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Ungeahnte Chancen

28. Juni 2016, 9:32 Uhr | Heinz Arnold
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Fortsetzung des Artikels von Teil 2

Die Distribution im Zeichen von IoT

Weka Skupin
Kurt Skupin, WEKA Mediengruppe München, begrüßt die Diskussionsteilnehmer.
© Markt & Technik
Matthäus Hose u. Karsten Bier
Von links: Matthäus Hose, Verlagsleiter der WEKA FACHMEDIEN, und Karsten Bier, Recom
© Markt & Technik

»Die Distributoren stehen vor den größten Herausforderungen im IoT-Spiel«, sagt Karsten Bier. »Aber sie stehen auch an einer wichtigen Schaltstelle und können künftig eine sehr große Rolle spielen. Auch wenn heute noch nicht ganz klar ist, worin diese Rolle besteht: Sie müssen trotzdem jetzt schon in diese Richtung gehen.«

Brian Wilken ist überzeugt, dass es trotz aller Umbrüche im Distributionsgeschäft einige Konstanten gibt: »Hardware braucht man immer. Logistik braucht man immer. Und wir haben Ingenieure, die lösungsorientiert denken. Viele Unternehmen, die in die IoT-Welt aufbrechen, sind unsere Kunden.« Deshalb ist er sehr optimistisch, von den Umbrüchen profitieren zu können. »Wir haben alles, was wir für IoT brauchen, und wir werden mit unseren Kunden wachsen.«

Es komme nun darauf an, alle Elemente zusammenzufügen – und da gibt er durchaus zu, auch noch nicht so genau zu wissen, wohin die Reise geht. Klar sei aber: »Die Prozesse werden sich ändern, schon weil der Preisdruck enorm ist.«

Und leicht wird es auch nicht: »Wir müssen darum kämpfen, relevant zu bleiben.« Allerdings sei es in der Vergangenheit auch nicht anders gewesen. Die Distributoren hätten sich zu Supply-Chain-Profis entwickelt, sie kommen jetzt mit RoHS, REACH-Materialien und auch mit großen Datenmengen zurecht. »Es ist abzusehen, dass wir die Datenbanken unserer Kunden werden«, so Wilken. In diese Richtung denkt auch Karsten Bier: »Wir müssen aus den Daten etwas machen und in ganz neue Richtungen gehen, um relevant zu bleiben.«

Jürgen Weyer stellt die umgekehrte Frage: Was haben eigentlich Unternehmen in der Vergangenheit getan, um in der Irrelevanz zu verschwinden? Er führt das Beispiel eines großen Versandhauses an: Als der Katalog für die Kunden nicht mehr die neuste Informationsquelle war, weil es aufgrund technischer Entwicklungen neue, aktuellere Möglichkeiten der Informationsbeschaffung gab, hatte das Unternehmen seine Daseinsberechtigung verloren. Es hat dem Kunden schlicht keinen Mehrwert mehr geboten. Das gelte genauso für die Distribution.

Brian Wilken ist optimistisch, dass die Distribution alle Voraussetzungen hat, um von IoT zu profitieren und relevant zu bleiben. Zunächst einmal durch den weiteren Ausbau der Kerngeschäfte: »Die Logistik werden wir auf globaler Ebene weiter vorantreiben und ausbauen.« Darüber hinaus hat er sich zum Ziel gesetzt, viel stärker vom System her zu denken als bisher und damit den Kunden Lösungen für ihre Probleme zu geben. Das gelte auf der Ebene der Sensoren und der Vernetzung und ziehe sich bis zu Big Data und Datenanalysen. »Dazu werden wir noch verstärkt Partner ins Boot nehmen und unser Dienstleistungsangebot kräftig ausbauen. Dann bleiben wir auch künftig für unsere Kunden relevant.«

So ähnlich sieht es auch Dominik Reßing von MSC: »Gerade unter dem Dach von MSC wird es viele Möglichkeiten geben. Die Voraussetzungen, um von der IoT-Entwicklung profitieren zu können, sind gegeben.«

Und für Thomas Rudel heißt das Motto: weiter globalisieren. »Außerdem werden wir verstärkt Tools entwickeln, um die Kosten weiter zu reduzieren. Nur so können wir unser Ziel erreichen, finanziell unabhängig und selbständig bleiben zu können.«

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