Rund 1,25 Mrd. Dollar Verlust wird Intel voraussichtlich im zweiten Quartal 2025 melden müssen, der sechste Quartalsverlust in Folge. Der Umsatz soll um über 7 Prozent auf 12 Mrd. Dollar sinken.
Einziger Lichtblick ist das Datacenter-Geschäft, das nach einigen schwachen Quartalen voraussichtlich um rund 20 Prozent auf 3,66 Mrd. Dollar wachsen wird. Dagegen schrumpft das PC-Geschäft um 2 Prozent, wie Reuters berichtet. 2024 war das erste Verlustjahr für Intel seit 1986 gewesen.
Seit Jahren kämpft Intel mit strategischen Fehlentscheidungen. Während Nvidia den Markt für KI-Chips dominiert und AMD in Intels Kerngeschäft – PCs und Server – Marktanteile gewinnt, versucht der neue CEO Lip Bu-Tan gegenzusteuern.
Er konzentriert sich auf den neuen Chipfertigungsprozess »14A«. Sein Vorgänger Pat Gelsinger favorisierte die »18A«-Technologie. Diese Neuausrichtung könnte jedoch zu milliardenschweren Abschreibungen führen, nicht gerade ein Beruhigungsmittel für die Investoren.
Im Mai hatte CFO David Zinsner den Break-Even für das Foundry-Geschäft für 2027 versprochen. Was bedeuten würde, dass externe Kunden bis dahin Umsätze im Bereich niedriger bis mittlerer einstelliger Milliardenbeträge genieren müssten. Im zweiten Quartal kommt das Foundry-Geschäft auf voraussichtlich 4,5 Mrd. Dollar – allerdings hauptsächlich über das In-House-Geschäft.
Analysten zufolge hängt das Vertrauen der Anleger stark von konkreten Aussagen zu den Zukunftsplänen rund um »14A« ab. Intels Foundry-Geschäft soll laut Finanzchef David Zinsner bis 2027 die Gewinnzone erreichen – vorausgesetzt, es gelingt, externe Kunden zu gewinnen, die dann einen Umsatz in Höhe mehrerer Milliarden Dollar bringen müssten. Der Großteil der erwarteten 4,5 Mrd. Dollar Umsatz im Foundry-Bereich stammt derzeit jedoch aus interner Produktion.
Seit seinem Amtsantritt im März hat sich Lip Bu-Tan von nicht zum Kerngeschäft gehörenden Bereichen getrennt – so wurden 51 Prozent des Altera-Geschäfts für 4,5 Mrd. Dollar abgegeben. Weitere Verkäufe, eine flachere Führungsstruktur und mögliche weitere Entlassungen stehen im Raum.