Im Rahmen der Maschinenrichtlinie 2006/42/EG hat TÜV Süd erstmals das kombinierte Sicherheits- und Cybersecurity-Konzept eines fahrerlosen Terminalfahrzeugs geprüft. Die Bewertung stellt einen zentralen Zwischenschritt auf dem Weg zur CE-Kennzeichnung dar.
Gegenstand der technischen Prüfung war ein autonomer Terminaltraktor des Münchner Unternehmens Fernride. TÜV Süd analysierte dabei unter anderem die Gefährdungs- und Risikoanalyse, das funktionale Sicherheitskonzept gemäß ISO 13849, die Validierungsstrategie sowie die Cybersecurity-Maßnahmen unter Berücksichtigung relevanter Normen wie IEC 62443.
Die Prüfexperten begleiteten Fernride schon in frühen Entwicklungsphasen – etwa bei der Definition sicherheitsbezogener Steuerungsfunktionen und der Einstufung von Performance Levels. Parallel wurden Schutzmaßnahmen gegen Manipulationen autonomer Funktionen analysiert. TÜV Süd sieht in der Kombination von funktionaler Sicherheit und Cybersecurity einen entscheidenden Faktor für die Marktzulassung autonomer Systeme.
»Die Kombination aus funktionaler Sicherheit und Cybersecurity stellt besonders hohe Anforderungen an Entwicklung und Dokumentation«, erklärt Benedikt Pulver, Leiter des Machine Safety Department bei TÜV Süd. »Unsere Bewertung bietet Herstellern wie Fernride eine strukturierte Grundlage für die Validierung und die Vorbereitung auf die CE-Kennzeichnung.«
Im Anschluss an die Bewertung werden erste Tests im Realbetrieb vorbereitet – in Zusammenarbeit mit einem Hafenterminal. TÜV Süd begleitet auch diese Phase mit technischen Prüfungen, um die Einhaltung regulatorischer Anforderungen sicherzustellen. Ziel ist eine vollständige CE-Konformitätsbewertung, um den fahrerlosen Einsatz in industriellen Logistikumgebungen zu ermöglichen.