Toshiba Electronics Europe
Peter Lieberwirth, Vice President Marketing & Operations von Toshiba Electronics Europe: Das Besondere an der Situation 2020 ist, dass die Auswirkungen der Covid-19-Pandemie in ihrem Ausmaß andere längerfristige Wirtschaftstrends überlagern und ihrerseits durchaus unterschiedliche Auswirkungen auf verschiedene Bereiche haben. Weltweit haben insbesondere Service-Branchen Einbrüche litten, wie z.B. der Tourismus und auch die Gastronomie. Im Halbleiterbereich haben wir einen Rückgang in Produktion und Absatz von Smartphones gesehen.
Andererseits hat der Trend zu Heimarbeit und Fernlernen zu einem verstärkten Ausbau der Infrastruktur – Datencenter und Netzwerk-Infrastruktur – und einer erhöhten Nachfrage nach Endgeräten wie PC, Drucker, A/V-Accessories etc. bewirkt. Selbst die Produktion von Automobilelektronik hat nach einem starken Absturz im 2. Quartal dann auch wieder kräftig angezogen, nicht zuletzt aufgrund der Situation im chinesischen Markt. Insofern sind die unterschiedlichen Entwicklungen von BIP und Halbleitermarkt in der Tat eine Besonderheit der Covid-19 Pandemie.
Videantis
Stephan Janouch, Director Marketing von Videantis: Ich denke, dass 2020 sich in vielerlei Hinsicht außergewöhnlich entwickelt hat. Trotz oder gerade wegen der negativen Aspekte der Corona-Krise haben einige Bereiche substanziellen Schub erhalten – man denke nur an die Digitalisierungsbemühungen im Schulwesen und die Implikationen für die dahinterliegende Infrastruktur. Zudem wurde sicher an einigen Stellen das „Home (office)“ aufgerüstet, sei es mit Büro- oder Unterhaltungselektronik. Für Videantis zeigt sich 2020 ebenso ungewöhnlich. Zwar fehlen stellenweise neue Impulse, wie man sie auf Messen, Konferenzen oder größeren Kundenveranstaltungen erhält, andererseits scheinen aber speziell die großen Serienprojekte mit SOP innerhalb der nächsten zwei Jahre mit unveränderter Schlagzahl weiterzulaufen.