Wie sicher sind Gesundheitsdaten? Prof. Dr. Matthias Spörrle beleuchtet auf dem Health Electronics Summit, warum der Mensch trotz technischer Fortschritte oft die größte Sicherheitslücke bildet – und wie ein integrativer, menschenzentrierter Ansatz die Resilienz in Gesundheitssystemen stärken kann.
Die Digitalisierung der Medizin schreitet unaufhaltsam voran und bringt erhebliche Herausforderungen für die IT-Sicherheit mit sich. Die Gesundheitsbranche gilt aufgrund des hohen Werts medizinischer Daten als besonders attraktives Ziel für Cyberangriffe. Auf dem »Health Electronics Summit« am 16. September in Nürnberg widmet sich Prof. Dr. Matthias Spörrle von der Privat-Universität Schloss Seeburg der zentralen Frage, wie sich Cybersicherheitsrisiken im sensiblen medizinischen Umfeld minimieren lassen.
Sein Impulsvortrag mit dem Titel »Einfallstor Mensch: Schwachstellen der Cybersicherheit im Gesundheitswesen« richtet einen analytischen Blick auf die oft unterschätzten, aber entscheidenden menschlichen Faktoren. Neben der fragmentierten und teilweise veralteten IT-Infrastruktur identifiziert Spörrle vor allem den Faktor Mensch als kritischen Risikoträger. Vier Akteursgruppen stehen dabei im Mittelpunkt: IT-Verantwortliche in medizinischen Einrichtungen, das medizinische Fachpersonal selbst, Patient:innen, aber auch politische Entscheidungsträger.
Die IT-Abteilungen sehen sich häufig mit beschränkten Ressourcen konfrontiert, was grundlegende Sicherheitsmaßnahmen erschwert. Gleichzeitig fehlt dem medizinischen Personal durch den hohen Arbeitsdruck häufig die Zeit für umfassende Schulungen zum sicheren Umgang mit digitalen Systemen. Patient:innen wiederum besitzen meist nur eine geringe digitale Sicherheitskompetenz und sind dadurch anfällig für Angriffe. Hinzu kommt, dass auf politischer Ebene die Dringlichkeit für wirksame regulatorische Maßnahmen zur Cybersicherheit nicht immer ausreichend erkannt wird.
Zur effizienten Risikominderung schlägt Prof. Spörrle einen mehrdimensionalen Sicherheitsansatz vor. Dieser umfasst kontinuierliche und zielgruppenspezifische Schulungen für IT- und Klinikpersonal, niedrigschwellige Informationsangebote für Patient:innen sowie ein verstärktes Bewusstsein und Kompetenzaufbau auf politischer Ebene. Ziel ist es, die digitale Resilienz in Medizintechnik und Gesundheitswesen durch eine starke Fokussierung auf den Menschen als Sicherheitsfaktor dauerhaft zu verbessern. Mehr denn je ist ein integratives Sicherheitskonzept gefragt, das technische Innovationen mit gezieltem Personalmanagement und politischer Weitsicht verbindet – um die Digitalisierung des Gesundheitswesens sicher und vertrauenswürdig zu gestalten.(uh)
16. September 2025 - NH City, Nürnberg
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www.health-electronics-summit.com