Ethernet-APL läuft, SPE startet

Neue Ethernet- und OT-Standards – es geht voran

27. Januar 2023, 13:33 Uhr | Die Interviews führten Andreas Knoll und Corinna Puhlmann-Hespen
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Fortsetzung des Artikels von Teil 4

Ralf Peteranderl, Rosenberger Hochfrequenztechnik, zum Thema SPE

»Fast überall für die Verkabelung geeignet

SPE ist für viele Anwendungen von der Fahrzeugverkabelung über die Fabrik- bis hin zur Gebäudeautomatisierung praktisch gesetzt. Ralf Peteranderl, in der Forschungs- und Entwicklungsabteilung von Rosenberger Hochfrequenztechnik im Team HF-Design tätig, gibt nähere Informationen.

Markt&Technik: Welche Anwendungen können von SPE besonders profitieren? In welchen Bereichen rechnen Sie mit einer schnellen Marktakzeptanz?

Ralf Peteranderl: SPE kann in allen Bereichen der Verkabelung in Zukunft eine Rolle spielen. In der Fahrzeugverkabelung ist SPE schon jetzt nicht mehr wegzudenken, und die Bedarfszahlen steigen rasant. Eine ähnliche Bedeutung sehen wir als Nächstes in der Fabrikautomatisierung, aber auch die Prozess- und die Gebäudeautomatisierung werden zukünftig von SPE profitieren.

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Ralf Peteranderl, Rosenberger Hochfrequenztechnik: »In der Fahrzeugverkabelung ist SPE schon jetzt nicht mehr wegzudenken.«
© Rosenberger

Gibt es bereits Kundenprojekte und Use-Cases, über die Sie berichten können?

Wie bereits erwähnt ist der größte Absatz in der Fahrzeugverkabelung. In der Fabrikautomatisierung beginnen viele Anwender mit der Umsetzung erster Produkte. Mit hohem Bedarf wird man dort aber erst in zwei Jahren rechnen können. Genaue Use-Cases werden wir derzeit nicht nennen, doch in der Robotik und Sensortechnik zeigt sich wachsendes Interesse.

Was sind derzeit die Hauptgründe für Kunden und Interessierte, über SPE nachzudenken?

Für die Kunden sind mehrere wesentliche Aspekte: Miniaturisierung, geringe Kosten, geringeres Gewicht, zukunftssichere Technologie, Ethernet bis zum Sensor, Einbindung in die Cloud sowie einfache Handhabung.

Welche Bedeutung hat hybrides SPE? Wie erweitert die Hybrid-Übertragung die Technologie?

Geräte, die höhere Leistungen erfordern und damit über die Leistungsklassen von PoDL (Power over Data Line) hinausgehen, lassen sich mit der hybriden Übertragungstechnologie mit nur einem Stecker versorgen. Somit tragen hybride Lösungen zur Vereinheitlichung und Durchgängigkeit des Kommunikationsmediums einer Anlage bei.

Die Rohstoffversorgung sowie Preissteigerungen bei Rohmaterialien werden auch für Neuentwicklungen immer wichtigere Kriterien. Kann SPE mit der Reduzierung auf ein Adernpaar einen Beitrag zur Ressourceneinsparung leisten?

Ja, in der Tat. In vielen Fällen ist die Verkabelung von bisher acht Adern auf lediglich zwei Adern reduzierbar. Auch durch PoDL lässt sich zum Teil eine separate Energieversorgung von Sensoren und Aktoren einsparen. Dies führt nicht nur zur Einsparung von Rohstoffen, sondern auch zu Platz- und Gewichtsersparnissen. Aber nicht nur diese Aspekte spielen hier eine Rolle, sondern durch die geplante Anlagenverkabelung lässt sich auch der Montageaufwand deutlich reduzieren, was Arbeitszeit einspart.


  1. Neue Ethernet- und OT-Standards – es geht voran
  2. Peter Wienzek, ifm electronic, zum Thema IO-Link+
  3. Karl Büttner, Endress+Hauser, zum Thema Ethernet-APL
  4. Horst Messerer, Helukabel, zum Thema SPE
  5. Ralf Peteranderl, Rosenberger Hochfrequenztechnik, zum Thema SPE
  6. Andreas Hennecke, Pepperl+Fuchs, zum Thema Ethernet-APL
  7. Matthias Fritsche, Harting, zum Thema SPE
  8. Tim Kindermann, Phoenix Contact, zum Thema SPE

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