arnold
Lip Bu-Tan, CEO von Intel, muss weiterhin schlechte Nachrichten verkünden.
© Intel

Rund 1,25 Mrd. Dollar Verlust wird Intel voraussichtlich im zweiten Quartal 2025 melden müssen, der sechste Quartalsverlust in Folge. Der Umsatz soll um über 7 Prozent auf 12 Mrd. Dollar sinken.

Diesen Artikel anhören

Einziger Lichtblick ist das Datacenter-Geschäft, das nach einigen schwachen Quartalen voraussichtlich um rund 20 Prozent auf 3,66 Mrd. Dollar wachsen wird. Dagegen schrumpft das PC-Geschäft um 2 Prozent, wie Reuters berichtet. 2024 war das erste Verlustjahr für Intel seit 1986 gewesen. 

Der Kampf gegen alte Fehlentscheidungen

Seit Jahren kämpft Intel mit strategischen Fehlentscheidungen. Während Nvidia den Markt für KI-Chips dominiert und AMD in Intels Kerngeschäft – PCs und Server – Marktanteile gewinnt, versucht der neue CEO Lip Bu-Tan gegenzusteuern.

Tan setzt jetzt auf den »14A«-Prozess

Er konzentriert sich auf den neuen Chipfertigungsprozess »14A«. Sein Vorgänger Pat Gelsinger favorisierte die »18A«-Technologie. Diese Neuausrichtung könnte jedoch zu milliardenschweren Abschreibungen führen, nicht gerade ein Beruhigungsmittel für die Investoren.

Intel Foundry lebt von In-House-Geschäften

Im Mai hatte CFO David Zinsner den Break-Even für das Foundry-Geschäft für 2027 versprochen. Was bedeuten würde, dass externe Kunden bis dahin Umsätze im Bereich niedriger bis mittlerer einstelliger Milliardenbeträge genieren müssten. Im zweiten Quartal kommt das Foundry-Geschäft auf voraussichtlich 4,5 Mrd. Dollar – allerdings hauptsächlich über das In-House-Geschäft. 

Analysten zufolge hängt das Vertrauen der Anleger stark von konkreten Aussagen zu den Zukunftsplänen rund um »14A« ab. Intels Foundry-Geschäft soll laut Finanzchef David Zinsner bis 2027 die Gewinnzone erreichen – vorausgesetzt, es gelingt, externe Kunden zu gewinnen, die dann einen Umsatz in Höhe mehrerer Milliarden Dollar  bringen müssten. Der Großteil der erwarteten 4,5 Mrd. Dollar Umsatz im Foundry-Bereich stammt derzeit jedoch aus interner Produktion.

Sparprogramm und Entlassungen

Seit seinem Amtsantritt im März hat sich Lip Bu-Tan von nicht zum Kerngeschäft gehörenden Bereichen getrennt – so wurden 51 Prozent des Altera-Geschäfts für 4,5 Mrd. Dollar abgegeben. Weitere Verkäufe, eine flachere Führungsstruktur und mögliche weitere Entlassungen stehen im Raum.


 


Lesen Sie mehr zum Thema


Das könnte Sie auch interessieren

Jetzt kostenfreie Newsletter bestellen!

Weitere Artikel zu INTEL GmbH

Weitere Artikel zu NVIDIA Corporate

Weitere Artikel zu KI-Prozessoren

Weitere Artikel zu Mikroprozessoren

Weitere Artikel zu Grafikprozessoren

Weitere Artikel zu Halbleiterfertigung